Das Interview wird präsentiert von:
Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau Weitere Informationen: denis.musa@my-vfv24.de
FuPa: Die Katze ist aus dem Sack. Ab der kommenden Spielzeit wird Ceyhan Sönmez neuer Trainer beim FV Neuthard werden. Wie hat sich das Ganze entwickelt?
Norbert Schäffner: Nachdem uns Dominique Stellmacher völlig überraschend am 17.03. mitgeteilt hat, dass er den Verein verlassen wird, waren wir zunächst geschockt. Denn eigentlich war die Zusammenarbeit auf eine längere Basis ausgelegt. Nach zwei intensiven Sondierungstagen mit unserem Sportvorstand Christopher Heneka und meinem Spielausschusskollegen Bozidar Djokovic haben wir uns gemeinsam auf die Trainersuche begeben. Innerhalb einer Woche führten wir mit drei Trainern Gespräche. Dann war die Entscheidung einstimmig für Ceyhan Sönmez getroffen.
FuPa: Dominique Stellmacher verlässt nach relativ kurzer Amtszeit den FV Neuthard und wird neuer Trainer in Kirchfeld. Worin liegen die Gründe, dass die Zusammenarbeit nicht längerfristig geworden ist?
Schäffner: Stelli ist ein junger und ehrgeiziger Trainer. Bei uns stand aus unterschiedlichen Gründen ein mannschaftlicher Umbruch bevor. Das hätte ein weiteres Entwicklungsjahr bedeutet. Sein neuer Verein hat ihm eine intakte Mannschaft angeboten, die aktuell erneut um den Aufstieg in die Landesliga spielt. Die kurzfristig bessere sportliche Perspektive hat wohl den Ausschlag gegeben. Dominique Stellmacher hat uns in diesem Jahr viel gegeben, und dafür sind wir beim FV Neuthard dankbar. Wir wünschen ihm viel Glück bei seinen weiteren Trainerstationen.
FuPa: In den letzten Tagen hörte man viel Neues über den FV Neuthard, und meist war es nicht unbedingt positiv. Unter anderem war von Etatkürzung die Rede. Wie ist der Stand der Dinge?
Schäffner: Natürlich sind auch an uns jede Menge Gerüchte herangetragen worden. Deshalb nutze ich auch gerne diese Möglichkeit, etwas Klarheit zu schaffen. Dass Spieler einen Verein verlassen, ist ein völlig normaler Vorgang. Bei uns hat dies im Wesentlichen die Spieler betroffen, die seit Jahren mit einem weiten Anfahrtsweg bei uns Fußball spielen. Dabei haben viele Gründe eine Rolle gespielt: neue Herausforderungen in der Familie durch Nachwuchs, Weiterbildungsmaßnahmen, berufliche Veränderungen. Also: Faktoren, die im privaten Bereich liegen und von uns nicht beeinflusst werden können. Die sich aber reduzierend auf die für den Sport verfügbare Zeit auswirken. Die Jungs, die uns verlassen, waren alle fest in die Mannschaft integriert, und sie werden mir und dem Verein sicher fehlen. Wir wünschen jedem einzelnen sportlich und privat für die Zukunft alles Gute.
FuPa: Ich kann mir vorstellen, dass diese ganzen Gerüchte und Meldungen allerorts sicherlich nicht förderlich in Bezug auf Gespräche sind, die man mit potenziellen Neuzugängen oder auch derzeit beim FV aktiven Spielern führt. Siehst Du das auch so oder gehst Du die Sache eher gelassen an?
Schäffner: Das Wort Gelassenheit ist für mich aktuell eher ein Fremdwort. Seit vier Wochen stehe ich unter Dauerstrom, was sich aber für die Mannschaft und den Verein auszahlen wird. Bei den Spielergesprächen haben wir unsere Vereinsphilosophie in den Vordergrund gestellt. Das hat sowohl bei den Gesprächen mit unseren Spielern als auch mit neuen Spielern in vielen Fällen im positiven Sinn den Ausschlag gegeben. Bei diesem Thema waren wir in der jüngeren Vergangenheit vielleicht nicht ganz so gut aufgestellt, aber wir haben unsere Hausaufgaben inzwischen weitestgehend gemacht. Und wir werden weiter daran arbeiten. Was ich vor allem bei Gesprächen mit neuen Spielern festgestellt habe: der FV Neuthard ist nach wie vor eine gute Adresse im Fußballkreis Bruchsal, und diese Position wollen wir auch weiter ausbauen.
