2024-09-18T12:22:00.113Z

Allgemeines

Derby-Duell der Top-Torjäger

SCP setzt auf Voglers Treffsicherheit - Gerüchte um verspätete Gehaltszahlungen

Pfullendorf/sz - Die Oberliga biegt auf die Saisonzielgerade ein, nur noch sechs Spieltage stehen an. Der SC Pfullendorf hält alle Trümpfe für den Klassenerhalt auf der eigenen Hand, hat aktuell zehn Zähler Vorsprung auf die drei Clubs, die es wohl erwischen wird. Dass sich beim Tabellenvorletzten FC 08 Villingen zu Wochenbeginn Trainer Martin Braun auf seinen Vorstandsposten zurückzog, Markus Knackmuß und Mago Jaric übernahmen, um nochmal die letzten Reserven zu mobilisieren, oder dass dem Freiburger FC noch drei Punkte am grünen gutgeschrieben werden dürften aus dem Spiel gegen Karlsruhe (das einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte) - all das beobachtet der Sportclub aus einem relativ sicheren Abstand.

Die Leistung der Pfullendorfer Mannschaft, die bislang 33 Punkte geholt hat und damit sportlich doch wesentlich besser da steht als allgemein erwartet, ist vor dem Hintergrund, dass es in den vergangenen Monaten offenbar wiederholt zu beträchtlichen Verzögerungen bei der Auszahlung der Spielergehälter gekommen ist, umso höher einzustufen. SCP-Finanzvorstand Günther Biggel räumte auf SZ-Anfrage am Freitag „verzögerte Zahlungen“ ein, sagt aber auch: „Dass wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, und dass es dadurch auch hin und wieder mal zu Verzögerungen kommen kann, ist ja kein Geheimnis. Das war in den letzten Jahren so, das ist dieses Jahr so und das wird auch nächstes Jahr so sein.“ Der Spielbetrieb des SCP sei laut Biggel aber weder in der aktuellen noch in der kommenden Saison gefährdet.

Positive Nachrichten aus dem Pfullendorfer Lager gibt es aktuell auch: Thomas Arnold hat die vergangenen zehn Tage voll mittrainiert und keine Beschwerden mehr im lange und immer wieder lädierten Oberschenkel verspürt, sodass der torgefährliche Spielgestalter gegen Ravensburg zumindest wieder mit im Kader dabei ist.

Fehlen wird hingegen Ümit Oytun, der für seine Rote Karte nach einem rustikalen Foul gegen die TSG Balingen für vier Spiele gesperrt wurde.

Besonders interessant wird das Derby in der Geberit-Arena natürlich auch, da mit Steffen Wohlfarth auf Ravensburger Seite und mit Stefan Vogler auf Seiten des SC Pfullendorf zwei der fünf treffsichersten Torschützen der Oberliga Baden-Württemberg aufeinander treffen. Im Hinspiel hieß der Sieger Steffen Wohlfarth, der in der elften Spielminute mit seinem Treffer zum 1:0 die Weichen für den späteren 3:0-Sieg stellte (Boneberger und Jatta besorgten in der zweiten Halbzeit den Rest). Doch längst ist Vogler aus Wohlfarths Schatten, in dem er an jenem Oktobertag stand, herausgetreten. 14 Saisontreffer stehen bislang für den 31-jährigen Ex-Profi Wohlfarth (SC Freiburg II, FC Ingolstadt, SV Wehen/Wiesbaden, Ross County/Schottland) zu Buche. Ex-Profi Stefan Vogler (24, SC Freiburg II, Spvgg. Greuther Fürth, Offenbacher Kickers) hat bereits 15 Mal getroffen. Fünf seiner Tore hat Vogler per Elfmeter erzielt, Wohlfarth traf zweimal vom Elfmeterpunkt. „Abschlussstark mit Kopf und Fuß, man darf ihm nicht viel Platz lassen“, sagt Patrick Hagg über Wohlfarth, und fügt an: „Die Offensive des FV Ravensburg besteht aber nicht nur aus Steffen Wohlfahrt. Der Ravensburger Kader hat insgesamt eine sehr hohe Qualität. Nach dem harten Pokalspiel am Mittwoch werden sie sicher rotieren. Das ist ja auch kein Problem, wenn du 20 Spieler hast, die teilweise sogar Regionalliga-Qualität haben.“

Wenig Chancen, viele Tore

Stefan Vogler gehört auf Pfullendorfer Seite sicher auch in diese Kategorie. Hagg: „Er hat eine Topquote, hat ja zu Saisonbeginn sechs Wochen gefehlt und trotzdem schon 15 Tore.“ Im Vergleich mit anderen Stürmern müsse zudem berücksichtigt werden, „dass du als Sturmspitze des SC Pfullendorf natürlich nicht so viele Chancen aufgelegt bekommst, wie als Stürmer einer Mannschaft, die in der Spitzengruppe mitspielt.“

Aufrufe: 025.4.2015, 15:10 Uhr
Schwäbische Zeitung / Oliver KothmannAutor