Ein echtes Traditionsduell steigt am Samstag in Duisburg. In der 2. Runde um den Niederrheinpokal empfängt der MSV Duisburg die Sportfreunde Hamborn 07. Zwischen 8.-10.000 Zuschauer werden sich den einstigen Hit der regionalen Fußballszene nicht entgehen lassen und das Spiel live im Wedaustadion verfolgen. Dorthin wurde es extra verlegt, sodass eine höhere Kapazität zur Verfügung steht. Den Heimvorteil haben die Löwen damit allerdings an die Zebras abgetreten.
Die gehen die Begegnung seriös an, wie Dietmar Hirsch beim Presse-Talk in historischer Kulisse bestätigt. Der MSV hatte zum Gespräch mit beiden Trainern in den Landschaftspark Duisburg eingeladen. Wo einst tausende Stahlarbeiter schwitzten, ist heute ein weltbekanntes Industriekulturerbe entstanden, das jährlich von mehreren hunderttausend Besuchern erkundet wird. Ein geschichtsträchtiger Ort also, wie es auch das Derby zwischen dem MSV und Hamborn ist.
"Die Rivalität habe ich damals gar nicht so mitbekommen, sondern kenne das auch nur aus Erzählungen", erklärt Hirsch, der einst selbst für den MSV auf dem Rasen stand. Als er 1995 an die Wedau kam, war das bis dato letzte Aufeinandertreffen mit den Sportfreunden jedoch schon sechs Jahre her. 3:2 siegte der MSV am 9. April 1989 und konnte am Ende der Saison die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern. Seitdem ging es für die Zebras bis in die Bundesliga und nach langem Kampf aktuell bis in die Regionalliga West hinunter. Die Löwen kamen nie höher als die Oberliga, doch unterschätzen wird Hirsch den Opponent keinesfalls. "Wir haben in Dingden, die mit Hamborn in einer Liga spielen, gesehen, wie schwer es gegen so einen Gegner sein kann, auch wenn wir am Ende doch deutlich gewonnen haben", betont der 52-Jährige.
Entsprechend seriös bestreitet der Regionalligist auch die Vorbereitung auf das Pokalspiel am Samstag. Fest steht nur, dass erneut Kevin Kunz zwischen den Pfosten stehen wird. "Das Spiel ist für uns sehr wichtig, da wir so auch im Rhythmus bleiben. Die Liga des Gegners ist da erstmal egal, sodass wir wohl spielen werden, wie auch in der Liga", unterstreicht der Meidericher Übungsleiter.
Gleichzeitig hofft er aber auch, dass sich der Spielverlauf rasch zugunsten seiner Truppe entwickelt. "Bei uns sind alle Spiele sehr eng und es wird schnell nach dem Ergebnis geurteilt. Wir haben zuletzt schon viele Dinge besser gemacht, sind aber auch weiterhin in einem Entwicklungsprozess. Die Fehler haben wir analysiert, nun müssen wir sie abstellen. Auf der anderen Seite wissen wir aber auch, was wir schon gut gemacht haben und wo wir uns weiter verbessern müssen", führt er aus. Am Ende wird eine alte Fußballweisheit gelten: "Die Wahrheit liegt auf dem Platz."