2024-09-23T08:25:24.421Z

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Arbeitet mit dem HC Oppenweiler/Backnang zusammen: Die SG Sonnenhof Großaspach.
Arbeitet mit dem HC Oppenweiler/Backnang zusammen: Die SG Sonnenhof Großaspach.

Zugpferde legen sich gemeinsam ins Zeug

Großaspachs Fußballer und die Handballer aus Backnang und Oppenweiler unterstützen sich künftig gegenseitig

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Zwei Zugpferde, die sich künftig gegenseitig unterstützen, damit der Karren problemlos rollt. So in etwa sehen es die Macher der neuen Kooperation zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem HC Oppenweiler/Backnang. Der Fußball- und der Handball-Drittligist rücken zusammen, damit der eine vom anderen lernt und beide profitieren.

Sowohl die Kicker aus dem Fautenhau wie die Ballwerfer aus dem Murrtal sind die Aushängeschilder ihres Sports in der Region. Also dachten sich beide: Warum nicht mehr miteinander sprechen. Herausgekommen ist eine Kooperation, bei der es um „Wissenstransfer“ geht, erklärt SG-Pressesprecher Philipp Mergenthaler. „Für uns ist die Dritte Liga noch Neuland. Bei der SG gibt’s schon bestehende Strukturen“, verdeutlicht Markus Mandlik, Geschäftsführer der HCOB Handball GmbH. Deshalb hat er sich zum Beispiel bei SG-Geschäftsführer Thomas Deters in Sachen Geschäftsstelle mit hauptamtlichen Mitarbeitern erkundigt. SG-Präsident Werner Benignus freut sich, „dass wir gemeinsam an einem Tisch sitzen und gemeinsame Sache machen“. Zumal Benignus weiß, dass es einige Zuschauer gibt, die Hand- und Fußballklub die Daumen drücken. Er selbst ist immer wieder bei Spielen des HC Oppenweiler/Backnang und seit dem Gespräch in der Redaktion der Backnanger Kreiszeitung am Dienstagabend auch Mitglied bei den Handballern. Überhaupt interessierten sich die Kicker wie die Ballwerfer schon in der Vergangenheit durchaus für das, was der andere tut. Beide waren regelmäßig Gast bei den Partien des künftigen Partners.

Signal in Richtung Politik
Klar ist aber auch, dass die Zusammenarbeit der Vereine auch ein Signal in Richtung Politik sein soll. Benignus gesteht unumwunden ein, dass er sich von dort mehr Unterstützung und Anerkennung für die Arbeit des Sports allgemein wünscht. Das, was die Sportklubs vor allem in Sachen Jugendarbeit leisten, wird immer noch nicht richtig gewürdigt, sind sich die Partner einig und reden dabei auch von anderen Vereinen und Sportarten. Ihre Hoffnung: Sprechen zwei Starke mit einer Stimme, ist die so laut, dass Entscheidungsträger in Rathäusern und Parlamenten sie nicht überhören können. Eine Annahme, die nicht falsch zu sein scheint. Sonja Peris hat festgestellt: „Da hat zum Beispiel schon der Zusammenschluss zwischen TVO und TSG viel bewirkt.“ Dabei hat die altgediente Backnanger Handballerin und Funktionärin sicher auch die Hallenproblematik in der Murr-Metropole im Blick, in die seit dem Aufstieg in die Dritte Liga diesen Sommer reichlich Bewegung gekommen ist. Ihr Vorstandskollege im HC Oppenweiler/Backnang Rainer Siegler ergänzt: „Die Vereine werden seither in der Region ganz anders wahrgenommen.“

Besser Wahrnehmung in der Öffentlichkeit

Bestätigt wird die bessere und andere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit von Alexander Hornauer, ebenfalls Vorstandsmitglied beim Handballclub. Ihm ist es ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass in Sachen Werbung ebenfalls zusammengeschafft werden soll. Zum Beispiel mithilfe einer gemeinsamen Veranstaltung beider Klubs für Sponsoren oder Bewerbung der Spiele des anderen. Mergenthaler spricht von „gegenseitiger Transparenz bei bestimmten Dingen“ und nennt als Beispiel Großaspachs Duales System: „Warum sollen wir nicht Hilfestellung leisten, wenn ein HCOB-Spieler einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz benötigt, den wir vermitteln können?“ Unterstützung, die sich das SG-Präsidiumsmitglied Sport Michael Ferber für seinen Bereich ebenfalls erhofft. Denn Fuß- und Handball sind Sportarten, die Gemeinsamkeiten haben. Deshalb wünscht sich Ferber im Aktiven- und Jugendbereich Trainer, „die sich gegenseitig austauschen“ und diskutieren, „wo kann die eine Sportart von der anderen lernen“. Was das ist, können die Sportler und Trainer zumindest optisch künftig oft überprüfen. So hat die SG Sonnenhof alle Spieler und Betreuer des HC Oppenweiler/Backnang zum Drittliga-Topspiel gegen Dresden in den Fautenhau eingeladen. Gleichzeitig wird künftig bei jedem HCO-Heimspiel ein Team der Großaspacher Kicker zu Gast in der Halle sein.

Aufrufe: 026.11.2015, 11:30 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor