"Aber auch so ist es der reine Wahnsinn. Vor anderthalb Jahren spielte ich noch in Liga sechs. Und jetzt stehen mir auf dem Platz Stars wie Marco Reus oder Robert Lewandowski gegenüber, die in der vergangenen Saison noch im Champions-League-Finale gespielt haben", sagt der 22-Jährige, der seine Laufbahn beim VfB Lohberg begann und in der Jugend zudem für den SuS Dinslaken 09 auflief.
Die Fans fehlten beim Test gegen Borussia Dortmund zwar. Doch der wichtigste Zuschauer in diesen Tagen bei den Spielen der Fortuna ist für Golley ohnehin Düsseldorfs neuer Trainer Lorenz-Günther Köstner. Er übernahm die Mannschaft im Dezember und lud den Nachwuchsstürmer aus dem U23-Team ins Trainingslager der Profis nach Spanien ein. "Es war sehr intensiv und hart. Aber von nichts kommt auch nichts", sagt Golley, der sich ab und an noch Spiele des PSV Wesel anschaut. Er ist von dem neuen Coach positiv überrascht "Er führt viele Einzelgespräche und gibt einem ein gutes Gefühl. Ich habe in meiner Zeit hier auch unter Norbert Meier und Mike Büskens schon mittrainieren dürfen. Aber bei Köstner fühle ich mich bisher am besten aufgehoben."
Golley, Kapitän der U 23 in der Regionalliga, gehört nun zum erweiterten Profikader und will sich durch gute Leistungen im Training für höhere Aufgaben empfehlen. Dafür ordnet er dem Fußball momentan viel unter. Bereut hat er seinen Wechsel vom PSV Wesel zur Fortuna in keiner Sekunde. "Der Schritt hat sich schon jetzt gelohnt – egal, wie das Ganze ausgeht. Die Anfangszeit war sicherlich nicht leicht. Ich musste mich erst einmal umstellen und habe deswegen im ersten halben Jahr auch nicht viel gespielt. Aber jetzt bin ich froh, dass ich das alles erleben darf. Mein Ziel ist es, irgendwann im Zweitliga-Kader zu stehen oder vielleicht einen Einsatz zu bekommen."
Sein Vertrag in Düsseldorf läuft noch bis zum Sommer. Dann scheidet Timm Golley altersbedingt aus der U23 aus. Er würde gerne bei der Fortuna bleiben. "Ich bin als junger Spieler gut aufgenommen worden, lerne viel und fühle mich bei der Fortuna richtig wohl", sagt der 22-Jährige, der auf dem Boden bleibt. "Es muss sich niemand Sorgen machen, dass ich abhebe." Auch das Tor gegen Borussia Dortmund ändert daran nichts.