Wie bereits gegen Drochtersen/Assel (1:2, Gelb-Rot für Dino Fazlic) und Hildesheim (0:1, Gelb-Rot für Fazlic und Björn Hakansson) beendete die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch das Spiel mit nur zehn Mann. Laurel Aug, erst nach der Halbzeitpause eingewechselt, sah in der 71. Minute die Ampelkarte und schwächte sein Team, das bis dahin mit hohem kämpferischen Aufwand ein 2:2 verteidigte. „Auch wenn die Entscheidung gegen Laurel vom Schiedsrichter sehr hart war“, murrte Hirsch, „darf ich als vorbelasteter Spieler nicht so in den Mann gehen.“
Der VfB zog sich bei dem starken amtierenden Meister streckenweise gut aus der Affäre. Leon Lingerski und Frederik Lach kamen für die gesperrten Christopher Kramer und Fazlic in die Startelf. Joshua Adomako sollte als hängende Spitze hinter Conrad Azong für Druck sorgen.
Vom Anpfiff an drückten die Gastgeber auf das Tempo. In der 7. Minute musste VfB-Torwart Fabian Klinkmann nach einem fulminanten Schuss von Amara Condé sein ganzes Können aufweisen, um den Ball über die Torlatte zu fausten. Sieben Minuten später war der an diesem Tag beste VfBer machtlos. Condé setzte sich durch, passte auf Sebastian Stolz, der mit einem trockenen Schuss für die 1:0-Führung sorgte (13. Minute). Gegen Ende der Halbzeit ließen es die „Wölfe“ etwas ruhiger angehen – und der VfB agierte offensiver. In der 35. Minute traf Andreas Pollasch mit einem Freistoß zum Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel brachte Hirsch den späteren Unglücksraben Aug für Azong. „Wir hatten uns von Laurel mehr Druck nach vorn erhofft“, erklärte der Trainer – was zunächst auch aufging. Nach einem Alleingang zog Thorsten Tönnies aus 22 Metern ab und plötzlich führten die Gäste mit 2:1 (52.).
Beim 2:2-Ausgleich (61.) durch Marcel Reichwein ließ die VfB-Abwehr dem Torjäger unbewacht. Nach dem Platzverweis für Aug war es dann vorbei mit jeglicher Ordnung. Kentu Badu (76.) und Elvis Rexhbecaj (86.) stellten für die Wolfsburger auf Sieg. „Da hatten die Gegner viel zu viel Platz“, ärgerte sich Klinkmann, „statt einzugreifen haben wir hier mehr den Begleitservice geboten.“ Trainer Hirsch resümierte nach der Partie: „Gegen eine solch starke Truppe darf man sich keine Fehler erlauben. Diese werden sofort bestraft.“
Überhaupt nicht zufrieden war indes Azong mit seiner Auswechslung in der Pause. „Ich konnte es nicht verstehen. Ich meine, dass ich ein gutes Spiel gezeigt habe. Die Entscheidung des Trainers muss ich akzeptieren, glücklich bin ich mit ihr nicht“, sagte der frustrierte Stürmer.