2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Jörg Struwe

A/O und die Gründe für die durchwachsene Oberliga-Saison

A/O verabschiedet drei Spielerinnen

Nach einem makellosen Start stehen die Fußballerinnen der SV Ahlerstedt/Ottendorf im Mittelfeld der Oberliga. Selbst gegen den Tabellenletzten zeigten sie keine souveräne Leistung. Die Kapitänin hat eine Erklärung für die durchwachsene Saison.

In den letzten Minuten steigerte Mette Ahrens die Zahl ihrer Ballkontakte. „Ich habe gefühlt noch nie so viele Querpässe gespielt“, sagt sie. Ahlerstedt führt, das Zentrum ist zugestellt und so schieben sich die Abwehrspielerinnen um die 22-jährige Kapitänin den Ball über den nassen Rasen im Auetal zu.

Die Ahlerstedterinnen lieferten im vorletzten Saisonspiel gegen den Tabellenletzten Scharmbeckstotel zwar keine Glanzleistung ab, erreichten aber ihr Ziel: „Drei Punkte“, sagt Ahrens. A/O, die klassenhöchste Frauenmannschaft im Kreis Stade, hat als Tabellensechster weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun.

A/O-Kapitänin mit Kreuzbandriss

Dabei sah es zu Saisonbeginn noch anders aus. A/O gewann die ersten fünf Spiele, Romina Riwny gehörte zu den besten Torschützinnen in Deutschland. Doch dann machten sich die vielen Ausfälle bemerkbar, Stammkräfte wie Juliane Borchard und Kimberly Kaaden fielen mit Kreuzbandrissen aus. A/O rutschte ins Mittelfeld ab.

Mette Ahrens, die sich mit Borchard das Kapitänsamt teilt, trug nun die Regenbogen-Armbinde auf dem Feld. „Das war kein großes Problem für mich. Ich habe auch schon vorher viel mit meinen Mitspielerinnen und meinem Trainer kommuniziert“, sagt sie.

Trainer Saul erreicht das Team

Problematisch war dagegen der bisher ungekannte Personalmangel. „Ich spiele seit sechs Jahren bei den A/O-Frauen, aber so krass habe ich das noch nicht erlebt“, sagt Ahrens. Manchmal seien nur zwölf Spielerinnen beim Training gewesen. „Wenn man dann sechs gegen sechs spielt, ist das nicht so toll.“

Unterstützung gab es aus der zweiten Mannschaft (Bezirksliga), aber auch nur dosiert. Denn deren Aufstiegschancen wollte man nicht gefährden. Außerdem durften einige B-Mädchen schon Oberliga-Luft schnuppern. Trainer Benjamin Saul habe in seiner ersten Saison bei A/O gleich für ein gutes Miteinander gesorgt, sagt Ahrens. Mit einer Mischung aus Lockerheit und Ernsthaftigkeit habe er die Mannschaft erreicht.

Torjägerin Riwny trifft doppelt

Gegen Scharmbeckstotel hatte A/O insgesamt wenig zu befürchten, wurde aber schon in der Anfangsphase durch einen Konter überrascht, als die Gäste den Innenpfosten trafen. A/O erhöhte den Druck. Zunächst spielte Hanna Ernst den Ball in den Rücken von Riwny, die aus der Drehung zum 1:0 (15.) traf. Sieben Minuten später erhöhte die beste Torschützin der Oberliga Niedersachsen West per Kopf, ihr 20. Saisontor.

In der zweiten Halbzeit setzte Regen ein. A/O erspielte sich mehrere Großchancen. Doch zehn Minuten vor dem Ende trafen die Gäste aus dem Nichts: Jessika Bloch zog von außen ab, der Ball senkte sich ins Netz, 1:2.

A/O verabschiedet drei Spielerinnen

Innenverteidigerin Mette Ahrens spulte ihr Repertoire gekonnt ab, spielte den Ball sicher in die Füße ihrer Mitspielerinnen. Bei den Auswechslungen wurden gleich mehrere Spielerinnen mit Szenenapplaus verabschiedet: Nadine Lohmann wechselt zurück zur SG Nartum/Horstedt, Marisa Stoldt und Mirja Lemmermann hören aus beruflichen Gründen auf.

Der Großteil der Mannschaft bleibe aber zusammen, sagt ein durchnässter Benjamin Saul nach dem Schlusspfiff. Und stellt mit den Zwillingen Luisa und Emily Blanken vom Heeslinger SC gleich zwei Neuzugänge vor.

Aufrufe: 07.5.2024, 13:30 Uhr
TageblattAutor