2024-09-18T12:22:00.113Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Auf der Suche nach Balance

Thomas Sandner hat auf Anhieb den SV Niederemmel in die Spitzengruppe der Kreisliga A Mosel geführt.

Nach einem Jahr Pause als Trainer übernahm Thomas Sandner den Bezirksliga-Absteiger mit der Maßgabe, die Umstrukturierung voranzutreiben. Zur Saison-Halbzeit zieht der 47-Jährige eine positive Zwischenbilanz.

„Wir sind generell offensiv ausgerichtet, haben auch viele Tore gemacht, doch die Gegentore bereiten mir doch Kopfzerbrechen", gibt Thomas Sandner zu. Zwar hat sein Team bereits 42 Treffer erzielt, aber auch schon 26 und damit durchschnittlich zwei pro Partie kassiert. "In jedem Spiel versuchen wir eine gewisse Balance zu finden. Wir haben auch vieles ausprobiert, doch oft fehlen die Abstände. Auch haben wir zu viele Standards zugelassen.“ Kritische Worte eines Trainers, der akribisch am Erfolg seiner Mannschaft arbeitet.

Die Abgänge gut verkraftet: Trotz der unübersehbaren Gegentor-Problematik hat Sandner auch viel Positives erkannt: „Die Mannschaft fightet, gibt sich nach Rückständen nie auf und zeigt eine große Leidenschaft. So haben wir gegen Osann-Monzel zweimal Rückstände aufgeholt, als wir 0:2 und 1:3 zurücklagen. Über die Zweikämpfe und die Leidenschaft ist die ganze Mannschaft derart zusammengewachsen, dass sie die Abgänge des Sommers gut verkraftet hat.“ Mit Patrick Dienhart (nach Malbergweich), Max Simin (Gonzerath), Benedikt Vogedes (Mosella Schweich) und den beiden Lehnert-Brüdern Roland und Johannes (nach Sehlem) verließen fünf Stammspieler den SVN, Neuzugänge gab es keine. „Insgesamt haben wir einen Schritt nach vorn gemacht. Zuletzt haben wir es auch wieder geschafft, Spiele durch eine kompakte Defensive zu gewinnen", berichtet Sandner.

Dennis Franzen, die Entdeckung: Der Niederemmeler Coach verweist ausdrücklich auf den defensivstarken Auftritt vor knapp zwei Wochen beim Tabellenführer Mont Royal (1:0). Auf dem Kunstrasen in Reil arbeitete das ganze Team nach hinten und vorn wurden die wenigen Chancen zu einem einzigen Tor genutzt. Und jenes erzielte der in dieser Saison so durchschlagskräftige Dennis Franzen. Dieser gilt als die Entdeckung beim SVN. „Dennis hat einen Riesensprung gemacht. Er ist sehr trainingsfleißig und hat jede Menge Spaß. Schnelligkeit und Robustheit sind seine großen Stärken. Er fackelt nicht lange vor dem Tor.“ Der 22-Jährige hat in den elf Partien, in denen er zum Einsatz kam, 13 Mal getroffen. Seine Entwicklung ist enorm, stand er doch in den vergangenen Jahren nur selten auf dem Platz, nachdem der Angreifer 2016 aus der eigenen Jugend nach oben gekommen war. Mit seinem Sturmpartner Sebastian Schäfer kann er für jede Abwehr in der Liga unangenehm werden. Schäfer ist Kapitän, Vollstrecker und Zielspieler bei den Rot-Weißen, hat bereits 15 Mal getroffen. „Sebastian Schäfer besitzt eine hohe individuelle Klasse, braucht für seine Tore aber auch seine Nebenleute, die ihn in Szene setzen“, sagt Sandner, der den gegenwärtigen Erfolg auch an seinem Mittelfeld festmacht. „Martin Veit, Stefan Kranz, Marius Heisig oder Marvin Schneider arbeiten flexibel in den Räumen, bringen viel Tempo mit und machen uns dadurch noch unberechenbarer“, so Sandner.

Serie soll halten: Die Abwehr steht und fällt mit Maximilian Schäfer. Der 29-Jährige ist als zentraler Abwehrspieler sehr beweglich und oft Ausgangspunkt für die Angriffe. „Maxi ist der Abwehrchef, der mit seinem Stellungsspiel, seiner Übersicht und seiner Technik sicher einer der Besten in der Liga ist.“ Generell ist für Sandner eines ganz besonders wichtig: „Im Fußball entscheidet häufig die Einstellung. Das ist alles eine Kopf- und Willenssache. Denn dass die Mannschaft des SV Niederemmel Fußball spielen kann, ist unbestritten.“ In den letzten sieben Spielen wurde nicht verloren, die Serie soll möglichst bis zur Winterpause ausgebaut werden, um „den Kontakt nach ganz oben zu halten“, wie der Trainer die Ambitionen umreißt. Das Ziel Platz drei bis sechs scheint ohne weiteres realisierbar zu sein. Auf eines freut sich der Coach in diesem Jahr noch besonders: Am Sonntag, 24. November, steigt das Derby beim Rivalen SG Neumagen-Dhron. „Wir freuen uns drauf, auch, wenn wir auf dem Hartplatz in Trittenheim spielen. Neumagen hat zuletzt relativ gute Ergebnisse erzielt, so ein Derby ist immer etwas Besonderes.“ Doch bevor es soweit ist, empfängt der SVN am Sonntag den starken Aufsteiger SV Blankenrath. Der gastiert ab 15 Uhr als Tabellennachbar mit nur einem Pünktchen Rückstand auf die Sandner-Elf am Piesporter Kreisel.

Aufrufe: 015.11.2019, 10:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor