Herr Saighani, in der Hinrunde spielten Sie noch in der Regionalliga, in der Winterpause wurde Ihr Vertrag dann aufgelöst. Wie kam es dazu?
Nachdem ich im September für längere Zeit bei der Nationalmannschaft war, habe ich in Steinbach fast keine Einsatzzeiten mehr bekommen. Und ich wollte das Nationalmannschafts-Kapitel auch nicht beenden, bevor es richtig begonnen hat. Daher habe ich mich mit Roland Kring (Mäzen des TSV Steinbach, Anm. d. Red.) zusammengesetzt und gute Gespräche geführt. Wir haben dann einvernehmlich entschieden, den Vertrag aufzulösen.
Sie hatten ja sicherlich diverse Angebote. Wieso haben Sie sich für Stadtallendorf entschieden?
Ich habe in den letzten Wochen diverse Gespräche geführt und dabei alle Facetten des Geschäfts erlebt. Ein Auslandsangebot ließ sich aufgrund der fehlenden Arbeitspapiere so schnell nicht realisieren. Von einem anderen Verein wurden vorher besprochene Absprachen nicht eingehalten und per SMS abgesagt. Fejz Hodaj, mit dem und gegen den ich schon gespielt habe, hat dann den Kontakt hergestellt, und auch Trainer Dragan Sicaja kannte ich schon länger und habe eine hohe Meinung von ihm. Daher bin ich froh, dass das geklappt ist.
Mit 29 Jahren sind Sie Mannschaftsältester. Übernehmen Sie ob Ihrer höherklassigen Erfahrung und des Alters eine Führungsrolle im Team der Eintracht?
Absolut, das ist mein Anspruch. Ich denke, dass das auch einer der Gründe ist, warum ich geholt wurde. Stadtallendorf hat ein sehr junges Team, spielt einen sehr laufstarken und einsatzfreudigen Fußball. Aber es kommt eben auch auf eine gesunde Mischung zwischen Jung und Alt an, und ich glaube, dass ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung schon helfen kann.“
Sie spielen für das Nationalteam Afghanistans, haben im Januar erst die Südasien-Meisterschaft in Indien absolviert. Welche Eindrücke haben Sie dort gesammelt?
Das sind natürlich ganz spezielle Momente. Wir haben sehr erfolgreich gespielt und uns bis ins Finale vorgekämpft, wo wir den Gastgebern aus Indien unglücklich mit 1:2 nach Verlängerung unterlagen. Aber ich habe mir einen Stammplatz erarbeitet und bin daher mit dem Turnier sehr zufrieden.
Von Deutschland ist man ja bestens organisierte Unterkünfte und sehr gute Trainingsmöglichkeiten gewöhnt. Wie ist das in Afghanistan?
Natürlich haben wie nicht den Standard wie in Deutschland, aber es wird Stück für Stück immer professioneller. Wir hatten auch ein wirklich gutes Hotel. Nur die Gastgeber haben uns ein paar Steine in den Weg gelegt, sei es durch katastrophale Trainingsplätze oder durch ewige Fahrten zu den Einheiten. Aber ich freue mich, für Afghanistan zu spielen. Das nächste Highlight wartet bereits am 24. März, wenn wir zum WM-Qualifikationsspiel in Japan antreten.“