2024-09-23T08:25:24.421Z

Interview
Gabriel Alves Fernandes und TSG-Trainer Roland Reichelt. Foto: TSG Lübbenau
Gabriel Alves Fernandes und TSG-Trainer Roland Reichelt. Foto: TSG Lübbenau

"Wir wollen langfristig wieder auf Landesebene spielen"

TSG Lübbenau-Trainer Roland Reichelt im FuPa Brandenburg-Interview

In der Vorsaison musste sich die TSG Lübbenau noch dem SV Blau-Gelb 90 Sonnewalde im Kampf um den Kreisoberliga-Aufstieg geschlagen geben. Doch mit Beginn der neuen Spielzeit plant die Elf von Trainer Roland Reichelt den erneuten Angriff - unter anderem wieder mit mehreren Brasilianern. FuPa Brandenburg sprach mit dem Coach darüber.

Herr Reichelt, nachdem man sich in der letzten Saison nur knapp den Sonnewaldern geschlagen geben musste, wird man in diesem Jahr doch sicherlich dringend die Meisterschaft nach Lübbenau holen wollen. Oder würden Sie das Ziel eher nicht so offensiv formulieren? 


„Natürlich kann man als Vizemeister des Vorjahres nicht jegliche Ambitionen von sich weisen und mit der Zielsetzung eines Mittelfeldplatzes in die Saison gehen. Zwar sind wir uns bewusst, dass es noch mindestens zwei bis drei ernsthafte Titelanwärter gibt, aber ja, unser selbsterklärtes Ziel ist trotzdem die Meisterschaft.“ 



Wen sehen Sie diesbezüglich speziell als möglichen Stolperstein?


„Ich denke, dass der TSV Missen und der 1. SV Lok Calau auch sehr gute Kader zur Verfügung haben und somit ebenfalls als Titelaspiranten zu sehen sind. Wer es dann letztendlich schafft, wird man sehen.“ 



Diesbezüglich drängt sich natürlich die Frage auf, wo die TSG langfristig hin will, falls man den Kreisoberliga-Aufstieg schon in dieser Saison realisieren sollte. Gibt es in Lübbenau eine Art Fünfjahresplan?
„In Anbetracht unserer langen Tradition wollen wir langfristig natürlich wieder auf Landesebene spielen. Ob das nun innerhalb der nächsten fünf Jahre gelingt, muss sich zeigen. Dabei spielt auch die Entwicklung unserer Nachwuchsspieler eine Rolle, die wir zukünftig kontinuierlich in den Kader integrieren wollen. Immerhin haben wir alle Nachwuchsmannschaften besetzt und wollen den Jungs mit jedem Aufstieg eine noch bessere Perspektive bieten, damit sie in Lübbenau bleiben.“ 



Neben den erwähnten Neuzugängen aus dem Jugendbereich setzte die TSG in der Vergangenheit speziell auf Kicker vom Brasilianischen Zuckerhut. Für viele Leser wäre es folgerichtig interessant zu wissen, wie es zu einer solchen Konstellation kam. Können Sie uns diesbezüglich einen Einblick geben?


„Dass wir plötzlich eine solche Vielzahl von Brasilianern bei uns begrüßen durften, basierte mehr auf einem Zufall, als das es geplant war (lacht). Wir hatten Glück, dass mit Walder Alves Ferreira bereits ein Brasilianer bei uns im Team gespielt hat, der letztendlich den Kontakt zu dem Berater der Jungs hergestellt hat.“ 



Aber träumen diese jungen Talente nicht eigentlich von viel mehr, als von der deutschen Kreisliga?


„Das versteht sich von selbst. Da die Jungs jedoch zunächst nicht die erhofften Probetrainings bei großen Vereinen bekommen haben, haben wir uns ihnen angenommen und werden ihnen auch keine Steine in den Weg legen, sobald sie eine bessere Option im Blick haben. So schicken wir einige von ihnen beispielsweise demnächst zu einem Probetraining nach Hamburg, wo sie sich direkt ausprobieren können. Sollte sie dann dort überzeugen, wäre das sicherlich eine tolle Sache. Denn eins ist klar: Man nimmt sicherlich keine Reise von mehreren tausend Kilometern auf sich, um dann zehn Jahre in der Kreisliga zu spielen. Da gebe ich Ihnen absolut recht.“


Mit Lübbenaus Trainer Roland Reichelt sprach Tobias Voigt.

Aufrufe: 019.8.2015, 11:30 Uhr
Tobias VoigtAutor