2024-05-17T14:19:24.476Z

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Eins seiner 20 Saisontore erzielte Nico Karger bei der 2:3-Hinrundenniederlage in Ismaning.
Eins seiner 20 Saisontore erzielte Nico Karger bei der 2:3-Hinrundenniederlage in Ismaning. – Foto: Leifer

„Es war nie mein Plan, den Verein zu wechseln“: Nico Karger erklärt Landsberg-Abschied

Abgang nach einer Saison

Nico Karger wechselt im Sommer zum FC Pipinsried. Dort freut sich der ehemalige Stürmer des TSV 1860 München auf finanzielle Sicherheit und einen alten Kumpel.

Landsberg/München – „Warte, ich muss mich mal kurz hinsetzen. Beim Fahrradfahren ist mir das dann doch zu strange“, sagt Nico Karger am Telefon. Im Hintergrund quaken Enten. Der Ex-Profi des TSV 1860 München ist auf dem Heimweg vom AWO-Kinderhaus in Donauwörth. Dort arbeitet er während seiner Ausbildung zum Kinderpfleger. Fußball spielt der Toptorjäger der Bayernliga „nur noch zum Spaß“, wie er Anfang des Jahres im Interview verriet. In der kommenden Saison tut er das für den FC Pipinsried. „Da fühle ich mich finanziell besser abgesichert, gerade während meiner Ausbildung“, sagt Karger, wieder festen Boden unter den Füßen.

Noch steht der 31-Jährige beim TSV Landsberg unter Vertrag. Dort wäre er auch gerne geblieben. Ausbleibende Gehälter seien aber das erste Indiz dafür gewesen, dass beim aktuell Vierten der Bayernliga etwas nicht stimme. Zwei Jahre lang sprach man in Landsberg nur vom Aufstieg in die Regionalliga und lotste dafür ein Starensemble oberbayerischer Amateurfußballer an den Lech. Vor rund einem Monat dann die Hammernachricht: Obwohl Landsberg in dieser Saison die sportlichen Mittel gehabt hätte, kann der Traditionsverein nicht in die Regionalliga aufsteigen, da er die Auflagen des BFV nicht erfüllt.

Nico Karger verlässt TSV Landsberg und schließt sich FC Pipinsried an

„Es war nie mein Plan, den Verein zu wechseln“, sagt Karger über seinen Abschied, „die Mannschaft ist von den einzelnen Charakteren wirklich überragend und die Stimmung ist auch jetzt noch gut. Aber finanziell ist mir das Risiko zu groß.“ Auf Karger werden weitere Abgänge folgen. Bernd Kunze, ab Sommer der neue Trainer in Landsberg, soll wieder verstärkt auf junge Spieler aus der Region setzen.

Bevor es für Karger nach Pipinsried geht, kommt Pipinsried zu Karger. Am Samstag empfängt Landsberg den strauchelnden Regionalligaabsteiger. Rücksicht will der ehemalige 1860-Stürmer auf seine zukünftigen Kollegen aber keine nehmen: „Ich werde nicht mit Halbgas um den Platz spazieren. Aufstieg hin oder her, ich will immer noch Meister und Torschützenkönig werden.“ In der Hinrunde gewann Landsberg mit 5:1 in Pipinsried. Karger traf dreifach.

2018 trifft Nico Karger beim „Jahrhundert-Spiel“ in Pipinsried zum zwischenzeitlichen 2:0 für den TSV 1860 München. Die Löwen gewinnen am Ende mit 3:0.
2018 trifft Nico Karger beim „Jahrhundert-Spiel“ in Pipinsried zum zwischenzeitlichen 2:0 für den TSV 1860 München. Die Löwen gewinnen am Ende mit 3:0. – Foto: Bernd Feil/M.i.S.

In seiner neuen sportlichen Heimat freut sich Karger auf einen alten Kumpel. Michael Bachhuber wechselt im Sommer ebenfalls nach Pipinsried. In der vergangenen Spielzeit stürmten die beiden für den FC Deisenhofen und erzielten gemeinsam 36 Tore. „Ich weiß, wie der Bachi tickt. Egal ob vor, nach oder während des Trainings, mit ihm ist es immer witzig“, sagt Karger über den Freund, mit dem er in Zukunft eine Fahrgemeinschaft gründen möchte. Die 35 Kilometer von Schleißheim nach Pipinsried sind dem geübten Radfahrer dann doch ein bisschen zu weit. (Simon Jacob)

Aufrufe: 08.5.2024, 13:11 Uhr
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