Förderstedt verpasst die Überraschung

Mit diesem guten Vorsatz erarbeiteten sich dann auch die Einheimischen bereits in der ersten Spielminute ihre erste Chance. Ein Freistoß von Liensdorf, der gefährlich bei Bolze landete, musste eigentlich schon die frühe Führung bringen. Aber der Torversuch wurde von der aufmerksamen Gäste-Abwehr verhindert.

Die Mannen um Trainer Liensdorf wollten sich nicht verstecken und hatten auch damit die richtige Einstellung. Die Außen wurden gut in Szene gesetzt und diese bedienten auch immer wieder die Spitze. Für das Auge der Förderstedter Fans muss es ein Genuss gewesen sein, wie ihre Mannschaft zeitweise das Spiel diktierte. Die Magdeburger, die Co-Trainer Marcus Mähnert auf das Feld schickten, lauerten geduldig auf Fehler der Platzherren.

Nachdem einmal ein Ball vor der Abwehr nicht behauptet werden konnte, nutzten die Hauptstädter ihre Chance resolut aus. Ein herrlich ansehendes Doppelpassspiel hebelte die Förderstedter Abwehr aus, Marco Janich konnte zwar den ersten Schuss in überragender Manier aufhalten, aber im Nachschuss aus abseitsverdächtiger Position brachte dann Leonhardt das Leder im Netz unter.

Die beste Antwort auf diesen Rückstand erfolgte sofort vom Anstoßpunkt. Eine Vorlage von Müller nutzte Bolze, der schon einige Chancen hatte, zum superschnellen Ausgleichstreffer. Die Platzherren wollten mehr, das Umkehrspiel klappte vorzüglich und so konnte auch Bolze die nächste gefährliche Aktion einleiten. Der Keeper der Gäste hatte zunächst Probleme, den Ball unter Kontrolle zu bringen, konnte sich dann aber bei seiner Hintermannschaft bedanken, die blitzschnell reagierte, und somit den nächsten Gegentreffer verhinderte.

Mit einem Remis ging es dann in die Kabinen. Irgendwie scheint den Förderstedtern die Pause nicht zu bekommen, sie kamen einfach nicht in das Spiel zurück, welches sie bravorös in der ersten Halbzeit zeigten. Kaum hatte der Zeiger eine Minute nach dem Anpfiff hinter sich gebracht, schon gingen die Gäste durch Berlin erneut in Führung.

Die Farben um Spielführer Bolze setzten alles in Bewegung, um den erneuten Ausgleich zu erzielen. Immer öfters würde der Spielfluss durch kleinere Fouls unterbrochen. Nun kam doch etwas Hektik ins Spiel, aber auch die Kondition des Gastgebers ließ nach. Die nun diese Situation ausnutzenden Gäste sahen ihre Möglichkeit, dieses Match frühzeitig für sich zu entscheiden. Nach einem weiteren Angriff des MSV konnte Teutloff seinen Gegenspieler im Strafraum mit letztem Einsatz trennen und der Mann in Schwarz entschied zu Recht auf Elfmeter. Der antretende Schütze Jeton Spahija, der zur Halbzeitpause in das Spiel kam, setzte das Spielobjekt an die Querlatte (72.).

Jeder Anhänger der Blau-Roten hoffte auf eine Schlussoffensive ihrer Jungs, aber diese blieb aus. Nach einem Zusammenstoß zwischen Keeper Janich, der das Leder weg zu fausten versuchte, und Leonhardt im 5-Meter-Raum (85.) erfolgte wiederum der Pfiff des Referees. Diesen Strafstoß verwandelte dann Berlin sicher und markierte somit den 1:3-Endstand dieser Pokalbegegnung.

Förderstedts Trainer Jens Liensdorf nach dem Spiel: „ Meine Mannschaft hätte sich durch die hohe Laufbereitschaft, die Anzahl von Chancen und der zum Teil Feldüberlegenheit nach den ersten 45 Minuten das Weiterkommen realisieren müssen. Wer weiß, wie es nach einer Führung von uns mit 3:1 oder 4:1 ausgegangen wäre. Nach dem Seitenwechsel fehlte uns der Power, den wir zurzeit noch nicht über die gesamten 90 Minuten an den Tag legen können.“