Die defensive Stabilität litt unter diesen personellen Wechseln nicht. Auf dem seifigen Rasen des Wiedenbrücker Jahnstadions verteidigte die „Zwote“ sicher – mit einer Ausnahme. Kapitän Tim Oberdorf leistete sich nach wenigen Minuten einen ungewohnten Aussetzer und verlor den Ball im eigenen Strafraum an Phil Beckhoff. Dass dieser Patzer folgenlos blieb, lag an Torwart Dennis Gorka. Der 18-Jährige schnappte Beckhoff die Kugel in letzter Sekunde mit einer Klasse-Reaktion vom Schlappen.
Ähnlich aufregende Szenen hielt die Begegnung anschließend nicht mehr parat. Die Wiedenbrücker bestimmten das Geschehen, trugen ihre Angriffe allerdings zu uninspiriert nach vorne. Einen langen Ball nach dem anderen schlugen sie über das komplette Feld – leichte Beute für Oberdorf und Boris Tomiak in der Abwehrzentrale der „Zwoten“. Viel mehr Offensivgeist entwickelten die Flingerner gleichwohl nicht. Die einzige Chance der ersten Hälfte hatte Enrique Lofolomo, dessen Distanzschuss knapp am Tor vorbeistrich.
Zu Beginn der Halbzeitpause ereilte die Michaty-Elf eine Hiobsbotschaft. Torwart Gorka hatte sich am Oberschenkel verletzt, für ihn kam Glenn Dohn in die Partie. Und der ehemalige Wuppertaler führte sich mit einer guten Parade ein, als er Xhuljo Tabakus Schuss mit der Faust abwehrte. Auf der Gegenseite musste wenig später auch Marcel Hölscher erstmals eingreifen, als Vincent Schaub zu unplatziert abschloss.
Ofori machte es besser, allerdings mit viel Glück. Der junge Ghanaer eroberte den Ball bärenstark, zog aus rund 20 Metern ab – und abgefälscht von einem Wiedenbrücker Abwehrbein segelte die Kugel im hohen Bogen über die Linie. Die Entscheidung führte Lex-Tyger Lobinger kurz vor dem Schlusspfiff mit einem traumhaften Heber herbei; der Angreifer traf damit im fünften Spiel in Folge.