2024-06-24T10:12:48.875Z

Ligavorschau
Dietmar Hirsch muss das kritische Umfeld beim VfB Oldenburg beruhigen. Seine Mannschaft spiele eigentlich eine ?hervorragende Saison?.
Dietmar Hirsch muss das kritische Umfeld beim VfB Oldenburg beruhigen. Seine Mannschaft spiele eigentlich eine ?hervorragende Saison?.

D/A ist großer Stolperstein für Oldenburg

Die Tabelle der Fußball-Regionalliga verspricht ein Spitzenspiel

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Der Viertplatzierte Drochtersen/Assel empfängt am Freitagabend (20 Uhr) den Zweiten VfB Oldenburg. Die Vorgeschichte des Duells sorgt für Brisanz. D/A hat dem VfB die Saison vermasselt.

Im Halbfinale des Niedersachsen-Pokals empfing der VfB Oldenburg die SV Drochtersen/Assel. D/A besiegte den Favoriten vor mehr als 6000 Zuschauern mit 2:1. D/A hat sich damit für den DFB-Pokal qualifiziert. In Oldenburg platzte dieser Traum. Und unmittelbar danach auch noch der Meisterschaftstraum. In das Pokal-Halbfinale war der VfB als souveräner Tabellenführer der Regionalliga gegangen, hatte fünf Punkte Vorsprung auf den VfL Wolfsburg II und ein Spiel weniger. Das Nachholspiel verloren die Oldenburger nur zwei Tage nach der Pokalpleite gegen den BSV Rehden. „Wir hatten es nicht geschafft, innerhalb von weniger als 48 Stunden die nötige mentale Frische zu bekommen“, sagt VfB-Trainer Dietmar Hirsch. Seitdem ist die Selbstverständlichkeit beim VfB Oldenburg verloren gegangen und damit die Tabellenführung. Durch die 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg, das „ganz, ganz schlechte Spiel“ gegen Cloppenburg (1:2) und zuletzt die Punkteteilung mit Eiche Flensburg (0:0) ist der VfB mit drei Punkten ins Hintertreffen geraten. Zudem haben die Wolfsburger das wesentlich bessere Torverhältnis. Die jeweiligen Restprogramme sprechen ebenso für den VfL Wolfsburg im Meisterschaftsrennen. „Wir haben noch eine Minimalchance“, sagt Hirsch, die müsse seine Mannschaft jetzt bei D/A wahren. „Wir müssen jedes Spiel gewinnen, um den Druck auf Wolfsburg aufrecht erhalten zu können“, sagt Hirsch.

Die Drochterser können am Freitagabend zum zweiten Mal zum Stolperstein werden. Schafft der VfB keinen Sieg, stirbt auch die Hoffnung im Meisterschaftskampf. Wolfsburg empfängt nämlich Absteiger TSV Schilksee. „Wir sind gut vorbereitet auf das Spiel“, sagt Hirsch. Aber wie es so sei im Fußball: Es kommt bei aller Vorbereitung dann immer ein Gegner ins Spiel. In diesem Fall D/A. Der Aufsteiger hat sich in dieser Saison den Respekt in der Regionalliga erkämpft und erarbeitet. So auch bei Hirsch. „Im Grunde haben wir zwei Mal ganz vernünftige Spiele gegen D/A gemacht“, sagt Hirsch. Aber: Wer seine Chancen gegen D/A nicht nutze, der bekommt Schwierigkeiten. Das Hinspiel endete 1:1. „D/A ist ein unangenehmer und schwerer Gegner“, sagt Hirsch. Die starke, strukturierte Verteidigung tue jedem Gegner weh.

D/A-Trainer Enrico Maaßen geht aufgrund der Ausgangssituation entspannt und vorfreudig in das Spiel. „Der Druck liegt ganz klar beim VfB“, sagt Maaßen. Die Oldenburger müssten alle vier Spiele gewinnen, um noch eine vage Chance auf die Meisterschaft zu haben. „Die werden hochmotiviert auflaufen“, sagt Maaßen. Für seine Mannschaft geht es primär darum, die Anfangsphase des Spiels zu überstehen. Dann werde D/A wie in den beiden bisherigen Duellen mit der Geradlinigkeit im Spiel wieder gefährlich zuschlagen können.

