2024-06-24T10:12:48.875Z

Ligavorschau
Möchte in Arnoldsweiler mit seinen Kollegen unbedingt wieder auf Torejagd gehen: Der Euskirchener Offensivakteur Edson de Oliveira (l.)., Foto: Brackhagen
Möchte in Arnoldsweiler mit seinen Kollegen unbedingt wieder auf Torejagd gehen: Der Euskirchener Offensivakteur Edson de Oliveira (l.)., Foto: Brackhagen

Maus: "Wir kassieren zu viele Tore"

Euskirchens Trainer fordert von seinen Spielern mehr taktische Disziplin

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Wie gewonnen, so zerronnen. Unter diesem Motto stand das letzte Wochenende für den Euskirchener TSC, der die gerade erst erworbene Tabellenführung in der Mittelrheinliga durch die völlig unerwartete Heimpleite gegen den VfL Leverkusen — bereits der dritten in der laufenden Meisterschaft — prompt wieder abgeben musste.

FC Viktoria 08 Arnoldsweiler - TSC Euskirchen 1848/1913 (So 14:30)

Schiedsrichter: Niklas Dahmen (Germ. Freund)

„Das ist absolut ärgerlich. Diese Niederlage hätte ich nicht für möglich gehalten”, resümiert Kurt Maus. Die Gründe lagen für ihn vorrangig im mangelhaften Defensivverhalten: „Es war keine vernünftige Ordnung vorhanden und auch den Kampf hat die Mannschaft nicht wie erhofft angenommen. Dabei war im Vorfeld ganz klar, dass der Gegner motiviert und körperbetont zu Werke gehen würde.”

Der Ausfall von Rechtsverteidiger Michael Felka und die dadurch nötig gewordene Umstellung der Viererkette kann nicht als alleinige Ursache für die Patzer angeführt werden, auch wenn Youngster Daniel Bildstein keinen glücklichen Tag erwischt hatte. „Es tut mir leid, dass ich ihn noch vor der Halbzeit auswechseln musste. Die erfahrenen Leute haben die jungen im Regen stehen lassen und ihnen wenig Hilfestellung gegeben”, nimmt Maus seine Führungsspieler in die Pflicht.

Bei aller Kritik sollte man den Akteuren aus der Kreisstadt aber auch mal einen schwächeren Auftritt zugestehen, denn die Leistungen im bisherigen Saisonverlauf waren durchweg überzeugend. „Wer hätte denn vor Beginn der Runde gedacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt Zweiter in der Tabelle sind?”, stimmt Coach Maus rhetorisch zu.

Da der routinierte Coach allerdings kein Freund von Schönfärberei ist und sein Team weiterentwickeln möchte, legt er den Finger trotzdem in die Wunde. „Fakt ist, dass wir in den letzten Wochen zu viele Gegentore kassiert haben. Natürlich werden wir von unserer offensiven Spielweise nicht abrücken, doch dies darf nicht zulasten der taktischen Disziplin gehen”, weiß der 71-Jährige.

Die Fakten geben Maus Recht: Während der ETSC in den ersten sechs Begegnungen nur drei Treffer hinnehmen musste, waren es in den folgenden sechs Duellen stolze 14 Treffer. Im Hinblick auf das recht anspruchsvolle Restprogramm vor der Winterpause verwundert es nicht, dass er einfordert: „Wir müssen jetzt noch einmal alle Kräfte bündeln.”

Am Sonntag reisen die Euskirchener nach Arnoldsweiler, dann folgt das Pokalhighlight zu Hause gegen Regionalligist Viktoria Köln. Anschließend gastiert Absteiger Hennef im Erftstadion, ehe es zum Ausklang des Spieljahres den Vergleich bei Neuling Herkenrath gibt.

Beim Kontrahenten Arnoldsweiler will Maus vom wenig berauschenden Tabellenplatz der Hausherren — Rang elf und nur einen Zähler Vorsprung auf die Zone unterhalb des Strichs — überhaupt nichts hören. „Der Gegner ist personell nach wie vor gut aufgestellt und wird sich wieder nach oben arbeiten. Wir dürfen uns davon nicht blenden lassen.” Wenige Kilometer vom Dürener Stadtzentrum entfernt kann der TSC-Verantwortliche neben Felka, dessen Sperre nur für eine Partie galt, wohl auch mit Edson de Oliveira rechnen. Der brasilianische Offensivmann war gegen Leverkusen auf den Hinterkopf geprallt und musste vorsorglich eine Nacht im Krankenhaus verbringen.

Nachdem er am Dienstag noch mit dem Training ausgesetzt hatte, wollte der talentierte Angreifer am Donnerstag wieder mitmischen.

Aufrufe: 012.11.2015, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor