2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Marco Rüppel
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Spielabbruch in Nordstadt – was ist passiert?

Kurz vor Schluss bricht Säuberlich die Partie ab

Am vergangenen Sonntag kam es in der Gruppenliga Kassel 2 beim Aufeinandertreffen zwischen dem SV Türkgücü KS und der TSG Wilhelmshöhe kurz vor Schluss beim Spielstand von 4:4 zu einem Spielabbruch.

Gäste schenken komfortable Führung her

Nach einem starken Start für die Gastgeber, der durch zwei liegen gelassene Hochkaräter ausgezeichnet war, sorgten schließlich die Gäste in der 19. Spielminute durch Rayan Abu-Hamdan für den ersten Treffer des Tages. Sechs Minuten darauf sorgte Florian Müller für die 2:0-Führung für Wilhelmshöhe und die dadurch komfortable Halbzeitführung.

In der zweiten Halbzeit sorgte Onur Bueyuekata drei Minuten nach Wiederanpfiff für den Anschlusstreffer für den Sportverein. „Kurz nach dem Anschlusstreffer gab es ein sehr strittiges Foulspiel und der Unparteiische verwies unseren Abwehrspieler Dennis Kwiedor mit Gelb-Rot vom Feld. Vor dem Foulspiel gab es allerdings ein Handspiel seitens eines Spielers von Wilhelmshöhe, welches der Schiedsrichter nicht geahndet hat und erst durch seinen Assistenten erfuhr. Nun hieß es nicht mehr Freistoß für die TSG, sondern Handspiel Wilhelmshöhe und Freistoß für SVTG. Die Gelb-Rote Karte wurde dennoch nicht zurückgezogen, obwohl vor dem Foulspiel ein Handspiel vorlag“, erklärt Türkgücü-Pressesprecher Yazin Öz die dennoch regelkonforme Vorgehensweise des Schiedsrichters. Trotz der Unterzahl gelang es den Gastgebern durch Memduh Eryilmaz in der 66. Minute auszugleichen, allerdings sorgte TSG-Toptorschütze Fabio Ohms fünf und vierzehn Minuten nach dem Ausgleich für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung für Wilhelmshöhe. Die Gastgeber gaben jedoch nicht auf und kamen durch ein Eigentor von Foba Gongnet (89.) und einem Tor von Yasin Bingül (90 + 2.) zum 4:4-Ausgleich.

Spielabbruch in der Nachspielzeit

„Kurz nach unserem Anschlusstreffer, auf Höhe der Ersatzbänke, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Spieler von uns und einem Spieler von Wilhelmshöhe, wobei der Schiedsrichter auf Freistoß für SVTG entschied. Da der Ball auf der Höhe der Ersatzbank von TSG lag, wollte unser Spieler sich diesen für den Freistoß bereitlegen. Allerdings wollte ein Spieler der TSG dies unterbinden und blockierte den Ball. Unser Spieler ließ sich nicht beirren und nahm dem Spieler der TSG den Ball ab. Erbost hierüber packte sich der TSG-Spieler unseren Spieler in Manier eines Ringkämpfers und schmiss diesen wie ein Sack auf den Boden. Ordner und Offizielle versuchten sofort die Situation zu beruhigen, jedoch kam es zur Rudelbildung und es gab auf beiden Seiten Rangeleien. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Abbruch, obwohl sich die Situation relativ schnell beruhigte und die Spieler beider Mannschaften bereit gewesen waren, die übrig gebliebenen sechs Minuten Nachspielzeit weiterzuspielen. Leider mussten wir die Entscheidung des Schiedsrichters hinnehmen und somit war das Spiel abgebrochen. Alle Spieler und Offizielle waren nach dem Spiel auf und neben dem Spielfeld friedlich und man diskutierte noch über die eine oder andere Entscheidung des Schiedsrichters. Wir als der SV Türkgücü Kassel distanzieren uns von jeglicher Gewalt und Unsportlichkeiten auf und neben dem Fußballfeld und tolerieren solches Verhalten nicht. Wir sind als Verein bei jedem Heimspiel koordiniert mit Ordnern und halten uns an die Sicherheitsvorschriften, die der Verband uns vorschreibt. Nun sind wir und die TSG Wilhelmshöhe gespannt, was der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht verfasst und wie er die Ereignisse aufgenommen hat“, erläutert Öz. Die Vorstandsvorsitzende der TSG Wilhelmshöhe Rebecca Rode erklärt hingegen: „Das Spiel besaß gewisse Emotionen, die während des Spielverlaufs teilweise schon in Aggressionen umgeschlagen sind, die für mich einfach kein Platz auf dem Sportplatz finden dürfen. Ansonsten gibt’s eigentlich nur zu sagen, dass es bitter ist, dass ein Spieler von uns so verletzt wurde, dass man wirklich schon von Gewalt sprechen kann und dass das Ganze mit Fußball und Abstiegskampf nichts mehr zu tun hat“. Das Sportgericht wird jetzt über das weitere Vorgehen entscheiden. Fest steht ein Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung und eine Nackenprellung des TSG-Spielers sowie ein unrühmlicher Abschluss eines sportlich betrachtet hochinteressanten Fußballspiels.

Aufrufe: 07.5.2024, 14:40 Uhr
GUNAutor