"Mit dem Abbruch kommen wir dem Wunsch unserer Vereine nach, die das sowohl in der Umfrage des FLVW als auch in der Videokonferenz im Kreis deutlich gemacht haben", begründet Markus Bierbaum, Vorsitzender im FLVW-Kreis Herford, die Forderung.
"Über 88 Prozent unserer Vereine sind für einen Saisonabbruch. Das ist eine eindeutige Aussage", stimmt dem auch Willy Westphal, FLVW-Kreis Ahaus-Coesfeld, zu und erntet vehementes Kopfnicken aus den anderen zugeschalteten Arbeits- und Wohnzimmern. Auch vom Vizepräsidenten Amateurfußball Manfred Schnieders, der von den Videokonferenzen mit den überkreislichen Staffeln berichtet. "Auch hier haben wir ein fast einstimmiges Votum für den Abbruch der Meisterschaftsserie mit Wertung", sagt Schnieders. Noch bis zum 29.04.2020 finden weitere Videokonferenzen statt. Auch die Jugend des FLVW ist seit Freitag im Austausch mit ihren Kreisvertretern.
Einigkeit herrscht in der Runde auch darüber, dass "den Vereinen lieber heute als morgen eine klare Entscheidung präsentiert werden muss", betont FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. "Ich würde unseren Klubs gerne heute eine Lösung präsentieren, um ihnen Planungssicherheit zu geben. Das können wir aber schon aus rechtlichen Gründen nicht", so Walaschewski weiter und weist damit darauf hin, dass die Vereine in Deutschland die Situation unterschiedlich bewerten. "Ich gehe davon aus, dass der Bayerische Fußballverband die Saison zu Ende spielen wird. Dem werden sich vermutlich andere Landesverbände anschließen. Damit haben wir die Situation, dass wir keine einheitliche Regelung in Deutschland, vielleicht sogar nicht mal in NRW haben werden", so der FLVW-Präsident. "Aber eine einheitliche Spielordnung im WDFV", nimmt Schnieders den Ball auf. "Wenn wir unterschiedlich entscheiden, müssen wir diese Spielordnung ändern, die im Moment noch für ganz Nordrhein-Westfalen gilt."
Nur ein Problem, das gelöst werden will. Aber auch wenn die Entscheidung am Abend nicht getroffen werden konnte, ein klarer Fahrplan für die kommenden Wochen steht. Sollten die Behörden nicht anders entscheiden, wird der Verbands-Fußball-Ausschuss Anfang Mai eine Empfehlung abgeben, die sowohl im Präsidium als auch auf der ordentlichen Ständigen Konferenz diskutiert wird. "Anschließend wird dann auf einem außerordentlichen Verbandstag beraten und beschlossen. Dieser wird aufgrund von Fristen erst im Juni stattfinden können", erklärt Walaschewski. "Wir haben uns dazu entschieden, den Weg zusammen mit unseren Vereinen zu gehen. Diese Beteiligung braucht Zeit. Dafür werden wir ein Ergebnis haben, das so gerecht wie möglich ist und die Mehrheit unserer Klubs mittragen kann."