Glückliche Gesichter bei einer Mannschaft, die gerade auf eigenem Platz nur einen Punkt geholt hat, sind im Fußball recht selten. Und doch blickte man beim FC Inde Hahn nach dem 2:2 (0:1) gegen den FC Niederau in der Fußball-Landesliga in abgekämpfte, aber zufriedene Mienen.
Die ersten 40 Minuten der Partie gaben zunächst keinen Hinweis darauf, was für ein turbulentes Spiel folgen sollte: Beide Teams versuchten das Spielfeld eng zu machen, um bei Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen. Zwingende Torchancen kamen dabei jedoch nicht zustande. In der 40. Minute war es mit dem bisher recht unspektakulären Spiel vorbei. Aus dem Zentrum kam ein schneller Pass auf den Niederauer Spielmacher Nikolaos Chouliaras, der plötzlich frei auf das Tor der Hausherren zulief. Kapitän Tino Badidila versuchte per Grätsche zu klären, traf aber nur den Nieder-auer. Folge: Platzverweis, Elfmeter für die Dürener. Chouliaras trat selbst an und ließ sich die Chance zur etwas schmeichelhaften Führung nicht nehmen.
Christian Claßen übernahm die Kapitänsbinde für die Heimelf, doch seine Amtszeit endete bereits drei Minuten später. Übermotiviert grätschte er an der linken Seitenauslinie von hinten in die Beine von Niederaus Hürtgen, und Schiedsrichter Hendrik Clausen blieb keine andere Möglichkeit, als die doppelte Unterzahl für Inde Hahn zu besiegeln.
„Ich habe der Mannschaft in der Pause Mut zugesprochen und gesagt, dass ich daran glaube, dass für uns noch etwas möglich ist“, so Hahns Trainer Oliver Heinrichs. Und tatsächlich war seine Elf keineswegs nur um Schadensbegrenzung bemüht, sondern spielte weiterhin schnell und mutig nach vorne. Belohnung waren mehrere gute Chancen für Statovci und Itakura, doch Niederau bekam mehr Räume, und erhöhte nach einem Konter durch Stamatis Chouliaras (62.) auf 2:0. Von da an ging die Heimelf endgültig zum „offenen Visier“ über, und fast im Minutentakt gab es Chancen auf beiden Seiten. Trotz der Überzahl wackelte die Niederauer Defensive immer wieder, was Shinya Hattori (76.) mit einem platzierten Schuss zum Anschlusstreffer ausnutzte.
Und während die Niederauer Angriffe in der Folge an Hahns Torhüter Schäfer scheiterten, erzielte die Heimelf aus dem Aachener Süden den verdienten Ausgleich. In der 85. Minute konnte Niederau eine Flanke nicht klären, der Ball fiel Mergim Statovci vor die Füße, und der Angreifer vollendete per Dropkick zum 2:2-Endstand in den Winkel. „Ich kann heute vor der Moral meiner Mannschaft nur den Hut ziehen, wir haben ,2:2 gesiegt‘, haben uns den Punkt trotz doppelter Überzahl redlich verdient“, fasste Heinrichs die Gemütslage beim FC zusammen.