Was haben Roger Schmidt und Michael Hutzler gemeinsam? Klar, beide waren bis Sonntag Trainer einer Fußballmannschaft. Während Profi-Trainer Schmidt seinen Posten beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen räumen musste, wurde sein Amateur-Kollege Hutzler beim Landesligisten SpVgg Jahn Forchheim geschasst. Beide haben ihre Entlassung aber auch mit nahezu gleichem Wortlaut serviert bekommen.
Beim Betrachten der Pressemitteilung des Bundesligisten ging den Forchheimer Verantwortlichen wohl ein Licht auf: Das, was in Leverkusen zum Trainerwechsel führte und vor allem das, was sich die Vereinsführung davon erhoffte, traf so ziemlich genau auch auf ihre SpVgg Jahn zu. Also bedienten sie sich sonntags kurzerhand an der Verlautbarung - wohl nicht bedacht darauf, dass das unverschleierte Plagiat auffallen könnte. Abgesehen davon, dass guter Stil wohl anders aussieht: Die Verantwortlichen der SpVgg Jahn lieferten der Öffentlichkeit damit immerhin ein Schaustück über die Substanzlosigkeit derartiger Pressemeldungen.
PM Jahn Forchheim PM Bayer Leverkusen "Aufgrund der aktuellen sportlichen Entwicklung sind wir nach ausführlicher Analyse und Beratung zu der Auffassung gelangt, dass eine Trennung für die weitere Entwicklung und Zielerreichung unumgänglich ist. Nun geht es zunächst einzig und allein darum, in veränderter Konstellation neuen Schwung aufzunehmen und wieder Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Unser Team hat große Qualitäten, die es allerdings zu selten in dieser Saison gezeigt hat. Die Spieler stehen nach der Trennung mehr denn je in der Pflicht und in der Verantwortung, diese wieder abzurufen." "Angesichts der aktuellen sportlichen Entwicklung sind wir nach sehr ausführlicher Analyse und Beratung zu der Auffassung gelangt, dass eine Trennung zwar schmerzhaft, aber für die weitere Entwicklung und Zielerreichung von Bayer 04 unumgänglich ist. Nun geht es zunächst einzig und allein darum, in veränderter Konstellation neuen Schwung aufzunehmen und endlich Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Unser Team hat große Qualitäten, die es allerdings viel zu selten in dieser Saison gezeigt hat. Die Spieler stehen nach der Trennung von Roger Schmidt mehr denn je in der Pflicht und in der Verantwortung, diese Qualitäten wieder freizusetzen."