Marinkovic bricht Schweigen: »Vermisse den Fußball ungemein«

FuPa: Sascha, die Meldung kurz vor dem Start in die Frühjahrsrunde, dass du mit sofortiger Wirkung nicht mehr für den SV Wacker auflaufen wirst, sorgte für viel Erstaunen. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?
Sascha Marinkovic (26): Der Hauptgrund war, dass meine Mutter schwer krank wurde und für eine lange Zeit ins Krankenhaus musste. Sie brauchte mich in dieser Zeit einfach vor Ort, es war für mich einfach nicht mehr möglich, in Burghausen zu leben und zu trainieren. Aus diesem Grund habe ich die Vereinsführung gebeten, meinen Vertrag aufzulösen, damit ich mich um sie kümmern kann. Zum Glück geht`s ihr heute wieder viel besser, sodass der Schritt für mich zwar hart war, aber im Nachhinein der richtige war.

Es muss für dich schwer gewesen sein, plötzlich nicht mehr kicken zu können.
Ich vermisse den Fußball ungemein. Ich kann es kaum in Worte fassen. Er gibt mir alles, um glücklich zu sein. Vor allem nach so einer langen Zeit ohne dem was man so liebt zu tun, brennt man einfach wieder, endlich spielen und Tore erzielen zu können.

Stichwort Tore schießen: Wie hast du dann die letzten sechs Monate verbracht, hast du die Zeit genutzt, dich nach anderen Möglichkeiten umzusehen?
Ein paar Monate nach meiner Vertragsauflösung und nachdem es meiner Mutter wieder gut ging, hat mein Berater wieder angefangen, sich nach Vereinen umzusehen. Ein paar Tage später eröffnete er mir, zu einem Klub aus der neu entstehenden kanadischen Premier League wechseln zu können. Diese Profiliga soll ähnlich wie die MLS in den USA aufgezogen werden. Nach intensiven Gesprächen mit meiner Familie entschloss ich mich, den Vertrag dort zu unterschreiben.

Kanada? »Leider gab es viele bürokratische Probleme, weswegen sich der Klub nach mehreren Monaten entschied, sich aus dem Arrangement wieder zurückzuziehen.«

Das heißt, du wirst demnächst in Kanada in ein neues Fußballabenteuer starten?
Leider gab es viele bürokratische Probleme, weswegen sich der Klub nach mehreren Monaten entschied, sich aus dem Arrangement wieder zurückzuziehen. Für mich natürlich wieder ein Horrorszenario, da wir nach Vertragsabschluss mit dem kanadischen Klub allen anderen interessierten Vereinen abgesagt hatten. Jetzt bin ich quasi wieder auf dem Markt und halte mich parallel im Fitnessstudio und auf dem Platz fit, um nächste Saison zum Vorbereitungsstart wieder voll angreifen zu können.

Wo lebst du im Moment und was heißt das dann für deine berufliche Zukunft, wenn sich das Engagement in Nordamerika zerschlagen hat?
Ich lebe aktuell wieder in Rosenheim bei meiner Mutter. Beruflich will ich definitiv weiter im Fußball bleiben. Ich bin jetzt im besten Fußballalter und absolut bereit für höhere Ziele und Aufgaben.

Du beendest also deine Auszeit und willst zur neuen Saison wieder voll angreifen.
Genauso ist es. Ich habe die letzten Monate genutzt, individuell an mir zu arbeiten und brenne darauf, wieder Tore zu erzielen. In welcher Liga und bei welchem Klub, wird sich hoffentlich in den nächsten Wochen herausstellen.

Ist eine Rückkehr zum SV Wacker ausgeschlossen?
Ich weiß nicht, ob Burghausen mich wieder zurück haben will.