FV Lörrach-Brombach erklimmt nach 2:1-Sieg die Spitze

Es war ein kurzer Augenblick, bei dem sich für Mirco Böhler die entscheidende Lücke offenbarte. Wohl kaum einer der 450 Zuschauer im Grütt rechnete damit, dass der junge Außenverteidiger in der nächsten Sekunde sein Herz in die Hand nehmen sollte. Aus 25 Metern zog Böhler überraschend ab und sein Schuss, hart und platziert, schlug im langen Eck ein – 2:1 für Lörrach nach 70 Minuten. Ein Treffer Böhlerscher Vehemenz.

„Er ist voller Tatendrang“, sagte FVLB-Trainer Ralf Moser über seinen Schützling nach der Partie – und meinte dabei eine andere Szene. Nach 38 Minuten hatte Böhler mit seinem jugendlichen Elan einen Foulelfmeter verursacht, den die Gäste zum 1:0 durch Norman Düfer nutzten.

„So darf er da nicht reingehen“, kommentierte der Coach Böhlers Zweikampf gegen Marius Zimmermann. Der Wittnauer bewegte sich vom Tor weg, dennoch grätschte der Außenverteidiger ungestüm zum Ball. „Aber er ist erst 19 Jahre alt“, gab Moser sogleich zu Bedenken und verbuchte das ungeschickte Zweikampfverhalten Böhlers in dieser Szene als Lerneffekt.

Zu wenig Risiko im Lörracher Abschluss

Die Partie gegen zuvor ungeschlagene Gäste bestimmte der FVLB über weite Strecken. „Wir haben guten Fußball gespielt“, zeigte sich Moser zufrieden. Sorgten die Gäste in der Anfangsphase mit langen Bällen noch für Gefahr, unterband Lörrach alsbald das Wittnauer Rezept. Im Topspiel schenkten sich die Kontrahenten keinen Zentimeter, mussten in den intensiven Zweikämpfen ihre ganze Physis aufbieten.
Das Lörracher Manko fand sich schließlich in der Offensive. Immer wieder kombinierte sich der FVLB in Abschlussposition. Auch über Böhler, der sich auf der rechten Außenbahn ins Angriffsspiel einschaltete. Doch wollten die Lörracher unbedingt noch ein Schleifchen um ihr Torpräsent schnüren. „Wir waren zu lasch im Abschluss“, sagte Moser. Statt auch mal Risiko zu gehen, schiebe man den Ball mit der Innenseite.

Der Gegenentwurf war das 1:1 (51.). In einen Nachschuss sprang Daniel Briegel mit voller Vehemenz und letztem Einsatz, drückte die Kugel aus vier Metern über die Linie. „Das war Willenssache“, so Moser. Doch beinahe hätte Wittnau zurückgeschlagen: Torhüter Dominik Lüchinger hatte den Ball in die Füße von Philipp Kaiser gespielt, doch dem versagten die Nerven (63.). So zahlte sich für die Lörracher am Ende der jugendliche Tatendrang Böhlers im richtigen Moment doch noch aus.

FV Lörrach-Brombach – SV Au-Wittnau 2:1 (0:1).
Tore: 0:1 Düfer (38./Foulelfmeter), 1:1 Briegel (51.), 2:1 Böhler (70.). Schiedsrichter: Ebe (Friedrichshafen). Zuschauer: 450.