3:0 - Sangarés Einwechslung beflügelt Fortuna II

76 Minuten benötigte der Mann mit der markanten Wuschelfrisur, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken - in beeindruckender Art und Weise. Trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad setzte Sangaré immer wieder zum Dribbling im Sprinttempo an und war von der Defensivabteilung der Schwarz-Gelben kaum zu bändigen. Der Lohn: Ein Doppelpack sowie ein insgesamt verdienter 3:0-Sieg zum Saisonauftakt gegen den Drittliga-Absteiger. Dabei musste sich der 21-Jährige zunächst gedulden, ehe er von Trainer Taskin Aksoy von der Leine gelassen wurde. Angesichts der personellen Situation mit gleich sechs Verletzten bekam der Fußballlehrer in Marcel Sobottka, Christian Gartner, Tugrul Erat und Ihlas Bebou gleich vierfache Unterstützung aus dem Zweitliga-Kader. Für Sangaré blieb damit ebenso nur ein Platz auf der Ersatzbank übrig wie überraschend auch für Christian Weber.

Die Nicht-Berücksichtigung des Routiniers hatte jedoch vornehmlich taktische Gründe, da Aksoy auf Webers Alternativposition als linker Verteidiger mit Eigengewächs Jan-Niklas Budde zunächst auf ein Schuss mehr Dynamik setzte. Auch Sangaré konnte die Entscheidung seines Trainers hernach akzeptieren. "In einer U23 ist es nun mal üblich, dass öfter Profis runterkommen, und dann muss man auch damit leben", erklärte er. So verfolgte der Ex-Aachener zunächst von außen, wie seine Teamkameraden in einer starken Anfangsphase den Gegner früh unter Druck setzten und schnell zum Führungstreffer durch Zugang Rafael Garcia kamen. Anschließend folgte jedoch ein Bruch im Spiel der "Zwoten", und in das anfängliche aggressive Pressing schlich sich Passivität ein.

Ein Umstand, der während der Halbzeitpause intensiv diskutiert wurde und bei Aksoy eine Entscheidung reifen ließ. So beorderte der 48-Jährige kurz nach der Pause Weber auf das Feld - ein perfekter Schachzug. Denn der frischgekürte Kapitän war sofort präsent und leitete mit seiner ersten Aktion gleich das wichtige 2:0 durch Sangaré ein.

Auch danach war Weber als lautstarker Taktgeber der Impuls, den die Rot-Weißen letztlich dringend brauchten und Sangaré zugleich zu seinem Höhenflug anstachelte.