2024-12-19T11:15:55.908Z

Spiel der Woche
Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Patrick Hahn frei nach Marius Müller-Westernhagen

Kreisliga A: Dreifach-Torschütze Maik Elsen und Comebacker Patrick Hahn führen den SV Hetzerath zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen 3:3-Remis gegen die SG Mont Royal.

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Er ist wieder hier, in seinem Revier – und er war nie wirklich weg, hat sich nur (kurz) versteckt: Frei nach Marius Müller-Westernhagen feierte der inzwischen 39-jährige Patrick Hahn einmal mehr sein Comeback beim SV Hetzerath.

Wie wichtig er auch im gehobenen Fußballalter noch für die Schwarz-Weißen ist, wurde am Sonntagnachmittag beim 3:3 gegen die SG Mont Royal Kröv deutlich. Hahn, der eigentlich nach der vergangenen Saison aufgehört hatte, dann aber immer mal wieder ins Training kam („Meine Hoffnung ruhte in Tim Denis, der aber wegen Oberschenkelproblemen noch nicht so zum Zug kam.“), wühlte und wuselte, kämpfte, was das Zeug hielt, provozierte auch mal und belebte das Angriffsspiel der Gastgeber gegen spielerisch eigentlich deutlich überlegene Moselaner spürbar.


Elsen beweist Nervenstärke

Hahn vollbrachte seine größte Leistung in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Mit voller Wucht setzte er kurz vor dem Kröver Tor nach, kam sich mit dem SG-Keeper Pascal Burg ins Gehege, der indes beschwor, den Hetzerather nicht regelwidrig berührt zu haben. Schiedsrichter Veron Besiri zeigte indes auf den Punkt. Die Chance ließ sich Maik Elsen nicht nehmen, machte seinen dritten Treffer an diesem Nachmittag und den fünften in der laufenden Saison. Schlussmann Burg ahnte zwar die Ecke, der Schuss war aber zu stramm, um ihn zu halten. Augenblicke später pfiff der Unparteiische das gerade in der zweiten Hälfte hitzig geführte Duell ab. Die Hetzerather bejubelten den Punkt wie einen Sieg. „Ich habe immer an die Jungs geglaubt. Nie aufgeben, Mentalität zeigen – das war und ist eine Hetzerather Spezialität“, strahlte SVH-Trainer Michael Urbild.


Das Elfmertor durch Maik Elsen in der Nachspielzeit:



Erst in der 86. Minute war sein Team zum 2:3 gekommen. Eine Hereingabe von Maximilian Friedrich ließ SG-Keeper Burg – bedrängt von Denis – fallen. Elsen drückte das Spielgerät daraufhin über die Linie und bewies einmal mehr seinen Torriecher. Wiederum nur fünf Minuten vorher war die vermeintliche Vorentscheidung gefallen. Einen Schuss von Tilmann Meeth (in der 90. Minute wegen unsportlichen Verhaltens mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen, nachdem er einen gegnerischen Spieler beim Ausführen eines Freistoßes gehindert hatte) konnte Hetzeraths Torwart Pascal Stockreiser nicht festhalten. Der sehr agile Janis Melsheimer baute die Führung der SG Mont Royal auf 3:1 aus (81.).


Maik Elsen zur Lage beim SV Hetzerath:


Die Gäste wollten zu Beginn der Partie mit frühem Pressing die Hetzerather zu Fehlern zwingen. Das erste Tor fiel in der 23. Minute auf der anderen Seite: Einen Pass in die Tiefe von Friedrich verwertete Elsen geschickt und legte den Ball an Pascal Burg vorbei ins Netz. Hier waren die Vereinigten aus Kröv, Reil, Burg, Pünderich und Enkirch in Unterzahl, weil der später wegen einer Schulterverletzung ausgewechselte Alexander Klein draußen behandelt wurde. Nils Kiesewetter traf kurz danach per Schlenzer nur die Latte (28.), Melsheimer scheiterte wenig später am gut reagierenden Stockreiser und dem Pfosten (31.). Nach Kiesewetter-Flanke traf der frühere Regional- und Oberligaspieler Fatih Sözen (unter anderem aktiv bei Mainz 05 II, FV Engers und der SG Bad Breisig sowie in Luxemburgs erster Liga) dann gekonnt per Kopf zum vollauf verdienten 1:1 (33.). Dass viele gute Fußballer nicht auch automatisch eine Einheit auf dem Platz sind, wurde kurz vor dem Halbzeitpfiff deutlich: Als Meeths Flanke weit am Tor vorbeiflog und sich anschließend ein Wortgefecht mit Sözen lieferte, drohte ihm dieser sogar, ihm in der Pause „den Kopf abzureißen“.


Mont Royal vergibt Konter leichtfertig

In der zweiten Hälfte fanden beide Kröver aber wieder zueinander. Wohl auch wegen deutlicher Worte von Trainer Christoph Krähling waren die Aktionen der Gäste von mehr Vehemenz geprägt. Das 1:2 entsprang einem Elfmeter nach einem Handspiel von Thomas Follmann; Sözen verwandelte sehr sicher (52.). In der Folge intensivierte Hetzerath seine Angriffsbemühungen, stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um und warf alles nach vorne. Lange fehlten aber die Mittel, um wirklich zwingend zu sein. Auf der anderen Seite verdaddelte Mont Royal seine Konter leichtfertig.


Michael Urbild, Trainer des SV Hetzerath:


Der enttäuschte SG-Trainer Krähling war nach dem Abpfiff zu keinem Kommentar zu bewegen. Der sportliche Leiter der Spielgemeinschaft, Kurt Löwen, wusste, dass „wir uns diesen Punktverlust selbst zuzuschreiben haben“. Dem Schiedsrichter wollte er keinen Vorwurf machen, fand es aber „etwas seltsam, dass hier jemand im Einsatz ist, der für den Hetzerather Nachbarclub SV Föhren pfeift“.

Der in Trier wohnende Veron Besiri musste sich objektiv gesehen aber keine Vorwürfe machen lassen, die Hausherren bevorteilt zu haben.

Statistik:

SV Hetzerath – SG Mont Royal Kröv ⇥3:3

SV Hetzerath: Pascal Stockreiser - Maximilian Friedrich, Marvin Hoffmann (68. Tim Denis), David Stemper (75. Benedikt Bernard), Thomas Follmann, Nico Hettgen, Jan Minnebeck, Martin Lehnertz, Sebastian Tonner, Maik Elsen, Patrick Hahn.

SG Mont Royal Kröv : Pascal Burg - Maximilian Filzen, Marius Cullmann, Dennis Burg (46. Christopher Schulz), Nils Kiesewetter, Janis Melsheimer, Tilmann Meeth, Fatih Sözen (90.+2 Christoph Krähling), Duwaine Nahlen, Alexander Klein (46. Christian Henrichs).

Schiedsrichter: Veron Besiri (Föhren) - Zuschauer: 105

Tore: 1:0 Maik Elsen (23.), 1:1 Fatih Sözen (33.), 1:2 Fatih Sözen (52., Handelfmeter), 1:3 Janis Melsheimer (81.), 2:3 Maik Elsen (86.), 3:3 Maik Elsen (90.+3, Foulelfmeter))

Gelb-Rot: Tilmann Meeth (90./SG Mont Royal Kröv, Unsportlichkeit).

Aufrufe: 017.9.2018, 00:14 Uhr
Andreas Arens Autor