Nach 13 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit trennt sich der BSV Holzhausen zum Saisonende von seinem Trainer Dirk Gellrich. Der Mannschaftsrat trat vor einigen Wochen an den Vereinsvorstand heran und wünschte sich diese Veränderung – Gellricht selbst zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung.
„Wir waren selbst überrascht, sind dann aber in Gespräche mit Mannschaft und Trainer eingestiegen“, berichtet der 1. Vorsitzende des BSV Dirk Niemeyer. Am Donnerstag habe man die Entscheidung getroffen ab dem Sommer getrennte Wege zu gehen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft, bisher habe sich aber noch nichts Konkretes ergeben.
Gellrich selbst zeigte sich geknickt und verärgert über die Entscheidung der Mannschaft und des Vereins: „Wirkliche Gründe habe ich bisher nicht bekommen, stattdessen wurden mir Sachen vorgehalten, die eigentlich schon längst einvernehmlich geklärt wurde.“ Nach seinen Informationen habe es vor drei Wochen ein Treffen der Mannschaft gegeben, wo ein Großteil der Spieler gegen ihn als Trainer in der kommenden Saison stimmte. „Das ist schon heftig, wenn man mit Herz und Seele dabei ist.“
Nicht nur auf die Art, sondern auch auf den jetzigen Zeitpunkt ist Gellrich sauer. Im Winter habe er für die nächste Saison in Holzhausen zu- und dementsprechend anderen Klubs abgesagt. „Jetzt werde ich wohl eine Pause einlegen müssen“, befürchtet der 51-Jährige – seine Fußballverrücktheit merkt man ihm dabei an. Als Trainer weiterzuarbeiten stellt er auf keinen Fall in Frage: „Seit über 40 Jahren stehe ich Dienstag, Donnerstag und einmal am Wochenende auf dem Fußballplatz. Das soll auch weiterhin so sein.“
Sportliche Gründe für die Trennung verneinten sowohl Trainer als auch Verein. Mit 62 Punkten steht der BSV zwei Spiele vor Saisonende auf dem zweiten Platz der Kreisliga Süd, hat zwar das Ziel „Meisterschaft“ nicht erreicht, könnte aber durch eine mögliche Relegation noch den Sprung in die Bezirksliga schaffen. Ein Sieg gegen den Drittplatzierten TuS Glane ist am Sonntag von daher Pflicht.
Zwar gab der Verein bekannt, dass Gellrich dann und in einer möglichen Relegation noch an der Seitenlinie stehen werden. Der Trainer bestätigte das aber noch nicht: „Jetzt lebe ich erstmal in den Tag hinein und warte die Trainingswoche ab.“ Eine Mischung aus Ärger und Enttäuschung schwingt dabei die ganze Zeit über mit. In Holzhausen scheint noch Klärungsbedarf zu herrschen.