2024-12-19T11:15:55.908Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke

Mil­des Ur­teil we­gen Po­li­zis­ten-Be­lei­di­gung

Jun­ger Hil­de­ner muss­te sich vor dem Lan­gen­fel­der Amts­ge­richt für ei­nen Vor­fall ver­ant­wor­ten, der sich im Mai bei der Fei­er zum 150-jäh­ri­gen Be­ste­hen ei­nes Fuß­ball­ver­eins er­eig­net hat­te.rn

Die Vor­wür­fe klin­gen schwer­wie­gend: Ein Hil­de­ner soll in Lan­gen­feld ei­nen Po­li­zis­ten be­lei­digt und sich des Wi­der­stands, des tät­li­chen An­griffs und der Kör­per­ver­let­zung schul­dig ge­macht ha­ben. Vor dem Lan­gen­fel­der Amts­ge­richt steht ein bis­her un­be­schol­te­ner 23-jäh­ri­ger Sport­stu­dent, der im Mai wäh­rend der 150-Jahr-Fei­er sei­nes Fuß­ball­ver­eins zu viel ge­trun­ken hat.

An die­sem Abend muss der Al­ko­hol in Strö­men ge­flos­sen sein. Auch der An­ge­klag­te hat­te et­wa zwei Pro­mil­le. Au­ßer­dem war es sehr laut rund um den Sport­platz und das Fest­zelt. Die Po­li­zei er­hielt meh­re­re An­ru­fe we­gen Ru­he­stö­rung und rück­te schließ­lich mit acht Fahr­zeu­gen aus, um die Fei­er vor­zei­tig zu be­en­den.

Der jun­ge Mann gibt in der Ver­hand­lung zu, dass er, der mit Be­kann­ten ru­hig am Ran­de des Sport­plat­zes ge­ses­sen hat­te, dem Platz­ver­weis nicht so­fort nach­ge­kom­men ist. Auch die Be­lei­di­gung räumt er ein: „Ich ha­be ,Wich­ser’ ge­sagt und ei­ne Durch­su­chung ver­wei­gert.“

Ge­wehrt ha­be er sich al­ler­dings nicht. Statt­des­sen sei er so­fort nie­der­ge­schla­gen wor­den und ha­be sich da­bei ei­ne Kopf­ver­let­zung und ei­ne Ge­hirn­er­schüt­te­rung ein­ge­han­delt. Dem Ge­richt lie­gen Fo­tos von ei­ner blu­ti­gen Kopf­wun­de und ein ärzt­li­ches At­test vor. Auch be­rich­tet er dem Ge­richt, sich noch in der­sel­ben Nacht auf der Wa­che für die Be­lei­di­gung ent­schul­digt zu ha­ben.

Zwei Be­kann­te von ihm be­stä­ti­gen sei­ne An­ga­ben, ins­be­son­de­re das har­te Vor­ge­hen der Po­li­zis­ten, die ihn zu dritt oder viert über­wäl­tigt hät­ten: Der als „Wich­ser“ be­schimpf­te Po­li­zist be­steht auf den ge­ziel­ten Trit­ten des ge­fes­selt am Bo­den Lie­gen­den, sei­ne Kol­le­gen kön­nen das nicht be­stä­ti­gen.

Der ers­te be­stä­tigt die Ent­schul­di­gung und sagt, dass er sie nicht an­ge­nom­men ha­be. Zum The­ma Po­li­zei­ge­walt sagt er: „Wir hät­ten ja auch mit den Gum­mi­knüp­peln zu­schla­gen kön­nen.“

Am En­de fällt der Rich­ter ein mil­des Ur­teil: Nur die Be­lei­di­gung hält er für er­wie­sen. Der in Hil­den woh­nen­de Stu­dent wird zu ei­ner Geld­stra­fe von 300 Eu­ro auf ein Jahr zur Be­wäh­rung ver­ur­teilt.

Lässt er sich nichts zu schul­den kom­men, ent­fal­len sie. Au­ßer­dem muss er 250 Eu­ro an die Düs­sel­dor­fer El­tern­in­itia­ti­ve Kin­der­krebs­hil­fe zah­len – und die Kos­ten des Ver­fah­rens tra­gen. Der An­ge­klag­te sagt hin­ter­her, er ha­be sei­ne Lek­ti­on ge­lernt.

Aufrufe: 05.12.2019, 08:00 Uhr
RP / Ilka PlatzekAutor