MSV-Kaltschnäuzigkeit schlägt OFC-Unbekümmertheit
MIT VIDEOS & GALERIE: Neuruppin gewinnt gegen eine aufmüpfige Oranienburger Youngster-Truppe
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72 Minuten hielt die junge Oranienburger Elf ihr Tor sauber. Dann leistete sie sich einen schweren Fehler, den Christian Zielasko mit dem Führungstreffer bestrafte. Der MSV Neuruppin gewann das Flutlichtspiel in der Brandenburgliga mit 2:0 (0:0) und ist als Zweiter wieder dran am Staffelersten aus Brieselang.
Doch enttäuschte der Gastgeber vor 154 Zuschauern in spielerischer Hinsicht. Kaum etwas fiel den Regisseuren ein, um die Oranienburger in wirkliche Bedrängnis zu bekommen. Trainer Hans Oertwig schüttelte ob der Konzeptlosigkeit des Gegners den Kopf: "So spielt kein Titelaspirant, nur mit langen Bällen, das ist zu wenig." 89 solcher Versuche zählte er. Zumal seine Mannschaft - der argen Personalnot wegen - am Freitagabend noch nicht einmal auf ein Durchschnittsalter von 20 Jahren kam. Auf dem Platz also eine alles andere als erfahrene Oranienburger Truppe stand. Pendant Dietmar Bletsch bestätigte: "Es gab gravierende Fehler im Spielaufbau."
Unterhaltsam war besonders die erste Hälfte trotzdem. Zunächst stand MSV-Keeper Johannes Wilke bei einem 25-Meter-Freistoß im Blickpunkt (5.). Kurz darauf klärte der Gastgeber kurz vor der Torlinie. Dann ging es hin und her: Eric Grüning legte nach einer halben Stunde den durchgebrochenen Markus Lemke unmittelbar vor der Strafraumgrenze. Beim gut getretenen Freistoß von Vadim Logins tauchte Nick Schrobback klasse ins lange Eck ab. Auf der Gegenseite scheiterte Frederic Schütze nach einer Kopfballablage an Johannes Wilke. Dann traf Tobias Völkel den Neuruppiner Pfosten.
Im zweiten Durchgang passierte lange nichts, bis erwähnter Zielasko von einem Oranienburger versehentlich bedient wurde und traf. Zwei Minuten vor dem Ende wuchtete Markus Lemke das Leder nach einem Überzahlspiel im Konter zum 2:0 in den Winkel.
Oranienburgs Trainer Hans Oertwig, der während des Spiels zweimal mit dem Linienrichter aneinander geriet und nur knapp dem Gang auf die Tribüne entkam, zeigte sich nach dem Spiel versöhnlich. "Trotz der Niederlage bin ich stolz auf meine Mannschaft."