TSG scheitert im Halbfinale

Ravensburg. Sie waren so knapp dran, die Fußballer der TSG Balingen. Am Ende musste das Elfmeterschießen das Halbfinale um den württembergischen Verbandspokal entscheiden – und diese Entscheidung fiel gegen die von Matthias Zahn trainierten Oberliga-Kicker aus der Kreisstadt aus, die noch zur Pause durch einen Pflumm-Doppelpack mit 2:0 geführt hatten. Im Elfmeterschießen verschoss Balingens Jonas Wiest als erster Schütze den Strafstoß, die Gastgeber leisteten sich aus elf Metern derweil keinen Patzer und zogen ins Finale ein, in dem sie am 6. Mai (19 Uhr) in Stuttgart auf der Waldau (im Gazi-Stadion der Stuttgarter Kickers) auf den Oberliga-Konkurrenten SSV Reutlingen treffen, der das erste Halbfinale beim SGV Freiberg vor 1250 Zuschauern mit 3:2 (1:0) für sich entschied.

Der Pokalfight begann vor rund 2500 Zuschauern ohne großes Abtasten. Die TSG, die ansonsten gerne aus einer defensiven Ausrichtung heraus Konter fährt, spielte sogleich forsch nach vorne. Nach einem temporeichen Auftakt zog Wiest das Leder in der neunten Minute das erste Mal aufs Ravensburger Tor. Dessen Keeper Dominik Buss musste beim Schuss des Balingers aber nicht mehr eingreifen. Dann jedoch verlor die Partie ein wenig an Tempo. Den Teams war anzumerken, um was es ging. Ravensburg versuchte nach der Anfangsviertelstunde, das Spiel an sich zu reißen. Die erste richtig gute Chance hatten dann aber die Gäste, als erneut Wiest versuchte, den FVR-Torwart mit einem Lupfer zu überwinden. Der Ball landete jedoch auf dem Tornetz (19. Minute).

Die Zahn-Elf stand defensiv solide, für Ravensburg war am Strafraum der Gäste spätestens Endstation – und in der Offensive war Balingen wie gewohnt bei Standardsituationen gefährlich. Nach eben einer solchen markierte Kapitän Manuel Pflumm auch die Führung: Ein Eckball wurde an die Grundlinie verlängert, von dort nochmals in die Mitte geköpft, wo Pflumm goldrichtig stand und den Ball nur noch einnicken musste – das 0:1 in der 25. Minute. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Jona Boneberger kam tief in der Balinger Hälfte zum Abschluss und knallte das Spielgerät an die Latte (26.). Und damit nicht genug, nur eine Minuten später legte der Kreisstadt-Klub den zweiten Treffer nach. Wieder war es Pflumm, wieder traf der Balinger Spielführer nach einer Standardsituation. In der 27. Minute erzielte er per Freistoß das 0:2 (29.). Beim direkt verwandelten Versuch von Pflumm sah Keeper Buss nicht gut aus. In der 41. Minute hämmerte Ralf Heimgartner den Ball einen Meter über das von Julian Hauser gehütete Balinger Tor.

In der Kabine musste Gastgeber-Trainer Wolfram Eitel seinen Keeper wechseln. Buss war schon nach 15 Minuten mit einem Balinger zusammengerasselt und offenbar doch schwerer angeschlagen gewesen als zunächst gedacht. Für ihn kam Philipp Pless ins Spiel. Und nun wendete sich das Blatt. Die Ravensburger kamen immer wieder gefährlich vors Balinger Tor und in der 58. Minute gelang ihnen der Anschlusstreffer, als Omar Jatta und Boneberger sich im Mittelfeld den Ball erkämpften und Ex-Profi Steffen Wohlfahrt die anschließende Ecke zum 1:2 verwertete. Der FVR riss die Partie nun an sich, die TSG verteidigte und spielte auf Konter. Jatta leitete schließlich das 2:2 ein. Er setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball in die Mitte, wo Boneberger das Spielgerät in der 64. Minute nur noch einschieben musste. In der Nachspielzeit verlängerte Ravensburgs Keeper Pless einen Schuss von Jörg Schreyeck noch an den Innenpfosten.

In der Folge blieb die Partie ereignislos. Auch in der Verlängerung tat sich nicht mehr viel, das Duell lebte von seiner Spannung. Sebastian Reiner verwandelte schließlich den entscheidenden Elfer zum 7:5 – und machte so das Balinger Ausscheiden perfekt.

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MAS

TSG Balingen: Hauser; Fecker, Pflumm, Eisele, Mundt, Foelsch, Di Lucia, Schreyeck, Wiest, Pettenkofer, Sahin (78. Ferdinand).
Tore: 0:1, 0:2 Pflumm (25., 29.), 1:2 Wohlfarth (58.), 2:2 (64.) Boneberger.
Schiedsrichter: Florian Steinberg (Leonberg).
Zuschauer: 2500.