2024-06-24T10:12:48.875Z

Ligavorschau
Jan-Lucca Westerkamp (rechts) und der FC Hennef bekommen es am Sonntag mit dem SV Bergisch Gladbach  zu tun. Foto: Bröhl
Jan-Lucca Westerkamp (rechts) und der FC Hennef bekommen es am Sonntag mit dem SV Bergisch Gladbach zu tun. Foto: Bröhl

Weit entfernter Tabellennachbar

Der FC Hennef ist Dritter der Mittelrheinliga, liegt aber zwölf Punkte hinter dem Zweiten Bergisch Gladbach

So nah und doch so fern: Die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 liegen zwar nur einen Rang hinter dem SV Bergisch Gladbach 09, doch zwischen ihnen und dem Tabellenzweiten klafft eine gewaltige Lücke von zwölf Punkten. Dabei hat der FCH sogar eine Partie mehr absolviert als die 09er.

Mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr) in der Belkaw-Arena könnte Hennef den Rückstand – zumindest vorerst – in den einstelligen Bereich drücken. „Die Tabelle lügt zwar nicht“, sagt Sportchef Dirk Hager, „dennoch sind wir gefühlt keine zwölf Punkte schlechter als der Gegner.“

Im vergangenen Herbst schickten die 05er den Rivalen aus Bergisch Gladbach sogar mit leeren Händen nach Hause (2:0). Der Hennefer Hinspielerfolg und der große Punkte-Rückstand stehen laut Sascha Glatzel in keinem Widerspruch. „Wir sind im direkten Duell in der Lage, uns auf Augenhöhe zu messen“, sagt der Trainer des FCH, „über eine gesamte Saison gesehen hat der Gegner uns allerdings einiges voraus – vor allem in puncto Erfahrung.“

Damit meint Glatzel nicht zuletzt die routinierte Achse um Keeper Michael Cebulla (31), den ehemaligen Hennefer Abwehrchef Andy Habl (34) und Regisseur Cenk Durgun (27). Ihnen traut der Coach der 05er in dieser Saison den ganz großen Wurf zu. „Wenn ich mich jetzt auf einen Aufsteiger festlegen müsste“, sagt der 42-Jährige, „würde ich auf Bergisch Gladbach setzen.“ Das Team von Trainer Helge Hohl hat zwar vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer FC Wegberg-Beeck, allerdings noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. „Gerade in der Rückrunde tritt die Mannschaft sehr entschlossen auf“, so Glatzel, „man merkt, dass sie in dieser Saison noch etwas vorhat.“

Ein großes Lob zollt er seinem 15 Jahre jüngeren Trainerkollegen Hohl: „Er hat aus einem Abstiegs- einen Aufstiegskandidaten geformt – und das in nicht mal anderthalb Jahren.“ Dabei lässt der jüngste Coach der Liga einen ähnlichen Fußball spielen wie Glatzel. „Ich erwarte wie im Hinspiel ein Duell mit offenem Visier“, sagt der Hennefer Übungsleiter, „beide Mannschaften kennen nur einen Weg – und zwar den nach vorne.“

Auf Bergisch Gladbacher Seite ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Metin Kizil (16 Tore/drei Assists). Den bulligen Angreifer lotste Hager einst von den SF Siegen zum FC Friesdorf, doch dort sollte die „Rakete“ nur bedingt zünden. „Ich weiß bis heute nicht wieso“, sagt Hager, „er hatte nämlich schon damals alles, was einen Topstürmer auszeichnet.“ Glatzel wird indes erneut Niko Klosterhalfen in der Sturmspitze aufbieten. Zum einen überzeugte der 24-Jährige bei seinem Startelf-Debüt gegen den SSV Merten (4:0), zum anderen zwingt André Klug eine Zerrung erneut zum Zuschauen. Für den defensiven Mittelfeldakteur Louis Trznadel (Knieblessur) könnte der rechtzeitig aus den Flitterwochen zurückgekehrte Muhammed Özdemir wieder in die Anfangsformation rücken.

Der Konkurrenzkampf auf der Sechser-Position wird sich künftig weiter verschärfen. Mit Max Ickenroth, Ertugrul Tuysuz und Joel Kouekem rücken im Sommer nämlich drei zentrale Mittelfeldspieler aus dem eigenen Nachwuchs auf. Ebenfalls fest planen kann der Klub mit Burak Mus und Klosterhalfen. Sie haben ihren Vertrag ebenso verlängert wie zuvor bereits Keeper Niclas Altmann, Yannick Genesi, Trznadel und Klug.

Aufrufe: 025.4.2019, 21:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor