Helfende Hände dringend gesucht

Juniorenabteilungen mit steigender Mitgliederzahl sowie Mannschaftsmeldungen können oft auf zukunftsweisende Neuerungen verweisen: Zeitgemäße Infrastrukturen etwa mit Kunstrasenplätzen. Sommercamps, ausgebildete Übungsleiter mit entsprechendem Honorar, ansprechende Auftritte im Netz mit zeitgemäßer Öffentlichkeitsarbeit, verlässliche Verwaltungsstrukturen unter Anleitung von geschultem Fachpersonal und ein ausgewogenes Freizeitangebot können ein Garant für ein verbessertes Sportangebot und damit das Überleben sein.

Dazu gehören gute Rahmenbedingungen durch den Fußballverband Mittelrhein im Besonderen für die Basis. Der Fußballkreis Rhein-Erft bietet zeitgerechte Spiel- und Wettbewerbsangebote. Gerade in den letzten Jahren führten Halbjahrestagungen und Infoabende für Jugendleiter und Trainer, einhergehend mit ansprechenden Ausbildungsmaßnahmen, zum Erfolg und runden die Angebotspalette ab.

Masterplan, DFB-Mobile, Fair-Play-Liga, Kampagnen wie „Unsere Amateure. Echte Profis”, Mädchenfußballtag, Sepp-Herberger-Tag, gesunder Kinderfußball und vieles mehr sind löbliche Aktivitäten des Fußballverbandes Mittelrhein. Der Haken ist, dass die Ehrenamtler, im Besonderen die Jugendtrainer, die Teilnahme an diesen Angeboten zeitlich nicht immer leisten können.

Viele Vereinsfunktionsträger kommen zu der Erkenntnis, dass sie reine Dienstleister sind. So müssen viele Klubs immer noch darauf hoffen, dass sie aus Elternkreisen Helfer rekrutieren. Dies entwickelt sich jedoch immer mehr zu einem Problem. Rückläufige Mannschaftsmeldungen sind häufig begründet durch fehlendes Führungspersonal. Möglicherweise kann ein bezahlter Übungsleiter, finanziert durch Sponsoren und Elternzuschüsse, ein Ausweg sein. Der Zeitaufwand bei 100 Übungseinheiten jährlich und bis zu 30 Pflichtspielen ist nicht zu unterschätzen. Für diese Tätigkeit, etwa als Übungsleiter, kann mitunter nur jemand gewonnen werden, wenn ein angemessenes Honorar geboten wird.

Ein Instrument eines gesicherten Sportangebotes können Spielgemeinschaften sein. So präsentiert die SpVg Kirch-Grottenherten mit dem BC Kirch-Kleintroisdorf erstmals dieses neue Angebot. Dass hier zwei Vereine für die jungen Kicker etwas auf den Weg gebracht haben, verdient Erwähnung. So kann für fünf Mannschaften ein gesichertes Angebot entstehen.

Immerhin über zwei Kunstrasenplätze verfügt die Stadt Bedburg. Davon profitiert der Bedburger BV (16 Mannschaften) und der SC Borussia Kaster/Königshoven (9). Somit gehen insgesamt 30 Juniorenmannschaften in der nördlichsten Stadt des Rhein-Erft-Kreises an den Start. Abgerundet wird das Sportangebot für die Jugend mit vier Mädchenmannschaften beim SV Kaster.

In Elsdorf suchen die ansässigen vier Vereine mit Jugendabteilungen bei zusammen 20 Mannschaften vergebens einen Kunstrasenplatz. Dieser Mangel ist in der heutigen Zeit ein echter Wettbewerbsnachteil. So ist es kein Zufall, dass der Bedburger BV fast so viele Teams in den Wettbewerb schickt, wie die gesamte Stadt Elsdorf. So beklagt Andreas Kreuer die mangelnde Bereitschaft der Eltern in seinem Verein RW Berrendorf. Hier kann für die neue Spielzeit keine B-, C- und D-Juniorenmannschaft gemeldet werden. RW Berrendorf verfügt immerhin noch über sechs Juniorenteams, wobei die gemeldete A-Juniorenmannschaft das einzige Team in dieser Altersklasse in Elsdorf ist. Der SC 08 Elsdorf (7 Mannschaften), GW Etzweiler (5) und BW Heppendorf (2) sind dort die übrigen Vereine mit einer eigenen Fußballjugendabteilung.