Oberliga kompakt: FC 08 Villingen darf sich keine Patzer mehr leisten

Die Hausherren erreichten am vergangenen Wochenende ein torloses Remis in Essingen und sind mit 37 Punkten aus 30 Spielen Tabellenelfter. Villingen kam daheim gegen Göppingen nicht über ein 1:1-Remis hinaus und ist mit 60 Zählern aus 30 Partien Zweiter. Der ATSV Mutschelbach soll sich zum Ende der Saison freiwillig aus der Oberliga in die Landesliga zurückziehen. Der Verein aus dem Karlsbader Stadtteil war 2022 als „Macht von der A8“ in die Oberliga aufgestiegen. Der Klub nahe der Autobahn Stuttgart–Karlsruhe scheint nach dem schon im Sommer 2023 erfolgten Ausstieg des Machers und Sponsors Jörg Konstandin aber nicht mehr über die nötigen finanziellen Mittel zu verfügen.

Aufstiegstrainer Dietmar Blicker hatte den Verein bereits im Februar verlassen, interimsmäßig übernahm Co-Trainer Marco Kratzer die Mannschaft und wird in der neuen Saison voraussichtlich wieder als Assistent von Blicker tätig sein, dann in Karlsruhe. Der Villinger Trainer Mario Klotz zur Situation beim Konkurrenten: „Ich finde die ein oder andere Nachricht aus Mutschelbach irritierend. Fakt ist, sie sind seit drei Spielen ungeschlagen, brauchen dringend Punkte für den Klassenerhalt.“ Über die sportliche Qualität des Gegners sagt Klotz: „Mutschelbach sucht sein Glück im Offensivbereich. Die werden aggressiv nach vorne spielen. Da gilt es für uns, gut zu verteidigen.“

Ganz besonders müssen die Villinger auf Felix Kendel, der bereits 23 Saisontore und damit nur einen Treffer weniger als der Pforzheimer Konstantinos Markopoulos erzielte, aufpassen. Nun, verteidigt hatten die Nullachter zuletzt gegen Göppingen auch gut, aber nach vorne ging zu wenig. Topstürmer Marcel Sökler, der bis zur Winterpause 18 Tore erzielte und damit bester Goalgetter der gesamten Liga war, hat in der Rückrunde gerade mal einen Treffer markiert. Es scheint, als habe der 33-Jährige seinen Torjägerinstinkt verloren. Klotz: „Marcel ist ein Unterschiedsspieler. Die Gegner haben sich auf ihn eingestellt. Wir wissen was was er kann und warten, dass er explodiert. Wichtig ist, dass wir die Box vorne gut besetzen.“ Daniel Caligiuri hatte die meiste Zeit seiner tollen Fußballerkarriere in der ersten 1. Bundesliga verbracht. Vier Ligen tiefer, also in der Oberliga, sollte er da doch etwas herausstechen. Der 36-jährige ist aber zumindest derzeit auch nicht der Unterschiedsspieler, zeigte gegen Göppingen eine ganz schwache Vorstellung. Klotz: „Es ist ganz normal, dass der ein oder andere Mal nicht 100 Prozent bringt. Wir sind eine Mannschaft, ein Kollektiv, stehen auf dem zweiten Tabellenplatz, müssen uns gegenseitig zu guten Leistungen pushen.“ Kapitän Tevfik Ceylan der am vergangenen Samstag verletzungsbedingt doch sehr fehlte, ist wieder im Kader. Ebenso ist Jonas Brändle wieder an Bord. Gabriel Cristilli fällt hingegen noch aus. In der Hinrunde trennten sich der FC 08 Villingen und der ATSV Mutschelbach 2:2 unentschieden. Am Sonntag, 15.30 Uhr, hat der FC 08 Villingen dann gegen den Tabellenachten FSV Hollenbach Heimrecht.

Tief sitzt noch immer der Stachel nach der kuriosen Niederlage im Hinrundenspiel des Oberligisten Offenburger FV gegen den Lokalkonkurrenten. Lange hatte man 1:0 geführt und dann nach einem Platzverweis gegen Torwart Nagor in der Nachspielzeit drei Gegentore kassiert. „Eine Revanche wäre gut für das Gefühl“, sagt OFV-Trainer Sascha Ruf und lacht. Die Last schiebt Ruf gerne auf die Schultern der Oberacherner, die nach einer soliden Vorrunde nun doch noch in den Abstiegsstrudel geraten sind und unbedingt die Punkte brauchen. „Wir wollen hingegen die gute Stimmung nach dem Sieg am Samstag mitnehmen und können unbeschwert auftreten.“ Ob Ruf wieder auf die gesperrten Maik Wichmann, Max Distelzweig und Torwart Lion Wellnitz zurückgreifen kann, ist unklar. „Ich warte auf Rückmeldung.“ Die drei sind Vertragsamateure beim OFV und in diesem Rahmen seien durch Wirrwarr in der Kommunikation mit dem Verband irgendwelche Fristen nicht eingehalten worden, wie Ruf andeutet. Wer daran schuld sei, vermag er nicht zu beurteilen. „Da nehmen sich wohl beide Seiten nichts.“

Im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga will der FC Denzlingen auch nach der 0:3-Niederlage am vergangenen Spieltag beim FC Nöttingen noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Allerdings spricht der Vorsitzende des FCD, Michael Kuwert, vor dem Heimspiel am Donnerstag, 15.30 Uhr (Christi Himmelfahrt), gegen den 1. FC Normannia Gmünd vor der „letzten Chance“: „Wenn wir noch aktiv in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen wollen, müssen wir gewinnen“, sagt Kuwert. Sechs Punkte trennen die Denzlinger vier Spieltage vor dem Saisonende von einem vermeintlich sicheren Nichtabstiegsplatz. Das Hinspiel in Gmünd verlor der FCD am 21. November mit 0:3 nach einer fünfstündigen Anreise. „Wir hatten es aber auch mit einem sehr starken Gegner zu tun“, sagt Kuwert über das Team des kroatischen Trainers Zlatko Blaskic. Im Spiel am Donnerstag kann FCD-Coach nicht auf Martin Butov zählen, der in Nöttingen eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Fehlen wird wohl auch Niklas Wiese, der derzeit an einer Erkältung leidet.