2024-09-03T06:31:51.357Z

Ligabericht
Im letzten Moment beim Torschuss gestört wird Nierfelds Michael Jansen (M.). Foto: Markus Brackhagen
Im letzten Moment beim Torschuss gestört wird Nierfelds Michael Jansen (M.). Foto: Markus Brackhagen

Erftstadt jubelt, Nierfeld zittert weiter

Team von Paul Esser holt den entscheidenden Zähler – Züll-Truppe verliert verdientrn

GW Brauweiler – SV SW Nierfeld 4:3 (2:0)

Über mangelndes Interesse an ihrem sportlichen Schicksal konnten sich die Gäste aus der Eifel wahrlich nicht beschweren. Neben einigen Stammzuschauern waren auch zahlreiche ehemalige Spieler wie Christian Ruffing, Marco Macherey oder Thomas Kirch in den Abteisportpark gekommen, um ihren Nachfolgern im Nierfelder Trikot die Daumen zu drücken.

Geholfen hat die Unterstützung unter dem Strich allerdings nicht: Durch die Niederlage haben die Schwarz-Weißen die vorzeitige Rettung verpasst und sind jetzt mit ihrem einzigen Rivalen um den Klassenerhalt punktgleich. Das einzige kleine Trostpflaster gab es mit dem Schlusspfiff: Das 3:4 von Spielführer Michael Jansen nach einer Energieleistung Burak Hendems sorgte wenigstens dafür, dass der SVN im Klassenspiegel aufgrund der besseren Tordifferenz zunächst noch vor Brauweiler bleibt.

„Unter Umständen kann dieser Treffer noch einmal wichtig werden“, kommentierte Gästetrainer Achim Züll, der ansonsten wenig Positives gesehen hatte. „Wir haben heute nicht gut gespielt und waren vor allem in der ersten Halbzeit viel zu nervös“, kritisierte der 53-Jährige. Seine Schützlinge jagten ihn und die mitgereisten Fans während der 90 Minuten durch ein echtes Wechselbad der Gefühle.

Zunächst herrschte Ratlosigkeit gepaart mit Enttäuschung, denn die Kicker aus dem Schleidener Tal ließen nahezu alle Eigenschaften vermissen, die für ein solch bedeutsames Spiel erforderlich sind. Der Mehrzahl der Zweikämpfe ging an die Gastgeber, die so vor der Pause zu zwei leichten Toren durch Samer Ali (21., 32.) kamen.

„In dieser Phase konnte es einem angst und bange werden“, schilderte Christian Ruffing stellvertretend für den gesamten Nierfelder Anhang seine Eindrücke. Nach dem Seitenwechsel bot sich dann ein ganz anderes Bild. Züll hatte für David Jakobs Peter Herbrand gebracht, der fortan in der Zentrale die Fäden zog. Dafür rückte Sebastian Scheidtweiler auf die Position des zweiten Innenverteidigers neben Andreas Weiler. Die Umstellungen funktionierten bestens, aber noch entscheidender war, dass der SVN nun endlich mehr Entschlossenheit in den direkten Duellen zeigte.

Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten, binnen weniger Minuten sorgte der starke Benjamin Wiedenau mit zwei Toren für den umjubelten Ausgleich (50., 56.). Genauso schnell wie das Nierfelder Comeback erfolgte die Antwort der Gäste, die mit Samer Ali den überragenden Akteur in ihren Reihen hatten. Durch eine akrobatische Glanzleistung (63.) und einen perfekt vorgetragenen Konter (78.) sorgte er im Alleingang für die erfolgreichen Abschlüsse der Grün-Weißen, die unter dem Strich verdient gewannen.

SV Grün-Weiss Brauweiler 1961: Pelikan, Mataj, Gabrysch, Kremer, Hoffmann, Sadeghi, Sert (87. Koch), Ali, Sabuktekin, Sabuktekin (90. Dedic), Freericks (80. Totakehl) - Trainer: Puljic

SV Schwarz-Weiß Nierfeld 1929: Fromm, Jakobs (46. Herbrand), Weiler, Post, Zeqja (33. Anderson), Scheidtweiler, Zimmer (88. Lenhard), Wiedenau, Vaßmer, Hendem, Jansen - Trainer: Züll

Schiedsrichter: Schmitz (Aachen) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Ali (21.), 2:0 Ali (32.), 2:1 Wiedenau (50.), 2:2 Wiedenau (56.), 3:2 Ali (63.), 4:2 Ali (78.), 4:3 Jansen (90.)



SV Rott – SC Germania Erftstadt-Lechenich 1:1 (1:1)

„Ich bin megahappy, dass wir die Nummer aus eigener Kraft geschafft haben“, jubelte Erftstadts Coach Paul Esser, der mit seinem Team den zum Ligaverbleib notwendigen Zähler einfuhr. „Die Tatsache, dass das 1:1 mehr als verdient war, hat mir mein Kollege Jürgen Lipka noch einmal bestätigt“, freute sich der Übungsleiter. Tom Wüstenberg brachte die Germania per Foulelfmeter in Führung (36.), die Rotts Angreifer Nedim Basic umgehend wieder wettmachen konnte (41.).

SV Rott: Diehl, Wilden, Damköhler, Foerster, Schindler, Kanou (63. Nanri), Winkhold, Tchadjei (55. Bal), Basic, Iljazović, Takeuchi (83. Heidenthal) - Trainer: Casper - Trainer: Lipka

SC Germania Erftstadt-Lechenich: Singh, Straube, Fuhl, Gummich, Allinger, Schiffer, Bonsch, Bach, Sahin, Kamara, Wüstenberg - Trainer: Esser

Schiedsrichter: Schmidt (Köln) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Wüstenberg (36.), 1:1 Basic (41.)

Aufrufe: 03.6.2019, 08:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor