Da haben sich zwei aber gerade so in Richtung Ziel geschleppt: Seit Sonntag dürfen sich der MTV Stuttgart und der OFK Beograd Stuttgart weitgehend gerettet fühlen. Nach aktuellem Stand trennen sie bei noch zwei verbleibenden Spieltagen sechs Punkte und eine um 30 beziehungsweise 31 Treffer bessere Tordifferenz vom VfB Obertürkheim, dem Vorletzten der Fußball-Bezirksligatabelle. Und damit jenem Club, der voraussichtlich die Abstiegsrelegation bestreiten muss. Voraussichtlich deshalb, weil es noch ein Damoklesschwert gibt. Sollte der Landesligist N.A.F.I. Stuttgart entgegen seiner bisherigen Ankündigungen sein Team aus der Landesliga zurückziehen und in der Bezirksliga einen Neuanfang starten, dann würde neben Schlusslicht TSV Rohr auch der VfB Obertürkheim direkt absteigen. Den Platz in der Relegation müsste dann der Tabellen-13. TSV Bernhausen übernehmen – und den trennen nur vier Zähler von den Beogradern, dem MTV und dem ebenfalls mit 28 Punkten versehenen Team von Türkspor Stuttgart.
TSVgg Plattenhardt - Sportvg Feuerbach 1:1
Viel hat nicht gefehlt, und die „Goldene Ananas“ des 28. Spieltags wäre an die Sportvg Feuerbach gegangen. „Eigentlich müssen wir das Ding hier gewinnen“, sagt Rocco Cesarano nach dem 1:1-Remis bei der TSVgg Plattenhardt. Wobei das zwei Dinge verhinderten: Erstens ein ehemaliger Teamkollege des Feuerbacher Trainers, zweitens die Abschlussschwäche der Nord-Stuttgarter. Denn mit Plattenhardts Spielertrainer Paulo Bayrak hatte Cesarano einst zusammen bei den TSF Ditzingen gespielt. Bayrak kickt immer noch – und traf in der 23. Minute nach einem Freistoß für die Platzherren, die den Beginn der Partie dominiert hatten. Die Sportvg, der fünf Stammkräfte fehlten und die zudem ab der 40. Minute verletzungsbedingt auch auf Abwehrspieler Alexander Föll verzichten mussten, schlug dennoch zurück: Sie hielt immer besser dagegen, übernahm dann die Feldhoheit, und nachdem Amir Limani zuvor schon zwei Chancen der Kategorie „hundertprozentig“ vergeben hatte, traf er in der 50. Minute zum Ausgleich. Dabei sollte es bleiben – vor allem, weil die Gäste aus dem Stuttgarter Norden durch Limani, Mertcan Özocak und Raffaele di Muccio weitere gute Möglichkeiten ungenutzt ließen.
Tore: 1:0 Paulo Bayrak (23.), 1:1 Amir Limani (50.)
OFK Beograd Stuttgart - VfB Obertürkheim 2:2
Einen eher etwas laxen Umgang mit Torgelegenheiten pflegte in der aktuellen Runde auch der OFK Beograd Stuttgart ab und an. Im Kellerduell mit dem VfB Obertürkheim schlugen die Serben dagegen zügig zu: Nach drei Minuten traf Ramin Sina zum 1:0. Doch schnell fanden die Platzherren zu gewohnten Untugenden zurück. Erst vergab Kai-Milan Liedtke die Großchance zum 2:0, dann führten zwei individuelle Fehler der Beograder binnen eineinhalb Minuten zu zwei Gegentreffern. „Danach war der Wurm drin“, sagt OFK-Spielertrainer Aleksandar Babic. Allerdings nur eine Viertelstunde lang. Mit dem 2:2-Ausgleich durch Liedtke nach Vorarbeit von Meron Tsehaye, der zuvor das 0:2 mitverschuldet hatte, bekamen die Platzherren wieder Oberwasser. Zumindest bis zur Pause. Denn in Hälfte zwei verflachte die Partie, ehe sich Danny Konsek und Sören Nehrhoff in der Schlussphase noch zwei gute Torgelegenheiten erarbeiteten – und vergaben.
Tore: 1:0 Ramin Sina (3.), 1:1 Daniel Kaufmann (10.), 1:2 Daniel Kaufmann (15.), 2:2 Kai Milan Liedtke (35.)
Platzverweise: Rot gegen Patrick Teuber (88./VfB Obertürkheim)
MTV Stuttgart - Croatia Stuttgart 4:3
Die erste Erkenntnis, die Francesco Mazzella di Bosco, Trainer des MTV Stuttgart, im Spiel gegen Croatia Stuttgart gewann, war vielversprechend. Denn seine Mannschaft trat deutlich engagierter und kompakter an als das vor Wochenfrist beim 3:7-Debakel in Sillenbuch der Fall gewesen war. Doch das einzige Tor in Hälfte eins glückte den Kroaten in der 23. Minute, als die Platzherren zweimal unzureichend klären konnten – der dritte Schussversuch saß. Als aber Rober Karakaya kurz vor der Pause den Ausgleich auf dem Fuß hatte, aber nur einen Latten-Streifschuss zustande brachte und die Gäste in der 47. Minute den zweiten Treffer nachlegten, änderte sich die innere Haltung des Trainers: „Ich dachte in dem Moment nur: Nicht schon wieder vorne Pech und hinten Pech“, sagt Mazzella di Bosco. Er war nicht der einzige, der sich ärgerte. Auch Nico Springer war ziemlich angefressen, hatte er schließlich das 0:2 durch einen Ballverlust mitverschuldet. Nun kann ein Springer im Schach zur spielentscheidenden Figur werden. Im Fußball übrigens auch. Stürmer Springer, der zuvor in neun Spielen für den MTV einmal getroffen hatte, schlug gegen Croatia innerhalb von 27 Minuten viermal zu. Tor eins nach Querpass von Joel Graham, Tor zwei nach einem Alleingang aus der eigenen Hälfte, Tor drei nach einem Pass von Patrick Backes, Tor vier wiederum nach einem Alleingang. Dass die Gäste in der Nachspielzeit noch auf 3:4 verkürzten, ließ den Puls beim MTV-Coach noch einmal in die Höhe schnellen. Doch diesmal überstand der MTV die verbleibende Spielzeit unbeschadet.
Tore: 0:1 Anton Zovko (23.), 0:2 Holly Bokilo (47.), 1:2 Nico Springer (52.), 2:2 Nico Springer (58.), 3:2 Nico Springer (65.), 4:2 Nico Springer (79.), 4:3 Ivan Matanovic (90.)
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