2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Breitenbrunner im und am Sportheim den Aufstieg in die Bezirksliga.
Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Breitenbrunner im und am Sportheim den Aufstieg in die Bezirksliga. – Foto: privat

Nach 12 Jahren wieder Bezirksliga: Breitenbrunn schreibt Geschichte

Der Dorfklub aus dem Landkreis Neumarkt kürt sich zum Meister der Kreisliga 2 – und hat vor der Bezirksliga keinen Bammel

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Am Montagmittag erwischen wir Christian Scheuerer, Trainer des SV Breitenbrunn, noch inmitten der Feierlichkeiten. Viele Spieler hatten sich spontan freigenommen, um nach der gewonnenen Meisterschaft vom Sonntag gleich weiter zu feiern. „Um 3 Uhr wurden die Tore im Sportheim geschlossen, seit 9 sitzen wir wieder zusammen“, lächelt Scheuerer, „Ein Ende ist erstmal nicht in Sicht“. Die Breitenbrunner haben sich am vorletzten Spieltag mit einem letztlich souveränen 4:0-Heimsieg gegen Eichlberg/Neukirchen zum Meister der Kreisliga 2 Regensburg gekürt, feiern einen der größten Erfolge der Vereinshistorie. Nach zwölf Jahren Kreisliga darf sich der Dorfverein aus dem südlichen Landkreis Neumarkt wieder Bezirksligist schimpfen. Und will nächste Saison in der Bezirksliga Süd definitiv kein Kanonenfutter sein.

Mit rund 30 Mann ging der Breitenbrunner Feiermarathon am Montagvormittag vor dem Haus eines Spielers weiter. „Viele, die vorbeifahren, hupen oder halten sogar kurz an. Da merkt man, der ganze Verein und die ganze Gemeinde stehen dahinter“, berichtet Scheuerer, der letzten Sommer das Traineramt beim SVB von Matthias Pfeifer übernahm. „Ich kann definitiv behaupten, dass die Erfolgsgeschichte nicht erst diese Saison losgegangen ist, sondern unter meinem Trainervorgänger“, lobt der 41-Jährige die Arbeit seines Vorgängers. „In den letzten Jahren haben wir immer wieder ans Tor zur Bezirksliga geklopft. Dass es jetzt geklappt hat, ist fantastisch.“


Foto: Werner Sturm
Foto: Werner Sturm


Vielleicht war die Verpflichtung von Regionalliga-Spieler Markus Waffler vom VfB Eichstätt der eine kleine Mosaikstein, den Breitenbrunn nach zuletzt zwei dritten Plätzen noch gebraucht hatte. Der 27-jährige ist zugleich spielender Co-Trainer. „Im Sommer ist mit seiner Zusage ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Jeder hat gesagt: wenn nicht jetzt, wann dann“, meint jedenfalls Scheuerer. Schon in der Sommervorbereitung („da hatten wir mit der Zweiten teils 35 Leute im Training“) wurde der Grundstock für eine fantastische Saison gelegt – gekürt mit der Meisterschaft und der Endspielteilnahme im Kreispokal. „Von der Vorbereitung bis heute ist dieser Ruck durch den ganzen Verein gegangen.“ Man habe sich in dieser Saison keine schwache Phase erlaubt, spricht Scheuerer die Konstanz an, die sich in den Ergebnissen (19/4/2) auch widerspiegelt.

Vor der Bezirksliga ist den Breitenbrunnern nicht bange. „Wir haben da nichts zu verlieren“, hebt Christian Scheuerer hervor, „für uns ist die Bezirksliga ein Abenteuer“. Aber, und das macht der Trainer ebenso deutlich: Ein Abenteuer, das natürlich nicht nur ein Jahr andauern soll. „Die Mannschaft ist stark genug, sich auch in der Bezirksliga behaupten zu können. Das hat man in den diesjährigen Pokalspielen gehen. Die Herausforderung bleibt, dass es uns nicht nur in einzelnen Spielen, sondern auch im Ligaalltag gelingt, so gut aufzutreten. Wir gehen es mit Freude, aber ohne Furcht an“, so Scheuerer.


Seit dieser Saison Trainer in Breitenbrunn: Christian Scheuerer (Mitte).
Seit dieser Saison Trainer in Breitenbrunn: Christian Scheuerer (Mitte). – Foto: Florian Würthele


Kadertechnisch wird sich nicht viel tun. Die klare Vorgabe des Vereins bleibt, auch in Zukunft eigene Jugendspieler einzubauen. „Die Mannschaft besteht ausschließlich aus Spielern aus dem Gemeindegebiet oder ehemaligen Spielern unserer JFG. Wir bauen auf die eigenen Spieler“, berichtet Scheuerer, der aber zumindest einen externen Neuzugang schon sicher hat. Wenn sich ansonsten Spieler von sich aus anbieten sollten, ist man natürlich gern offen dafür.

Das Spielermaterial ist groß, was auch mit der zweiten Mannschaft zusammenhängt, die in der Kreisklasse vorne mitspielt. Meistertrainer Christian Scheuerer hebt die Synergie der beiden Teams hervor: „Breitenbrunn ist eine Gemeinschaft, wo es zwischen der ersten und zweiten Mannschaft gar keinen Unterschied gibt. Das merkt man auch beim Feiern: Gestern waren nach dem Spiel stundenlang noch 200 Leute am Sportplatz. Diesen Zusammenhalt gilt es beizubehalten – egal, ob es positiv oder nicht so gut läuft.“ Abschließend kann sich Scheuerer eine kleine Spitze in Richtung des Landkreisrivalen TV Parsberg, designierter Vizemeister der Bezirksliga Süd, nicht verkneifen: „Wir hoffen, nächste Saison gegen den selbsternannten, neuen Leuchtturm in der Region die Derbys bestreiten zu dürfen. Das wäre eine schöne Sache.“ Jetzt wird aber erstmal weiter gefeiert im und um das Breitenbrunner Waldstadion herum.

Aufrufe: 06.5.2024, 17:00 Uhr
Florian WürtheleAutor