FuPa: Im Zuge der Verpflichtung von Sönmez fielen immer wieder die beiden Söhne Tolga und Sinan sowie Kaiser als potenzielle Neuzugänge. Wie sieht es personell in der kommenden Saison aus? Wie ist der FV Neuthard für die kommende Spielzeit aufgestellt?
Schäffner: Mit unseren eigenen Spielern bin ich seit etwa elf Wochen in Gesprächen. Durch die Trainerpersonalie haben wir bei diesem Prozess etwas Zeit verloren. Stand heute: am 21.04. findet das letzte Gespräch statt, dann sind wir mit unseren bisherigen Spielern für die neue Saison einig. Die Spieler, die uns verlassen werden, haben uns frühzeitig darüber in Kenntnis gesetzt. Das war für uns auch das Signal, nach Ersatz Ausschau zu halten. Stand heute haben wir unsere Abgänge kompensiert. Es kommen Spieler zu uns, die perfekt in unser Anforderungsprofil passen. Und die unsere Mannschaft nicht ergänzen, sondern verstärken. Wir freuen uns bereits auf die Jungs und die vielen neuen Impulse, die sie in unsere Mannschaft sowohl sportlich als auch kameradschaftlich einbringen werden. Wir sind uns mit sieben Spielern einig, die in der neuen Spielzeit für den FV Neuthard spielen werden. Damit ist unser Kader für die nächste Saison bereits heute sehr gut aufgestellt. Wir werden aber sicher noch den einen oder anderen Spieler in der Breite dazu bekommen. Zusätzlich freuen wir uns, dass erneut zwei Spieler aus der A-Jugend in den Seniorenbereich nachrücken, Ihrer Integration in den Seniorenbereich gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. Fazit: wir werden mit einer guten, wettbewerbsfähigen Mannschaft auch in der kommenden Saison eine gute Rolle in der Kreisliga spielen.
FuPa: Nun, da die Trainerfrage ja geklärt ist kann man ja einmal nachfragen. Hätte man sich das Ganze nicht einfacher machen können? Oder anders gefragt, was lief schief, dass aus einem normalen Trainerwechsel solch ein Wirbel entsteht?
Schäffner: Wir haben kein tamtam gemacht, sondern in Absprache zwischen allen Beteiligten Schritt für Schritt unsere Aufgaben erledigt. Dabei waren auch Interessen des FV Graben betroffen. Wir wollten den sportlichen Aufschwung dieses Vereins nicht durch zu frühe Bekanntgabe von Personalien stören oder belasten.
FuPa: In einem Gespräch mit Dir hast Du nahezu euphorisch von Sönmez gesprochen. Was waren die ausschlaggebenden Punkte für seine Verpflichtung?
Schäffner: Ceyhan Sönmez war daran interessiert, in den Fußballkreis Bruchsal zurück zu kehren. Diese Möglichkeit konnten wir ihm bieten. Seine Begeisterung und seine Liebe zum Fußball haben uns bereits beim ersten Gespräch infiziert, und wir haben die vergangenen Wochen viele Gespräche geführt. Er ist ein Typ Mensch, der andere unglaublich motivieren kann. Der aber auch bereit ist, sehr viel selbst zu geben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihm.
FuPa: Anderes Thema. Eure 2. Mannschaft kämpft gegen den Abstieg aus der Kreisklasse B Bruchsal. Wie sieht hier die Zukunft aus?
Schäffner: Hier müssen wir leider die Zeche für die Fehler aus der Vergangenheit zahlen. Nachdem wir letzte Saison bereits knapp dem Abstieg entgangen sind, haben wir die Mannschaft so gut es ging erneuert. Dabei haben wir auch drei Jugendspieler integriert, die alle drei bisher eine gute Saison gespielt haben. Aber die Trainingsbeteiligung in der Vorrunde war einfach schlecht. Inzwischen haben wir wieder eine gute Truppe stehen. Leider werden die zum Teil guten Spiele nicht mit Punkten belohnt. Aber die Jungs kämpfen bis zum letzten Spiel um den Klassenerhalt.
FuPa: Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Was wünscht sich Norbert Schäffner, wenn wir uns in einem Jahr wieder begegnen würden?
Schäffner: Da gibt es viele Dinge, die zum Teil nichts mit dem Fußball zu tun haben: zum Beispiel, dass ich weiterhin gesund bleibe und meine anderen Hobbys wieder stärker ausüben kann. Oder dass meine Frau den zeitlichen Einsatz für den Verein weiter toleriert. Sportlich wäre es schön, wenn wir mit unserem neuen 1 A-Team eine erfolgreiche Rolle in der Kreisliga spielen würden. Und wenn unsere 1 B-Mannschaft auch weiterhin in der Kreisklasse B auflaufen könnte.