2024-11-22T08:24:04.050Z

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Trainerin Petra Amslinger durfte mit ihrem Team den Aufstieg in die zweite Liga feiern. F: FuPa Mittelfranken
Trainerin Petra Amslinger durfte mit ihrem Team den Aufstieg in die zweite Liga feiern. F: FuPa Mittelfranken

Einstiger "Kindergarten" spielt künftig in der 2. Liga

Fußballfrauen des SV Weinberg endlich am Ziel

Am Ende war es ein einziges Pünkt­chen, das die Arbeit eines ganzen Jah­res krönte. Mit dem einen Punkt Vor­sprung sicherten sich die Fußballerin­nen des SV Weinberg die Meister­schaft in der Regionalliga Süd – und den direkten Aufstieg in die zweite Bundesliga. Das Saisonziel „noch ein­mal angreifen um den Aufstieg – Platz eins“ war erreicht.

Sicher war Platz eins bereits einen Spieltag vor Schluss; da fegte Wein­berg Eintracht Wetzlar mit 7:1 vom Platz und hatte vier Punkte Vor­sprung. Danach dürfte der gesamte Verein einmal tief durchgeatmet ha­ben, denn damit war das Ziel, das das Team in den letzten zwei Jahren jeweils knapp verpasst hatte, endlich erreicht – und der Vergleich mit den lang „Unaufsteigbaren“ von Greu­ther Fürth erledigt. Statt des Trau­mas hatte Weinberg sich den Traum erfüllt. Eine, die sich ganz besonders darü­ber freute, war Trainerin Petra Ams­linger, die seit Sommer 2006 das Team betreute – und nach der Meis­terschaft aufhörte. Der „Kindergar­ten“ mit einem Durchschnittsalter von knapp 17 Jahren ist unter ihrer Führung zu einer erfahrenen Mann­schaft gereift, mit Persönlichkeiten im Kader, von denen viele bereits in der Jugend beim SVW spielten.

Darunter ist Christina Schellen­berg die wohl Bekannteste, denn sie hat in mehreren Juniorinnennational­teams und auch kurzzeitig bei Bay­ern München gespielt. Die Fehl­schläge vor allem aus der vergange­nen Saison – als man zur Winter­pause mit sieben Punkten vorn lag, am Ende aber wieder nur Zweiter war – haben die Spielerinnen gestärkt. Eine Systemumstellung von 4-4-2 auf 4-1-4-1 klappte auf Anhieb und brachte Vorteile. Sie übergibt Dieter Kreiselmeier eine funktionierende Mannschaft mit guten Perspektiven.

Kreiselmeier hat der Verein vor zwei Jahren verpflichtet. Ein Jahr war er Co-Trainer unter Amslinger, zuletzt Trainer der zweiten Mann­schaft in der Landesliga. Sein großer Vorteil: Er hat die A-Lizenz – und die braucht ein Trainer in der Frauen­bundesliga. Da er zudem den Wech­sel von den Bezirksoberligaherren des TuS Feuchtwangen zu den Frauen ohne die üblichen Vorurteile vollzogen hat, war für ihn die Über­nahme der „Ersten“ nur wieder eine neue Herausforderung. Aktuell befinden sich Trainer und Spielerinnen sozusagen in der „Fin­dungsphase“, denn erst am 14. Juli hat das Training begonnen.

Kreisel­meier hat den Vorteil, dass er alle Spielerinnen kennt – auch die Neuen. Der Kader der vergangenen Saison bleibt fast komplett zusam­men, verstärkt nur durch vier Spiele­rinnen aus der eigenen Reserve: Anna Grimm, Sara Hofmann, Bar­bara Schenk und Sabrina Lutz. Tor­frau Kristina Höhn kommt nach lan­ger Verletzungspause zurück, geblie­ben ist Nina Heisel, mit 27 Treffern die letztjährige Torschützenkönigin, nicht nur beim SVW, sondern auch in der Liga. Fehlen werden künftig Ilona Reichert und die vielfache polnische Nationalspielerin Maria Makowska, die ihre Laufbahn been­den. Kreiselmeier jedenfalls freut sich auf die neue Aufgabe, ist von der verständlichen Euphorie mancher im Verein aber weit entfernt und noch ziemlich gelassen. Aber das kann sich noch ändern. In der ersten Saison in der zweiten Bundesliga geht es für Weinberg natürlich zunächst einmal darum, die Klasse zu erhalten. Das Auftakt­programm ist knallhart: Am 8. Sep­tember kommt Titelfavorit SC Sand, dann muss Weinberg zum FC Bayern II, der 1. FC Köln, der Zweite des Vor­jahrs, kommt am 6. Oktober, und danach geht’s zum Zwangsabsteiger SC Bad Neuenahr. Gespielt wird daheim übrigens nicht mehr in Wein­berg, sondern im benachbarten Leutershausen, immer sonntags um 14 Uhr.

Aufrufe: 03.8.2013, 09:31 Uhr
Inge KollerAutor