2024-05-17T14:19:24.476Z

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Enttäuscht: Markus Kubick sagt, „wenn es heißt, ich habe das Team sportlich nicht weitergebracht, dann tut das meiner Fußballerseele weh.“
Enttäuscht: Markus Kubick sagt, „wenn es heißt, ich habe das Team sportlich nicht weitergebracht, dann tut das meiner Fußballerseele weh.“ – Foto: Dieter Michaek

Meuterei beim Spitzenreiter: TSV-Coach tritt nach 10:0-Gala zurück

B-Klasse

Paukenschlag bei Tabellenführer TSV Feldkirchen nach einer mehr als turbulenten Woche. Trainer Markus Kubick tritt nach einem 10:0-Erfolg zurück.

Feldkirchen – Mit 10:0 hat der TSV Feldkirchen soeben die SpVgg Höhenkirchen II vom Platz gefegt und so die Tabellenführung in der B-Klasse 6 eindrucksvoll verteidigt – und dennoch ist die Stimmung in der Kabine hinterher gedrückt. Denn da eröffnet Markus Kubick seinen Kickern, dass er ab sofort nicht mehr ihr Trainer ist.

Dieser Paukenschlag ist der Schlusspunkt einer Woche beim TSV, die mit dem Wort turbulent noch unzureichend umschrieben ist. Vielmehr spricht Markus Kubick von einer „Meuterei“ seiner Mannschaft, die ihn „auch menschlich enttäuscht“ habe. Und Abteilungsleiter Florian Harreiner – er springt nun als Interimstrainer ein – bedauert: „Mir tut’s einfach nur leid, wie das gelaufen ist.“

Aufstieg so gut wie fix: Feldkirchen vor Aufstieg in die A-Klasse

Dabei muss man vorausschicken: Der TSV Feldkirchen ist nach zwei vergeblichen Anläufen aktuell auf dem besten Weg, die ersehnte Rückkehr in die A-Klasse zu schaffen. So hat der Spitzenreiter drei Spieltage vor Schluss vier Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz und obendrein noch eine Nachholpartie in der Hinterhand.

Doch während sportlich eitel Sonnenschein herrscht, hat sich vergangene Woche ein Donnerwetter über Feldkirchen entladen. Der Grund: Die Mannschaft hat Markus Kubick das Vertrauen entzogen und der Abteilungsleitung mitgeteilt, dass sie ihn für nächste Saison als Trainer ablehnt. Zwar habe er bemerkt, dass es zuletzt „kleinere Reibereien“ zwischen Coach und Mannschaft gab, sagt Florian Harreiner. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so extrem ist.“

„Wenn jemand menschlich ein Problem mit mir hat, muss ich das hinnehmen – so bin ich halt, das ist mein Typ."

Als Gründe für ihre Entscheidung habe die Mannschaft zum einen angeführt, „dass es zwischenmenschlich nicht passt“, berichtet der Abteilungsleiter. Zum anderen hätten die Spieler beklagt, „dass sie mit ihrer sportlichen Entwicklung nicht zufrieden sind“. Dieser Vorwurf treffe ihn schwer, sagt Markus Kubick. „Wenn jemand menschlich ein Problem mit mir hat, muss ich das hinnehmen – so bin ich halt, das ist mein Typ. Aber wenn es heißt, ich habe das Team sportlich nicht weitergebracht, dann tut das meiner Fußballerseele weh.“

Schließlich zeige der Blick auf die Tabelle ein anderes Bild, findet der Coach, der das Amt in Feldkirchen vor dreieinhalb Jahren übernommen hat. „Damals standen wir mit sechs Mann auf dem Feld. Heute sind zwanzig Spieler im Training.“ Und auch abseits des Platzes habe Kubick viel für den Verein bewegt, anerkennt Florian Harreiner. „Er war immer eine große Unterstützung.“

Doch nun soll der Coach gehen – wiewohl die Mannschaft sich dem Abteilungsleiter zufolge bereit erklärt hatte, die restliche Saison noch mit ihm durchzuziehen. Doch das wollte Kubick nicht, weshalb er nun nach der Gala gegen Höhenkirchen das Handtuch warf. „Das Vertrauen gegenüber der Mannschaft ist weg“, sagt der 41-Jährige. Prinzipiell wolle er jedoch als Trainer weitermachen. „Ich habe ein offenes Ohr für andere Vereine.“

Interimslösung auf der Trainerposition

Derweil muss sich sein jetziger Club auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Vorerst werde er selbst zusammen mit den Spielern Antonio Salvo und Sebastian Reitmayer als Interimslösung einspringen, sagt Harreiner. Der Abteilungsleiter gibt sich jedenfalls zuversichtlich, demnächst einen Trainer für die neue Saison präsentieren zu können. Aktuell, sagt Harreiner, „sind wir in guten Gesprächen“.

Aufrufe: 08.5.2024, 09:24 Uhr
Patrik StäblerAutor