Eine Extra-Portion Motivation

Hinter Michael Blum liegen keine schönen zwölf Monate. Bei der SV Elversberg war der 27-jährige zweit- und drittligaerfahrene Außenbahnspieler in die zweite Mannschaft verbannt worden. "Viele Leute haben mich angesprochen, was passiert ist. Von meiner Seite war aber nichts vorgefallen", beteuert Blum.

Bei Eintracht Trier drückt er nun die Reset-Taste - und trifft gleich im ersten Pflichtspiel auf seinen Ex-Club. "Für mich ist das Duell wegen der Vorkommnisse in der Vergangenheit eine Extra-Motivation", sagt Blum.

Angesichts der Personalprobleme auf den offensiven Außenbahnen dürfte der gebürtige Düsseldorfer im linken Mittelfeld zum Zug kommen. Wer die rechte Seite beackert, ist dagegen offen. Christoph Anton (Oberschenkelprobleme) wird es wohl nicht sein, wie Trainer Peter Rubeck gestern zähneknirschend mitteilte. "Es gibt zwei, drei Möglichkeiten", präzisierte Rubeck seine Alternativpläne nicht. Infrage kommen Rico Gladrow, Robin Garnier oder Florian Riedel - in letzterem Fall wäre Lukas Billick eine Option für die Rolle als Rechtsverteidiger.

Billick (nach Faserriss in der Wade) sowie die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Michael Dingels und Muhamed Alawie sind laut Rubeck einsatzbereit. Der 54-Jährige bestätigte auf Nachfrage, dass Dingels Kapitän bleibt. Sein Vize ist Christian Telch. Die weiteren Mitglieder des Mannschaftsrats würden die Spieler in der kommenden Woche bestimmen.

Semar prognostiziert 62 Punkte

In puncto Saisonziel äußert sich Rubeck defensiver als der sportliche Leiter Heiner Semar. "Unser Kader hat eine gute Qualität, und wir sind in der Breite etwas besser besetzt als in der vergangenen Saison. Aber ich sehe auf der Außenbahn noch eine Vakanz. Und die Liga ist wesentlich stärker als in der Vorsaison", umschreibt Rubeck, was für ihn zunächst Priorität hat: bloß nicht in Abstiegsgefahr geraten.

Semar geht einen Schritt weiter und nennt als Ziel 62 Punkte. "Das dürfte dann für Platz fünf reichen", rechnet der sportliche Leiter vor. Die Ausbeute wäre damit etwas geringer als in der Vorsaison, obwohl auch Semar dem neuen Kader eine höhere Qualität bescheinigt. Seine Erklärung: "Durch die guten Oberliga-Aufsteiger und die beiden Drittliga-Absteiger aus Stuttgart ist die Ausgeglichenheit in der Liga nochmals gestiegen. Es wird schwerer, zu punkten."

Den heutigen Gegner Elversberg, der auf Neuzugang Matti Fiedler aus Trier (Schambeinprobleme) verzichten muss, zählt Rubeck zu den großen Meisterschaftsfavoriten. Dennoch rechnet er sich zumindest einen Teilerfolg aus - sofern alles glatt läuft. Für die Saarländer ist dagegen klar, dass für sie bei normalem Spielverlauf drei Punkte herausspringen. Trainer Michael Wiesinger: "Wenn wir unseren Plan durchziehen, gut organisiert sind und die richtige Einstellung mit ins Spiel bringen, werden wir gewinnen."

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