2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein Duell gab’s schon – es war das Rückspiel: Im März gewann der SV Raisting (in Rot, Moritz Sedlmaier) gegen den ASV Habach (in Blau, Maximilian Panholzer) mit 5:0. Nun steigt das eigentliche Hinspiel, das abgebrochen wurde.
Ein Duell gab’s schon – es war das Rückspiel: Im März gewann der SV Raisting (in Rot, Moritz Sedlmaier) gegen den ASV Habach (in Blau, Maximilian Panholzer) mit 5:0. Nun steigt das eigentliche Hinspiel, das abgebrochen wurde. – Foto: Oliver rabuser

„Die Kulisse wird groß sein“ – Nachholspiel mit Endspielcharakter für Habach

Bezirksliga Süd

Am Mittwoch ist der SV Raisting beim abstiegsbedrohten ASV Habach zum Nachholspiel zu Gast. Dem Hinrunden-Duell hatte ein Hagelschauer ein Ende gesetzt.

Habach/Raisting – Kein Fußballspiel, das die beiden Vereine bestritten haben, hat jemals so viel Ballast nach sich gezogen. Markus Vogt – hauptberuflich Versicherungsvertreter, daneben Trainer des ASV Habach – bearbeitet heute noch Schadensfälle des 26. August 2023. Der Tag, an dem der Hagel Habach und viele weitere Gemeinden heimsuchte. Und an dem aus dem Fußballspiel zwischen Habach und Raisting ein Politikum wurde.

Kurz nach der Halbzeit, als die Gewitterfront anrückte, brach der Schiedsrichter ab, beim Stand von 3:0 für Raisting. Danach ging es auf Funktionärsebene hin und her. Monate verstrichen, bis Urteil gesprochen und ein neuer Termin gefunden war. „Das ist einfach schiefgelaufen“, sagt Markus Vogt im Rückblick über die ganzen Vorgänge. Wichtig sind nur zwei Dinge. Das Verhältnis beider Seiten hat der Tag des Hagels nicht nachhaltig geschädigt, man schätzt sich weiterhin. Und: Es wird nun endlich gespielt. An diesem Mittwoch (18.30 Uhr) schließen beide Vereine diese denkwürdige Episode der Bezirksligasaison ab.

„Das wird ein Fest unter der Woche.“

Johannes Franz, Trainer des SV Raisting, über die Vorfreude auf das Spiel gegen den ASV Habach.

Den Nachholtermin haben die Klubs zusammen erarbeitet. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf beiden Seiten. „Es spielt sonst keiner, die Kulisse wird groß sein“, sagt Markus Vogt. Kollege Johannes Franz steigt gar noch eine Etage höher: „Das wird ein Fest unter der Woche“, sagt der SVR-Coach. An jenem Samstag im Sommer ging die Scheibe seines Autos zu Bruch, den Wagen fährt er nicht mehr.

Autos sind Hannes Franz nicht wichtig. „Am meisten weh getan haben uns die drei Punkte, die wir schon im Sack hatten“, sagt der SVR-Coach. Wenn er in der Kabine auf das Derby zu sprechen kommt, geht es gar nicht so sehr um den Hagel, sondern um den überragenden Auftritt seiner Mannen. „Viele sagen, dass es das geilste Spiel der Saison war. Auch wenn es nur 50 Minuten gegangen ist.“ Daraus speisen sie ihre Motivation für diesen Mittwoch.

Ihr Trainer kämpft derweil mit einem inneren Konflikt. Einerseits wünscht er sich freilich, dass der ASV die Klasse hält, lieber ein Münchner Team absteigen muss. Andererseits sieht er die eigenen Ziele und den Fairness-Grundsatz. „Ich mache kein Geheimnis draus, dass ich lieber nach Habach als nach München fahre. Es ist natürlich geiler, ein Oberland-Derby vor 500 Zuschauern zu spielen. Aber ich bin nicht bereit, dafür Punkte herzuschenken“, sagt Franz.

„Trainingsfrei, Köpfe frei.“

Markus Vogt, Trainer des ASV Habach, gibt seiner Mannschaft vor dem Duell mit dem SV Raisting frei.

Dafür sichert er dem ASV indirekte Hilfe zu. Am Wochenende tritt Raisting gegen Pasing an, Habachs Konkurrenz Nummer eins um den letzten Relegationsplatz. Mit einem Sieg über die DJK wäre auch den Habachern geholfen.

Etwaigen Mauscheleien im Vorfeld erteilt Markus Vogt eine klare Absage. „Da ist überhaupt nichts in die Wege geleitet worden. Es soll alles sportlich erreicht werden“, stellt der ASV-Coach klar. Am Sonntag traf man ihn am Raistinger Sportplatz bei seiner Spähtour. „Hat ein bissl was gebracht“, verrät Vogt. Die SVR-Mannschaft hatte er doch etwas anders abgespeichert. „Körperbetont und willig“, so charakterisiert er den nächsten Gegner. Weil Vogt von seinen Mannen exakt die gleichen Werte verlangt, steht einem rassigen Derby nichts im Weg.

Die große Frage, die den ASV-Anhang beschäftigt, ist die nach der Gesundheit von Felix Habersetzer. Der versorgt sich seit Samstag mit Physio-Einheiten, wird aber eher nicht auflaufen. „Er muss schmerzfrei sein“, betont der Coach. Trotz des Endspielcharakters der Partie werden sie seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Auch dem Rest gaben die Trainer Anfang der Woche frei. Nach vielen Jahren Kreisliga sei das Team so eine hohe Belastung im Endspurt nicht gewohnt. Markus Vogts Motto: „Trainingsfrei, Köpfe frei.“ (am)

Aufrufe: 08.5.2024, 08:28 Uhr
Andreas MayrAutor