2024-12-19T11:15:55.908Z

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Stephan Essig (li.) war nach dem Relegationsspiel, das von Wolfgang Stark (re.) geleitet wurde, auf 180. Montage: Wagner
Stephan Essig (li.) war nach dem Relegationsspiel, das von Wolfgang Stark (re.) geleitet wurde, auf 180. Montage: Wagner

Geldstrafe wegen Manipulationsvorwürfen

Ex-Bayreuth-Keeper Stephan Essig für gewagte Aussagen nach Relegationsspiel bestraft

Es war ein heißes Duell auf Biegen und Brechen. Das Relegationsspiel zwischen der SpVgg Bayreuth und der SpVgg Bayern Hof beschäftigte aber auch knapp zwei Monate nach Austragung noch die Sportgerichtsbarkeit. Ex-Bayreuth und Neu-Schweinfurt-Keeper Stephan Essig ließ sich wenige Minuten nach Schlusspfiff zu gewagten Aussagen hinreißen, die eine mögliche Spielmanipulation betreffen und wurde nun zu einer relativ moderaten Geldstrafe von 100 € verurteilt.

Zwei rote Karten gegen die "Altstadt" verteilte FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark im Bayernliga-Entscheidungsspiel um den Abstiegsrelegationsplatz zwischen der SpVgg Bayern Hof und der SpVgg Bayreuth am 1. Juni. Ein hochbrisantes Duell zweier Erzrivalen um den Ligaverbleib, das zu allem Überfluss auch noch in der 117. Spielminute zugunsten der Hofer entschieden wurde (1:2 durch Daniel Schäffler). Bayreuth war abgestiegen, und Keeper Stephan Essig auf 180. "Der regionale Fernsehsender TV Oberfranken, der die Partie live übertragen hat, wollte direkt nach Abpfiff ein Statement von mir. Zu diesem Zeitpunkt saß der Frust so tief, dass ich mich zu unprofessionellen Äußerungen hinreißen ließ", so Essig auf FuPa-Nachfrage.


Essigs Manipulations-Vorwürfe vor laufender Kamera.


Stephan Essig wurde die Aussage zur Last gelegt, das Schiedsrichter-Gespann um FIFA-Referee Wolfgang Stark habe "katastrophal gepfiffen, so dass man auch mal daran denken muss, ob das Spiel nicht geschoben worden sei", so Essig im Überschwang der Emotionen gegenüber dem regionalen Fernsehsender TVO, der den Keeper kurz nach Abpfiff zum Interview bat. Zudem sprach er an gleicher Stelle im Zusammenhang mit dem wenige Tage zuvor stattgefundenen Hofer-Spiel am 34. Spieltag gegen Ismaning folgenden verhängnisvollen Satz ins Mikrofon: "Also da muss man wirklich mal den Verdacht äußern, ob das Spiel gekauft war." Das Sportgericht des BFV verhängte für dieses unsportliche Verhalten nun eine Geldstrafe von 100 € für Essig unter Mithaftung der SpVgg Bayreuth. Von einer Sperre des zum 1. FC Schweinfurt gewechselten Schlussmanns sah man allerdings ab.

In der Urteilsbegründung, die FuPa vorliegt, ist die Rede von einer schuldangemessenen und ausreichenden Bestrafung, da auch die diffuse Situation mitsamt der gerichtlichen Nebenschauplätze, den Bayernliga-Abstiegskampf zudem emotional aufgeheizt haben. Dennoch musste man Essigs Verhalten bestrafen: "Wer öffentlich in den Raum stellt, dass Fußballspiele insbesondere in der höchsten bayerischen Amateurspielklasse unter tatkräftiger Beteiligung der Schiedsrichter manipuliert worden sein könnten, verletzt in gröblicher Weise die allgemeinen sportlichen Umgangsformen und legt ein Verhalten an den Tag, das dem Ansehen des Fußballsports in der Öffentlichkeit in einem Maße schadet, das nicht hingenommen werden kann", so die Sportrichter in ihrer Urteilsbegründung.


Essig: "Bedauere die Äußerungen zutiefst."


Stephan Essig, der mitlerweile beim Ex-Bayernligakonkurrenten 1. FC Schweinfurt zwischen den Pfosten steht, zeigte sich im Gepräch mit FuPa einsichtig: "Ich kenne das Urteil noch nicht, aber wenn es so gekommen ist, möchte ich zunächst betonen, dass mir die ganze Sache sehr leid tut, und bitte um Verständnis", so Essig zu FuPa. "Wir haben kurz vor Schluss das entscheidende Gegentor bekommen, das unseren Abstieg besiegelte. Diese Äußerungen bedauere ich zutiefst. Sich so zu äußern ist nicht meine Art."

Aufrufe: 022.7.2011, 13:40 Uhr
Sebastian Ziegert / dmeAutor