Nico Willig wechselt von den „Blauen“ zu den „Roten“. Den früheren Kapitän, Jugendkoordinator und Trainer der TSG Balingen zieht es mit sofortiger Wirkung von den Stuttgarter Kickers zum VfB Stuttgart.
Stuttgart. Dort wird der vormalige Degerlocher U19-Trainer nun hauptamtlich die U16 des VfB übernehmen. Der VfB hatte offenbar zum Jahresende sehr bemüht den Kontakt zum 35-jährigen Balinger gesucht, da sich nach der Entlassung von Alexander Zorniger und der Beförderung von Jürgen Kramny zum Chefcoach der ersten Mannschaft intern Rochaden ergeben hatten. Der bisherige U23-Trainer Kramny beförderte U17-Coach Kai Oswald zu seinem Co-Trainer bei den Profis, der vormalige U16-Trainer Heiko Gerber rückte für Oswald zur U17 der Cannstätter auf.
Willig, der noch bis März seinen Fußball-Lehrer macht, ist in Fußballerkreisen gut vernetzt und pflegt seit Jahren Kontakt in die Landeshauptstadt. Die Kickers lösten nun den eigentlich bis zum Saisonende laufenden Vertrag mit sofortiger Wirkung auf. Begeistert dürften die Kickers-Verantwortlichen nicht gewesen sein, Willig mitten in der Saison gehen zu lassen. Schließlich führt die U19 der Degerlocher zur Winterpause die A-Junioren-Oberliga als Tabellenführer an. „Wir haben seinem Wunsch entsprochen“, wird Alfred Kaminski, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Blauen, auf der Internetseite der Kickers mit den für die Branche üblichen Phrasen zitiert.
Willig ist nach Danijel Baric der zweite Funktionär aus der Jugendabteilung, der den Kickers den Rücken kehrt. Baric war zuvor Chefscout der „blauen“ Stuttgarter gewesen, ehe er nun die U23 der TSG Balingen übernahm. In der U16 des VfB trifft Willig übrigens auf einen Spieler aus dem Zollernalbkreis: Stuttgarts Kapitän Umut Günes kommt aus Harthausen.
Beim VfB Stuttgart wird Willig nochmals andere Verhältnisse vorfinden als beim Lokalrivalen aus Degerloch. Vor etwas mehr als einem Jahr erst hat der Bundesliga-Klub sein neues Nachwuchsleistungszentrum in Bad Cannstatt in Betrieb genommen. Fast zehn Millionen Euro haben sich die Landeshauptstädter ihre Talentschmiede kosten lassen und in allen Bereichen auf den neuesten Stand gebracht – optimale Bedingungen also auch für Willig.