Die Hoffnung war da und sollte am Ende auch berechtigt sein. Nachdem das Chaos - in vereinsführung und Finanzen - beim SSV Ulm deutlich wurde, war der Abstieg der Spatzen nicht mehr abzuwenden. Die Insolvenz wurde beantragt und auch die Voraussetzungen für die Erteilung der Regionalliga-Lizenz konnten nicht erfüllt werden. Des einen Leid... - für den VfR Wormatia Worms war somit klar: sollte Großaspach oder Mainz II der Aufstieg gelingen, wäre der Verbleib in der Regionalliga Südwest sicher. Für den KSV Baunatal war hingegen noch mehr Hoffen angesagt. Aus Sicht der Nordhessen mussten sich schon beide Spitzenteams in der Aufstiegsrelegation durchsetzen. Da dies nun geschah - die Großaspacher gewannen nach einem torlosen Hinspiel 1:0 bei der Reserve des VfL Wolfsburg und Mainz II gewann beide Partien gegen die TSG Neustrelitz - kann sich der KSV Baunatal auf eine weitere Saison in der 4. Liga einstellen.
Auf Nachfrage von FuPa Nordhessen betonte Willi Nebe, der sportliche Leiter des KSV Baunatal, wie groß die Freude nun sei. Einige Spieler hatten sich gar auf den Weg nach Wolfsburg gemacht, um dort hautnah mitzuerleben, wie sich die Hoffnung doch erfüllen kann. Nun gelte es, so Nebe, eine wettbewerbsfähige Mannschaft für die kommende Saison auf die Beine zu stellen. Fest steht bislang der Abgang von Mirko Tanjic (TSV Lehnerz), Steffen Friedrich und Jan Niklas Brandner (beide KSV Hessen), Jaroslaw Matys (FSC Lohfelden) und Viktor Riske (VfB Gießen). Auch Samet Davulcu und Winter-Neuzugang Jerome Reisacher wollten den verein eigentlich verlassen - nach dem Klassenerhalt bleibt es hierbei allerdings abzuwarten. Als Neuzugänge konnte man bislang Felix Schäfer aus der U19 des Lokal-Rivalen KSV Hessen Kassel und Maximilian Norwig aus der Verbandsliga-Reserve des OSC Vellmar vermelden. Auch für diese beiden Spieler dürfte es ein ausgesprochen schöner Sonntag geworden sein.
Der Klassenerhalt des KSV Baunatal hat auch Auswirkungen auf die Hessenliga. Hier kann der Hessische Fußballverband nun doch wieder auf das Gelingen des Plans setzen, die Anzahl der teilnehmenden Vereine in der Hessenliga zu reduzieren. In der Saison 2014/15 werden nun doch - wie ursprünglich vorgesehen - 17 Vereine an den Start gehen. Kurios ist dabei natürlich die Art und Weise, wie es dazu kam. Nach den ereignisreichen, gar chaotischen, vergangenen Monaten mit dem Rückzug von Hessenliga-Meister TGM/SV Jügesheim und dem FSV Fernwald, dem Abmelden der Reserve-Teams von Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt sowie dem Aufstiegsverzicht des 1. FC Eschborn dürfte es beim HFV aktuell wohl ein neues Motto geben: "Bitte nicht nochmal!"