Hirsch weiß um die Gefährlichkeit von D/A und um die drohende Endgültigkeit im Titelrennen. „Im Fußballgeschäft ist alles sehr kurzlebig und die Betrachtungsweise ist schwarz-weiß“, sagt Hirsch. Im Umfeld des VfB Oldenburg sei die Saison schon nach dem Pokal-Aus gegen D/A und der anschließenden Niederlage gegen Rehden kaputt geredet worden. „Ich als Trainer sehe natürlich das große Ganze“, sagt Hirsch. Wie D/A spiele der VfB Oldenburg eine „hervorragende Saison“. Die Ansprüche sind beim VfB Oldenburg erst während der Saison so angewachsen. Weil es unverhofft und unerwartet gut lief. Vor der Saison wurde als erste Zielsetzung noch vom schnellen Klassenerhalt gesprochen. Nachdem sich der Verein strukturell etwas professioneller aufgestellt hat, unter anderem wurde ein Geschäftsführer installiert, soll der Aufstieg in die dritte Liga mittelfristig gelingen. Dass der VfB in dieser Saison schon von der Meisterschaft träumen durfte, war nicht zu erahnen.

Damit zumindest der Traum noch ein wenig anhält, will Hirsch mit dem VfB bei D/A endlich siegen. „Es werden Kleinigkeiten entscheiden“, sagt Hirsch, gegen D/A dürfe seine Mannschaft nicht einmal schlafen.

„Der VfB wird mit großer Entschlossenheit ins Spiel gehen“, sagt Maaßen, diese gilt es zu ersticken. Nicht helfen können Innenverteidiger Thomas Johrden (Magen-Darm), Verteidiger Meikel Klee (Bauchmuskelzerrung) und Matti Grahle (Rücken).

Dauerkartenverkauf beginnt

Zum Spiel: Ab 18.30 Uhr findet zwischen der U11 von D/A und der TSG Nordholz ein Vorspiel statt. Der NDR 1 ist mal wieder mit seinem Übertragungswagen im Stadion vor Ort. Aus Oldenburg werden mehr als 350 Fans erwartet, die D/A-Verantwortlichen empfehlen daher eine rechtzeitige Anreise. Die angebotenen Sammelbestellungen werden weiterhin gut angenommen: Dieses Mal schauen 50 D/A-Interessierte von der Handballabteilung des VfL Horneburg zu sowie einige Fußball-Jugendmannschaften (u. a. aus Hammah).

D/A beginnt nun mit dem Dauerkartenverkauf für die neue Saison. Reservierungen sind im Stadion möglich.

Zum Pokal-Finale: Erstmals in der TV-Geschichte präsentiert die ARD am 28. Mai die Endspiele um die Landespokale bundesweit in einer großen Live-Konferenz. Vorgesehen sind in der Sendezeit zwischen 12.05 und 19.55 Uhr drei Blöcke. Der Anstoß zu den ersten sechs Live-Partien erfolgt um 12.30 Uhr, die letzten sechs Endspiele werden um 17 Uhr angepfiffen. Als zentralen Standort für ihre Konferenz hat die ARD das Gazi-Stadion auf der Waldau in Stuttgart und das Stadion Essen ausgewählt. Im zweiten Konferenzblock wird ab 14.30 Uhr auch das Spiel zwischen dem 1.FC Germania Egestorf/Langreder und der SV Drochtersen/Assel gezeigt.

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D/A im Internet: Einen Film mit einem Interview mit Verteidiger Nikola Serra seht ihr auf www.tageblatt.de

Aufrufe: 029.4.2016, 09:30 Uhr
TAGEBLATT/Jan BröhanAutor