München – Selbst die zwölfwöchige Spielpause konnte den kleinen Bayern nichts anhaben. Mit zwei weiteren Siegen bestätigte Drittliga-Aufsteiger FC Bayern II nach dem Neustart seine hervorragende Verfassung, die ihn schon vor der coronabedingten Saisonunterbrechung zur besten Mannschaft der Rückrunde gemacht hatte. So war es nur verständlich, dass sich Trainer Sebastian Hoeneß am Mittwoch nach dem 3:2-Heimerfolg über Preußen Münster die Frage, wie er die Chancen auf den Klassenerhalt bewerte, als unangemessen zurückwies.
An diesem Samstag (14 Uhr) nun gastieren die „Bayern-Amateure“ bei der punktgleichen Braunschweiger Eintracht, die sich damit, im Gegensatz freilich zu den nicht aufstiegsberechtigten Münchnern, noch mitten im engen Rennen um die Aufstiegsplätze befindet. Das Hinspiel in München hatte der Nachwuchs des Rekordmeisters am elften Spieltag mit 2:0 gewonnen.
Am Freitagabend folgte derweil noch eine überraschende Meldung: Preußen Münster legt Einspruch gegen die Wertung der 2:3-Niederlage bei den kleinen Bayern ein. Die einzige Begründung der Westfalen lautet, „dass die Austragung des Spiels gegen die Grundsätze des Fair Play und der Chancengleichheit verstoßen habe.“
Auf Facebook veröffentlichte der Abstiegskandidat eine längere Erklärung: „Da wir uns aufgrund der behördlichen Verfügungslage erst seit dem 26. Mai im Mannschaftstraining befinden, sehen wir die Grundsätze eines fairen Wettbewerbs nicht mehr gewährleistet“, wird Geschäftsführer Malte Metzelder zitiert. „Wir möchten uns mit unserem Vorgehen zumindest unter Wahrung der Fristen alle Rechtsmittel offen halten.“
Trainer Sascha Hildmann sorgt sich nach der kurzen Vorbereitung und den Reisestrapazen um die Gesundheit seiner Spieler: „Wir fliegen zwischen zwei Heimspielen quer durch die Republik, der FCK hat mal eben vier Heimspiele am Stück. Wo bleibt da die Fairness?“, fragte der 48-Jährige am Freitag im Gespräch mit den Westfälischen Nachrichten. „Und die Kreuzband- und Muskelbündelrisse werden einfach billigend in Kauf genommen.“