Die U19 von Bayer Leverkusen schlägt Fortuna Düsseldorf mit 1:0, doch Trainer Nils Drube ist unzufrieden mit der Spielweise seiner Mannschaft. "Wir haben ergebnisorientiert gespielt und das will ich nicht", sagt er. Die U17 verliert.
Leverkusen. Wenn die gegnerische Mannschaft ihre Stürmer lautstark zum „Tieferstehen” ermahnt, sobald sie die Mittellinie überqueren und der gegnerische Torwart schon in den ersten Spielminuten wartet, bis er von den Stürmern angelaufen wird und erst dann den Ball in die Hände nimmt, dann sind in der Folge vor allem Geduld und Effektivität gefragt, um zu gewinnen. Diese Eigenschaften bewiesen die U19-Junioren von Bayer Leverkusen in ihrem ersten Spiel des Jahres. Sie schlugen Fortuna Düsseldorf am Sonntag mit 2:0 (0:0).
Im Profifußball werden solche Siege gefeiert. Im Jugendfußball ist das anders, besonders nach dem Empfinden von Nils Drube. Der Leverkusener U19-Trainer blickte nach dem unspektakulären Erfolg seiner Mannschaft grimmig drein, vergrub die Hände in den Taschen seiner warmen Stadionjacke und sagte: „Klar ist es schwierig, gegen einen tiefstehenden Gegner, auf tiefem Boden, bei starkem Wind. Aber wir haben ergebnisorientiert gespielt und das will ich nicht.” Seine Spieler wussten um die Gemütslage ihres Trainers und liefen ohne große Jubelarien schnurstracks in die Kabine. „Wir setzen uns jetzt noch zusammen, das hat mir nicht gefallen”, sagte Drube.
Gefallen hatten dem Übungsleiter höchstens fünf Minuten zwischen der 60. und 64. Die reichten den Leverkusenern, um am Kurtekotten für klare Verhältnisse zu sorgen. Zunächst spielte Pascal Richter nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung einen öffnenden Pass auf Benjamin Henrichs, der allein vor dem Düsseldorfer Keeper unter Zuhilfenahme beider Innenpfosten den Führungstreffer markierte. Und nur vier Minuten später passte U17-Nationalspieler Henrichs auf Paterson Chato, der mit einem platzierten Schuss aus halblinker Position im Strafraum zum 2:0 traf. Danach beschränkten sich die Leverkusener auf das Verwalten ihres Vorsprungs und hatten dabei Glück, als sich die Innenverteidiger Jannik Schneider und Leon Heine gegenseitig im Weg standen und den Düsseldorfer Benjamin Nuhi zum Anschlusstreffer einluden — Oliver Schnitzler parierte.
Bayer 04 bleibt mit dem Sieg souveräner Spitzenreiter, mit acht Punkten Vorsprung. Doch Drubes Ehrgeiz bezieht sich selten auf Punkt- und Tabellenstände. „Wir wollten uns in der Vorbereitung weiterentwickeln, aber das haben wir nicht geschafft”, sagt er. Die letzten Wochen seien von Krankheiten und Verletzungen geprägt gewesen, gegen Düsseldorf fehlte Marlon Frey mit einer Mandelentzündung. Wenn schon vorerst nicht weiterentwickeln, dann will Drube zumindest das Niveau halten. „Es geht mir um die Basics: Aggressivität und Wille”, sagte er.
Das Spiel der Leverkusener wirkte dagegen, als wären sie noch im Winterschlaf. Dabei wäre ein höherer Sieg durchaus möglich gewesen, wenn Marc Brasnic, Chato oder der in der Schlussphase eingewechselte Kainoa Bailey konzentrierter abgeschlossen hätten. „Die Jungs sollen nicht nachdenken, die sollen Vollgas spielen”, sagte Drube. Ergebnisse verwalten, das können seine Spieler ja als Profis noch lernen.
U17 verliert zum Auftakt in Bochum
Die B-Jugend von Bayer Leverkusen hat am Samstag ihr erstes Punktspiel des Jahres in der Bundesliga West mit 0:1 (0:1) beim VfL Bochum verloren. Nach einem Missverständnis zwischen Torhüter Patrick Bade und Verteidiger Lukas Boeder köpfte der Bochumer Roman Zengin das Siegtor.
Kapitän David Pütz allein hatte in der Folge zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, genauso wie Boeder, Paul Gemein, Dennis Sitter und der eingewechselte Milan Senic. „ Die Niederlage ist ärgerlich. In allen Vorbereitungsspielen haben wir zu wenige Tore geschossen und das geht nun so weiter. Wir werden wohl eine Trainingswoche mit Torschüssen verbringen”, sagte Trainer Tom Cichon.
Der nächste Gegner der Leverkusener ist am kommenden Samstag Borussia Mönchengladbach. Bayer 04 bleibt trotz der Niederlage Zweiter.