2025-04-29T16:05:39.695Z 1746234953793

Ligabericht
Beim Neuzeller Hallenturnier standen sich der NSV und EFC Stahl noch gegenüber. Neuzelles Marius Wolbaum (in grün) könnte aber bald das Trikot wechseln. F: Sven Bock
Beim Neuzeller Hallenturnier standen sich der NSV und EFC Stahl noch gegenüber. Neuzelles Marius Wolbaum (in grün) könnte aber bald das Trikot wechseln. F: Sven Bock

Neuzelle kämpft um das Überleben

Eisenhüttenstädter FC Stahl peilt den sofortigen Wiederaufstieg an

Freud und Leid liegen in der Landesliga Süd genau 26 Punkte getrennt: Während der EFC Stahl nach dem Abstieg aus der Brandenburgliga den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt, kämpft abgeschlagen am Tabellenende der Neuzeller SV um das Überleben des gesamten Vereins.

Gefragt nach der sportlichen Perspektive des abstiegsbedrohten Neuzeller SV muss Jens Neitsch, Vorstandsmitglied des NSV, erstmal durchatmen: "Wenn es überhaupt eine Perspektive gibt." Denn Neuzelle kämpft um das Überleben. Nach einer turbulenten Hinrunde steht nicht fest, ob das Landesliga-Team noch zur Rückrunde antreten wird.

Ende September trat Bernd Alisch in beiderseitigen Einvernehmen als Trainer der 1. Mannschaft zurück. Alisch hatte das Team längere Zeit betreut und war gleichzeitig auch größter Sponsor des Vereins. Zur Winterpause beendet er auch dieses Engagement - und Neuzelle brach eine wichtige Geldquelle weg. Was folgte war die Abmeldung von sieben polnischen Spielern, die für den NSV in dieser Saison aktiv waren. Ein weiterer herber Rückschlag für den Verein. Da es bereits keine 2. Mannschaft mehr gibt, bleiben vom ursprünglichen 23-Mann-Kader noch 16 Spieler über. Neitsch: "Dazu haben wir noch mehrere Langzeitverletzte und gesperrte Spieler. Ob wir zum ersten Punktspiel überhaupt noch elf Mann zusammen bekommen würden, ist mehr als fraglich. Wir bräuchten mindestens vier neue Spieler, die aber in unserer strukturschwachen Region nur sehr schwer zu finden sind."

Noch laufen vereinsintern die Gespräche, wie es weitergehen soll. Am 18. Januar will das Team beim Innova-Cup in Eisenhüttenstadt antreten, danach soll eine Entscheidung fallen. Viel Hoffnung besteht aber auch bei Neitsch nicht mehr: "Wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr. Dann gehen hier die Lichter im Männerfußball aus." Im Nachwuchsbereich ist der NSV noch mit Teams in allen Altersklassen bestückt. Doch ob daraus perspektivisch auch wieder eine Männermannschaft erwächst, ist offen. "Wir haben junge und motivierte Trainer im Jugendbereich. Aber ohne Männerfußball fehlt natürlich die Sogwirkung für die kleinen Kicker", sagt Neitsch.

Viel besser sieht es dagegen in Eisenhüttenstadt aus. Nach dem Abstieg aus der Brandenburgliga steht das Team von Trainer Harry Rath dort, wo es nach seiner Ansicht auch hingehört - in der Spitzengruppe der Landesliga Süd. Denn das Saisonziel ist ganz klar der sofortige Wiederaufstieg, sagt Rath. "Dafür liegen wir im Soll. Ich hätte aber gerne noch den ein oder anderen Punkt mehr gehabt. Ein paar Stolpersteine konnten wir nicht aus dem Weg räumen." Schwer tat sich seine Mannschaft vor allem mit Gegnern, die sehr defensiv eingestellt waren.

Mit Wacker Ströbitz, dem VfB Krieschow, der SG Burg, und Brieske sieht der Stahl-Übungsleiter gleich mehrere Teams bis zum Saisonende auf Augenhöhe um den Aufstieg kämpfen. "Die werden uns alles abverlangen", sagt Rath. Um am großen Ziel festhalten zu können, soll es auch noch Veränderungen im Kader geben. Der vor der Saison nach Freiberg gewechselte Robert Richter kehrt unter anderem nach Eisenhüttenstadt zurück. Dazu soll nach FuPa Brandenburg-Informationen auch Neuzelles Toptorjäger Marius Wolbaum vor dem Sprung zum EFC sein. Bestätigen wollte das Rath aber nicht: "Wir führen noch mit dem ein oder anderen wechselwilligen Spieler Gespräche. Bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar ist noch etwas Zeit." Fest steht außerdem, dass drei Juniorenspieler in der Rückrunde in das Männertraining integriert werden. "Ob sie uns aber schon verstärken, müssen wir erst schauen", so Rath.

Aufrufe: 07.1.2014, 14:55 Uhr
Sven BockAutor