Psychologische Aufbauarbeit ist nach der 0:1 (0:0)-Niederlage am Mittwochabend im Nord-Derby bei der SpVgg Bayern Hof angesagt gewesen. „Diese Niederlage haben wir nicht verdient. Die Jungs haben gut gespielt und sich vielen Chancen erarbeitet. Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen“, sagt Tomas Galasek, Trainer des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden. Jetzt gelte es im Heimspiel am Samstag um 18 Uhr gegen den SV Alemannia Haibach, sich das „Glück zu erzwingen und die Wende zu schaffen“. Erstmals im Kader steht dabei mit Brandon Ruiz ein 20-jähriger Amerikaner, für den seit Donnerstagnachmittag die Spielberechtigung vorliegt.
Erneut gut gespielt, wiederum leer ausgegangen – so lautet das Fazit der Schwarz-Blauen nach der Partie am Mittwoch bei der SpVgg Bayern Hof. Wie schon in den letzten Partien auch zeigte die Galasek-Elf sehr gute Ansätze, war ein Gegner auf Augenhöhe und stand vor 1180 Zuschauern dennoch mit leeren Händen da. Was erneut fehlte: die Konstanz und die Konsequenz bei den durchaus vorhandenen Chancen. Zwei Faktoren, die es nun am Samstag gegen den SV Alemannia Haibach abzustellen gilt.
Denn dem Heimspiel gegen den unterfränkischen Tabellennachbarn kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Truppe von Trainer Klaus Hildenbeutel ist nämlich nur unwesentlich besser in die neue Saison gestartet und rangiert einen Rang vor der SpVgg SV. Sollte Weiden verlieren, dann würde man sich ganz schnell im Abstiegskampf wiederfinden. Konstanz und Konsequenz sind also angesagt. „Meine Jungs haben das Fußballspielen sicherlich nicht verlernt. Wir hatten in Hof mehr und die besseren Möglichkeiten. Jetzt den Hebel umzulegen, ist reine Kopfsache“, so Galasek.
Dessen Elf ist inzwischen seit vier Spielen ohne Sieg, Haibach wartet schon drei Partien lang auf ein dreifaches Erfolgserlebnis. Wobei es einen durchaus gewichtigen Grund gibt, warum die SpVgg SV nun gegen die Unterfranken eigentlich völlig befreit aufspielen kann. „Wir wurden von vielen vor Saisonbeginn als Mitfavorit auf die Meisterschaft gehandelt. Das ist jetzt sicherlich nicht mehr der Fall und nimmt einen gewissen Druck von meiner Mannschaft“, hofft Galasek, der mit seinen Akteuren die Partie gegen Hof eindringlich analysiert hat.
Mit dem SV Alemannia gibt eine Elf am Wasserwerk ihre Visitenkarte ab, die in der vergangenen Saison als Tabellenzwölfter mit 43 Punkten den Klassenerhalt sicher in trockene Tücher brachte. Allerdings ist der Kader des Vorjahres mit dem jetzigen kaum mehr zu vergleichen. Immerhin verließen gleich 14 Spieler den Verein, zwölf stießen neu hinzu – ein reges Kommen und Gehen also. Dennoch verlief der Start in die Spielzeit 2015/16 durchaus vielversprechend: Zuhause gegen Frohnlach gab es ein 1:1, beim Würzburger FV wurde gar 2:0 gewonnen, zwei Unentschieden gegen den SSV Jahn Regensburg II (1:1) und gegen Aubstadt (2:2) folgten. Erst am Mittwoch setzte es die erste Niederlage, die aber mit 0:4 gegen Eintracht Bamberg happig ausfiel.
Wiedergutmachung ist also auch bei Haibach angesagt, allerdings spricht die bisherige Bayernliga-Statistik nicht wirklich für die Unterfranken. In den letzten beiden Jahren gab es nämlich ausnahmslos Weidener Siege, die zum Teil recht deutlich waren – ein weiterer psychologischer Faktor, der für die Schwarz-Blauen spricht. Nicht zu vergessen: „In allen Matches haben meine Spieler bislang Moral gezeigt“, führt Galasek einen weiteren Umstand pro SpVgg SV an.
Die kann am Samstag erstmals auf einen weiteren Neuzugang zurückgreifen, wie Sportlicher Leiter Christian Stadler am Donnerstag bestätigte. Mit Brandon Ruiz trainiert bereits seit dem Beginn der Vorbereitung ein 20-jähriger Amerikaner mit. Der Kontakt zum defensiven Mittelfeldakteur, der in den Staaten an der Williams Field High School Gilbert in Arizona gekickt hatte, kam über eine Nürnberger Spielervermittlungsagentur zustande, mit der die Weidener zusammenarbeiten.
„Brandon ist im defensiven Mittelfeld variabel einsetzbar und machte bei uns alle Trainingseinheiten mit“, berichtet Stadler. Inzwischen seien die letzten Details für seine Spielberechtigung geklärt, so dass er am Samstag zum SpVgg SV-Kader gehören werde. Angeschlagen sind hingegen Matthias Heckenberger und Marcel Busch, die sich beiden mit mehr oder minder leichten Knöchelverletzungen herumplagen. Ansonsten steht Galasek das gleiche Aufgebot wie am Mittwoch gegen Hof zur Verfügung.