2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines

Eine Kreisoberliga mit 19 Mannschaften?

Wie viele Auf- und vor allem Absteiger gibt es im südhessischen Amateurfußball? +++ Konkrete Richtzahlen gibt es nicht in allen Ligen

Südhessen. Es ist eine stets wiederkehrende Diskussion unter Amateurfußballern, die wenige Wochen vor dem Saisonende immer immens Fahrt aufnimmt. Es geht um die Frage, wie viele Auf- und vor allem Absteiger es geben wird. Dabei wird das Spielgeschehen mit den Auf- und Abstiegsregelungen auf Kreisebene regelmäßig im Juni festgelegt, die der Verbandsspielausschuss auf seiner Sommersitzung in der Regel bestätigt. Die Verbandsklassen – also die Regelungen für Hessen-, Verbands- und Gruppenligen – werden vom Spielausschuss selbst entschieden. Das „Spielgeschehen“ wird vom Hessischen Fußball-Verband zu Beginn einer jeden Saison veröffentlicht. Zudem wird in Vorrundenbesprechungen, die für jede Liga auf Verbands- und Kreisebene erfolgen, informiert. Trotz dieser Transparenz und der Klarheit der Regelungen sind die Diskussionen immer groß, vor allem auf Kreisebene.

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Durchgesetzt hat sich das Modell, insbesondere auf Ebene der Verbandsklassen, mit einer Richtzahl und einer maximalen Anzahl von Absteigern zu arbeiten. Nimmt man zum Beispiel die Hessenliga, so ist dort festgelegt, dass es eine Richtzahl von 18 Mannschaften, einem Aufsteiger und maximal fünf Absteigern gibt.

Ein Griesheimer Abstieg würde einiges verändern

Die Rechnung würde nach derzeitigen Stand für die Hessenliga wie folgt aussehen: Richtzahl 18, minus 1 Aufsteiger (in die Regionalliga Südwest), plus Absteiger aus der Regionalliga Südwest (derzeit steht kein hessischer Verein dort auf einem Abstiegsplatz), plus jeweils ein Aufsteiger aus den drei Verbandsligen. Das ergäbe vor dem Beginn der Relegation eine Anzahl von 20 Vereinen, die Richtzahl beträgt 18. Folglich müssten zwei Vereine aus der Hessenliga absteigen. Für alle anderen Verbandsklassen (also Verbands- und Gruppenligen) gilt das gleiche Prinzip.

Sollte also Hessenligist Viktoria Griesheim in die Verbandsliga Süd absteigen, würde die Rechnung dort folgendermaßen aussehen: Richtzahl 17, minus Aufsteiger in die Hessenliga, plus Absteiger aus der Hessenliga (möglicherweise Viktoria Griesheim), plus jeweils ein Aufsteiger aus den Gruppenligen Frankfurt West, Frankfurt Ost sowie Darmstadt. In diesem Fall betrüge die Anzahl der Teams vor Beginn der Relegation 20. Um die Richtzahl von 17 Vereinen zu erreichen, müssten demnach drei Vereine in die Gruppenliga absteigen.Gleiches gilt für die Gruppenliga Darmstadt: Sollten der VfR Fehlheim und der FCA Darmstadt aus der Verbandsliga Süd in diese absteigen, würde die Anzahl von vier Absteigern greifen, um die Ligastärke von 17 Mannschaften in der Gruppenliga Darmstadt zu sichern.

In den Kreisoberligen (KOL) wird dagegen unterschiedlich verfahren. Bergstraße und Darmstadt/Groß-Gerau haben eine feste Anzahl an Absteigern, nämlich jeweils zwei, festgelegt. In der Gruppenliga Darmstadt sind mit Bickenbach, Alsbach, Modau und Ginsheim vier Teams abstiegsgefährdet. Würden diese allesamt (in die KOL Darmstadt/Groß-Gerau) absteigen, würde sich die Ligastärke dort von 16 auf 19 erhöhen.

Auch Kreisoberligisten könnten profitieren

In der KOL Bergstraße gibt es ebenfalls zwei festgelegte Absteiger. Würde die FSG Riedrode zum Beispiel absteigen, bliebe die Ligastärke von bislang 17 erhalten. Nur in der KOL Dieburg/Odenwald hat man eine Anzahl von maximal drei Absteigern festgelegt. Wenn nach derzeitigem Stand lediglich Gruppenliga-Schlusslicht TSV Seckmauern in diese Liga absteigt, beträgt die Anzahl der Absteiger nur zwei, um die Ligastärke von 16 Teams zu gewährleisten.

Auf Kreisebene unterhalb der Kreisoberligen agiert nur der Odenwaldkreis in den Kreisligen A und B mit einer Richtzahl und einer maximalen Anzahl von drei Absteigern. Alle anderen Kreise haben festgelegte Zahlen von Absteigern. Kreisligen A: Darmstadt 1 Auf-, 1 Absteiger, Dieburg 1/1, Groß-Gerau 1/2, Bergstraße 1/2, Odenwald 1/maximal 3. Kreisligen B: Darmstadt 1/1, Dieburg 1/2, Groß-Gerau 1/2, Bergstraße 1/1, Odenwald 1/maximal 3. Kreisligen C: Darmstadt 1/2, Dieburg 1/1, Groß-Gerau Gruppe Nord und Süd jeweils 1 Aufsteiger, Bergstraße 2/2, Odenwald 2. Kreisliga D: Darmstadt 1/1, Dieburg 1/1, Bergstraße Gruppen 1 und 2 je ein Aufsteiger.

Unabhängig von allen Fallkonstellationen muss es nach der Spielordnung des Hessischen Fußball-Verbandes in jeder Liga immer mindestens einen Absteiger geben.



Aufrufe: 07.5.2024, 11:00 Uhr
Michael SobotaAutor