2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Türk Gücü Sinsheim (rot) setzte sich im Halbfinale gegen den VfL Mühlbach durch.
Türk Gücü Sinsheim (rot) setzte sich im Halbfinale gegen den VfL Mühlbach durch. – Foto: Berthold Gebhard

Zweimal die historische Chance

Sinsheimer Kreispokal +++ Türk Gücü Sinsheim und der SV Adelshofen können Großes schaffen +++ Ein klassischen 50:50-Spiel

So oder so, am Mittwochabend wird es einen Pokalsieger geben, der dieses Gefühl noch nicht kennt. Mit dem Kreisligisten SV Adelshofen und dem A-Ligisten Türk Gücü Sinsheim stehen zwei Teams im Endspiel, die man in der Vergangenheit dort nicht gesehen hat und auch diese Runde nicht zwingend erwarten durfte. Anpfiff im Reihener Professor-Karolus-Stadion ist um 19.30 Uhr.

Das lange Warten und die nicht "perfekte" Anstoßzeit

Es hat lange gedauert, ehe Reihen als Endspielort feststand. "Du stehst als Mannschaft da und weißt nicht, was Sache ist. Außerdem hatte man das Gefühl, dass es niemand austragen wollte", sagt Adelshofens Trainer Dustin Weissbeck. Sein Wunsch als Endspielort, "wäre Waldangelloch gewesen, auch wegen der besseren Parkplatzsituation", wie er betont.

Die späte Anstoßzeit ist neben der schlechten Parkplatzsituation in Reihen, auf dem Parkplatz am Sportplatz stehen Container in denen Schulunterricht stattfindet, ein weiterer Kontrapunkt, der eine geringere Zuschauerkulisse erwarten lässt. Wer nämlich das Halbfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Real Madrid und Bayern München (Anpfiff, 21 Uhr) schauen möchte, wird eher nicht zum Pokalendspiel kommen. "Ich rechne vielleicht mit 400 Zuschauern", so Weissbeck mit einer vorsichtigen Schätzung.

Der Motivation, die der SVA-Coach und seine Schützlinge empfinden, tut dies aber keinen Abbruch, wie er bekräftigt: "Wir sind sehr heiß und außerdem kannst du nie wissen, wann und ob du überhaupt mal wieder so eine Chance erhältst."

Sein Trainerkollege von Türk Gücü, Flamur Shala hatte den Europapokal-Klassiker gar nicht auf dem Schirm. "Ich bin so sehr auf das Finale fokussiert, auch wenn ich das Real-Bayern-Spiel natürlich gerne gesehen hätte", sagt er und erläutert, "das ist natürlich ein bisschen ungeschickt, aber ich denke trotzdem, dass einiges in Reihen los sein wird."

Fanbusse im Einsatz

Beide Vereine haben mit der nötigen Weitsicht Fanbusse bestellt, um ihre Unterstützer in großen Massen und ohne Stress bei der Parkplatzsuche zum Finalort zu fahren. "In den vergangenen Wochen haben wir obendrein einen gewachsenen Zuschauerzuspruch erlebt, darunter sind viele TG-Legenden, die uns von außen unterstützen", verrät Shala.

In Adelshofen ist das nicht anders. Der Pokalwettbewerb war bereits vor dem Halbfinalsieg gegen Helmstadt ein heiß diskutiertes, vielleicht sogar ein wenig zu großes Thema. Im Ligabetrieb gab es nämlich einige unnötige Punktverluste, weshalb der Klassenerhalt noch nicht hundertprozentig eingetütet ist. "Es müssen Punkte her", sagt Weissbeck zum Ligaendspurt.

Gegen den Heimatort

Für Flamur Shala ist das Finale aus einem weiteren Grund ein ganz besonderes. Der 28-Jährige lebt von Geburt an in Adelshofen. "Ich habe hier viele Freunde, kenne alle Beteiligten und die Vorstände", erzählt er und schmunzelt, "deshalb gab es im Vorfeld ein paar freundschaftliche kleine Spitzen." Es ist gleichzeitig eine Premiere für ihn, da er noch nie gegen Adelshofen gespielt hat.

Die Partie an sich dürfte eine aus der klassischen "Fünfzig-zu-Fünzfig"-Kategorie werden. Türk Gücü kommt als Spitzenreiter der Kreisklasse A und ist in seiner Zusammensetzung zweifelsohne als Kreisligist einzuordnen.

Die Elfmeterspezialisten unter sich

Im Halbfinale behielte beide im finalen Drama vom Punkt ihre Nerven. Adelshofen schaltete Helmstadt aus und Türk Gücü behielt gegen Mühlbach die Oberhand.

Extra geübt wird der Torschuss aus elf Metern nicht beim SVA. "Du kannst die Situation, wenn du nach 120 Minuten und vor ein paar hundert Zuschauern von der Mittellinie zum Punkt läufst, einfach nicht simulieren", sagt Weissbeck.

Shala erläutert: "Die letzten Erfolge (TG siegte vergangene Runde im Relegations-Finale ebenfalls im Elfmeterschießen), zeigen, dass wir im Fall der Fälle die Nerven behalten können. Und außerdem haben wir einen überragenden Torhüter, der auch mal einen rausfischt."

Was beide Trainer eint, ist der Wunsch, "das Spiel in 90 Minuten für uns zu entscheiden."

Das Vorspiel zum Finale bestreiten die D-Junioren des FC Zuzenhausen und des VfB Eppingen mit ihrem Kreispokalfinale. Anpfiff ist um 17.30 Uhr ebenfalls auf dem Reihener Sportplatz.

Aufrufe: 07.5.2024, 13:00 Uhr
red.Autor