2024-06-24T10:12:48.875Z

Ligabericht
Alexander Nandzik (links) und sein SSV Jahn sind in Magdeburg gefordert. Foto: Eibner
Alexander Nandzik (links) und sein SSV Jahn sind in Magdeburg gefordert. Foto: Eibner

Update Trainerstimmen: SSV Jahn lässt die Fans träumen

Die Regensburger gewinnen in Magdeburg mit 2:1 und sind nun im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga voll dabei.

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Der SSV Jahn Regensburg lässt seine Fans vom Durchmarsch in die 2. Liga träumen: Mit starken Leistung gewinnen die Oberpfälzer beim 1. FC Magdeburg mit 2:1 und haben jetzt nur noch einen Punkt Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Zwra geriet der Jahn in dem Spitzenspiel zunächst in Rückstand, Benedikt Saller und Erik Thommy schossen ihre Mannschaft mit ihren Toren aber noch zum Sieg.

19 627 Zuschauer sorgten bei wunderschönem Frühlingswetter für eine traumhafte Kulisse in Magdeburg. Wie immer schworen sich die Jahn-Spieler vor dem Anpfiff im Kreis auf die Partie ein. Torwart Philipp Pentke der als Einheizer fungierte, schien die richtigen Worte gewählt zu haben, denn der SSV Jahn hielt von Beginn an voll dagegen.


Pentke reagiert glänzend

Die Magdeburger versuchten zwar, sofort in den Angriffsmodus zu kommen, die Jahn-Abwehr, in die Sebastian Nachreiner zurückgekehrt war, ließ lange Zeit jedoch überhaupt nichts zu. Die erste richtig dicke Chance hatte vielmehr der Jahn. Nach 25 Minuten zog Andy Geipl kurz vor dem Strafraum ab und hätte voll ins Schwarze getroffen, wenn nicht Magdeburgs Torwart Leopold Zingerle glänzend reagiert hätte. In einem taktisch anspruchsvollen Spiel, in dem beide Mannschaften auf den Gegner glänzend eingestellt waren, passierte in den Strafräumen selbst zunächst wenig. Erst kurz vor der Halbzeit hatten die Magdeburger ihre ersten zwei großen Torchancen, jeweils durch Steffen Puttkammer. Zunächst zirkelte dieser den Ball von der Strafraumkante präzise aufs Toreck, kurz danach setzte er nach einem Eckball einen brandgefährlichen Kopfball ab. Beide Male reagierte Pentke allerdings überragend. Kurz vor der Halbzeit gab es einen personellen Rückschlag für den Jahn. Kevin Hoffmann zog sich bei einem Zweikampf eine Muskelverletzung zu und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Ali Odabas aufs Feld.

Nach der Pause blieb das Spiel ein intensiv geführter Kampf, der sich zu einem großen Teil in der Mitte des Platzes abspielte. Beide Mannschaften arbeiteten in der Abwehr hochkonzentriert – und hofften vorne auf die zündende Idee. Diese hatten dann zwar auch die Magdeburger nicht, in der 62.Minute gingen sie dennoch mit 1:0 in Führung. Dies lag vor allem daran, dass die Regensburger bei einer Ecke komplett die Orientierung und Steffen Puttkammer völlig aus den Augen verloren hatten. Der war im Fünfmeterraum mutterseelenallein, konnte frei hochsteigen und einköpfen.



Thommys traumhafter Schuss

Um sich von einem Gegentreffer zu erholen, gibt es allerdings ein denkbar einfaches Rezept: sofort den Ausgleich machen. Der Jahn setzte dies vorbildlich um. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 kam Benedikt Saller an der Strafraumgrenze zum Schuss und schickte den Ball wunderbar zum Ausgleich ins Netz. Nun war überhaupt richtig Leben in der Bude. Beide Teams waren in punkto Toreschießen auf den Geschmack gekommen und spielten mutig nach vorne. Nur Mut alleine reicht aber nicht immer, es braucht auch das entsprechende Gefühl im Fuß – und das zeigte Erik Thommy. In der 72. Minute ließen ihm die Magdeburger ein paar Zentimeter zu viel Platz. Thommy nutzte dies für einen wunderschönen Volleyschuss aus der Drehung, der sich perfekt in den Torwinkel senkte: 2:1 für den Jahn.



Völlig übermotiviert

Die letzten zehn Minuten mussten die Oberpfälzer den Vorsprung dann aber in Unterzahl verteidigen, da Andy Geipl scheinbar völlig übermotiviert mit gestreckten Bein gegen seinen Gegenspieler einstieg und zu Recht die Rote Karte sah. An dem Platzverweis gab es nichts zu deuteln, das räumte später auch Herrlich ein. Er erzählte, dass Geipl nach eigener Aussage in dieser Situation allerdings voll in die Sonne geschaut und deswegen den Gegenspieler nicht gesehen habe.

Mit großem Kampfgeist und letzter Kraft brachte der Jahn die Führung aber über die Zeit und ist nun im Kampf um den Aufstieg voll dabei. Sechs Mannschaften, die in der Tabelle dicht beieinander liegen, scheinen im Moment die besten Chancen auf den zweiten Platz, der den direkten Aufstieg in die 2. Liga bedeuten würde, zu haben. Den Jahn trennt nun nur noch ein Punkt von diesem Rang. Die Aufstiegsträume der Fans, die sich bereits in der vergangenen Woche nach dem Sieg gegen Mainz langsam breit gemacht haben, werden nun noch größer werden.

Wie eng in dieser Liga Freud und Leid beisammen sind, wurde Jahn-Coach Herrlich zufolge aber auch bei dem Spiel in Magdeburg wieder deutlich. „Am Ende war es ein glücklicher Sieg“, sagte er. Sein Team hätte in der Schlussphase zweimal durchaus den Ausgleich kassieren können. „Wir müssen uns für den Sieg aber auch nicht schämen“, setzte Herrlich hinzu: „Wir hatten in dieser Saison schließlich schon oft genug auch Pech, das habe ich auch der Mannschaft in der Kabine gesagt.“

Aufrufe: 09.4.2017, 16:10 Uhr
Jürgen Scharf, MZAutor