2024-05-17T14:19:24.476Z

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Jubeln auf heimischen Platz? Wenn es optimal läuft, dann spielt der ASV Habach (hier ein Foto vom jüngsten Heimsieg in der Bezirksliga) mit der ersten und zweiten Mannschaft in der Relegation. Der Verein sieht sich dafür gerüstet.
Jubeln auf heimischen Platz? Wenn es optimal läuft, dann spielt der ASV Habach (hier ein Foto vom jüngsten Heimsieg in der Bezirksliga) mit der ersten und zweiten Mannschaft in der Relegation. Der Verein sieht sich dafür gerüstet. – Foto: Andreas mayr

Der Traum von der doppelten Relegation – ASV Habach im Fußballfieber

Zwei Mannschaften des ASV

Während die Reserve des ASV Habach sich in der A-Klasse weit oben positioniert, muss die erste Mannschaft noch für den Klassenerhalt kämpfen.

Habach – Wer meint, der Wahnsinn in Habach könnte nicht noch wahnsinniger werden, der täuscht sich gewaltig. Wenn alles glatt geht – und ja, da müsste sich wirklich viel fügen für den ASV – sehen sie Ende Mai gleich zwei Relegationen am Sportplatz: eine zur Bezirksliga mit der ersten Mannschaft, eine zur Kreisklasse mit der Reserve. Eine Woche in Fußballekstase, davon träumen sie nun im Dorf mit 1100 Einwohnern und fast genauso vielen Fußballfans. „Wenn es so sein sollte, wäre das schön“, sagt Uli Feigl, der Abteilungsleiter des Vereins.

Er sitzt im Vereinsheim, zeigt auf die Aufnahme hinter sich. Das Foto mit allen Spielern der Aufstiegsmannschaft haben sie voriges Jahr aufgenommen, als sie gefühlt zwei Wochen nonstop den Titel feierten. „Wenn wir jetzt noch den Klassenerhalt schaffen, würde das selbst den Aufstieg toppen“, sagt Uli Feigl. Dann hätten sie schon zu Lebzeiten Legendenstatus erreicht. Träumen ist ja erlaubt – wirklich damit rechnen tun sie nicht. Noch ist die Mannschaft hinten dran, noch belegt sie in der Bezirksliga Süd einen Abstiegsplatz. Sie werden nicht unnötig früh mit den Planungen beginnen. „Das muss innerhalb kürzester Zeit klappen“, sagt Uli Feigl.

Zweite Mannschaft auf Aufstiegskurs

Auf ein Aufstiegsspiel können sie sich guten Gewissens einstellen. Die zweite Mannschaft hat mit ihrem Sieg vom Wochenende gegen den SC Eibsee Grainau Platz zwei in der Meisterrunde der A-Klasse mehr oder weniger sicher. „In der Kabine war das nie ein Thema. Aber insgeheim ist das bei jedem das Ziel“, sagt Trainer Stefan Fuchs. Seit dem Wochenende gehen sie mit ihren Wünschen offensiv um. Sie wollen in die Kreisklasse. Sie müssen aber nicht. Über den ganzen Verein hat sich wieder ein Band der Euphorie gelegt. Es ist schwer zu beschreiben, man muss es schon erleben. Wie geratscht wird am Sportplatz, wie sich begrüßt wird, wie gefeiert wird danach. „Es gibt selten so eine Mannschaft, wo zwei Teams so eng sind“, sagt Stefan Fuchs. Deshalb war das für ihn nicht leicht, die Laune seines Teams von den Nöten der ersten Mannschaft zu lösen in den harten Tagen des Frühjahrs. Aber es gelang.

Die ersten positiven Zeichen vernahm der Trainer schon im Winter. Als etwa Routinier Kevin Höcherl einige Kilos abnahm, sich in exzellente Form brachte. „Man hat gemerkt, dass die Spieler dieses Jahr noch mehr wollen als sonst“, sagt der Coach. Der Ehrgeiz, den Routiniers wie Höcherl oder Neuzugang Levent Karaca ausstrahlen, übertrug sich wie ein Virus auf die Jungen.

Alle sind mit Kampfgeist und Euphorie infiziert

Die Trainingsbeteiligung schoss gen Himmel, Spieler wie Michael Steuer entwickelten sich prächtig. Sie gewannen und gewannen – und irgendwann stieg auch die erste Mannschaft wieder ein in diesen Kanon des Erfolgs. „Manchmal hab ich den Eindruck, es geht nur noch um das Sechs-Punkte-Wochenende“, sagt Trainer Fuchs im Scherz, nachdem die ASV-Teams nun zum zweiten Mal hintereinander ihre Heimspiele an einem Tag gewannen.

Sie stimmen sich halt bereits ein, auf die größte Festwoche der Vereinsgeschichte. Könnte man als Optimist sagen. „Eine doppelte Relegation wäre geil“, sagt Stefan Fuchs. Logistisch wäre sie auch gut zu stemmen. Das Heimspiel der „Ersten“ dürfte als Hinspiel unter der Woche angesetzt werden, die „Zweite“ wird als Klassen-niedriger Verein erst am Wochenende im Rückspiel zu Hause antreten. „Wir haben viele Leute, die mithelfen. Unsere Vorstandschaft ist so engagiert, die sind alle dabei“, sagt Uli Feigl über mögliche zwei Relegationsduelle in einer Woche.

Relegationsduell in Aussicht

Was da los wäre, wenn etwa der ASV auf Murnau II trifft auf dem Weg in die Kreisklasse? „Ich hoffe, dass es nicht Murnau wird“, sagt Stefan Fuchs angesichts der spielerischen Übermacht der Nachbarn. So oder so: „Wichtig ist das nicht, dass sie aufsteigen“, sagt Uli Feigl und nimmt den Burschen der Reserve jeglichen Druck von Vereinsseite.

Schließlich kickt sie erst im zweiten Jahr wieder in der A-Klasse. Ihre Trainer, Stefan Fuchs und Kollege Max Strasser, bleiben noch für ein letztes Jahr, ihr insgesamt viertes, an Bord. Unabhängig vom Ausgang. Wie der ausfallen soll, ist klar: Ganz Habach hofft auf den Klassenerhalt der „Ersten“ und den Aufstieg der „Zweiten“. Dann können sie gleich mit ein Festzelt aufstellen im Dorf. ANDREAS MAYR

Aufrufe: 07.5.2024, 08:33 Uhr
Andreas MayrAutor