Coach Kowarz, der auch Torwarttrainer der deutschen U18-Nationalmannschaft ist, zeigte sich betroffen: "Einerseits lobt der Verein meine Arbeit überaus. Andererseits wird mein Vertrag nicht verlängert. Das ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen." Als am Montag vor dem Trainings-Auftakt die Mannschaft informiert wurde, war die Reaktion so: "Die Spieler waren schockiert und zutiefst betroffen. Denn wir sind gemeinsam ein starkes Team", so Kowarz weiter.
Dennoch gibt es Gründe für die Trennung. "Bei uns ist die Entwicklung doch eine ähnliche wie bei vielen anderen Amateurvereinen. Der Zuschauerzuspruch ist rückläufig und auch die Werbeeinnahmen gehen zurück. Wir wollen den Trainerposten mit einem Mann aus dem eigenen Verein besetzen. Wir haben genügend eigene Trainer im Klub", begründet Abteilungsleiter Anton Fuchs. Der Etat soll wie schon im Sommer 2010 erneut zurückgefahren werden. Das bedeutet aber nicht, dass Kowarz ein zu teurer Trainer wäre. Vielmehr werde sich auch am Kader wieder etwas ändern. "Wir wollen noch mehr eigene junge Spieler einbauen", sagt Rains Fußballchef.
Anton Fuchs betont aber ausdrücklich: "Mit der Arbeit von Herrn Kowarz sind wir sehr zufrieden. Daran gibt es nichts auszusetzen." Vielmehr kann sich der Verein weiter auf seinen Hauptsponsor, die Firma Dehner mit Sitz in der Blumenstadt Rain am Lech verlassen. Dennoch, glaubt Fuchs, wird sich das Gesicht der Mannschaft zur nächsten Spielzeit weiter verändern: "Es ist so, dass viele von unseren erfahrenen Spielern immer wieder Angebote als Spielertrainer bei anderen Klubs bekommen", weiß Fuchs. Somit ist auch der TSV Rain am Lech zukünftig daran interessiert nicht Fremdspieler zu verpflichten, sondern eigene Leute einzubauen. Immerhin rangiert die U23 des TSV in der Bezirksoberliga Schwaben auf Rang vier. "Wir wollen versuchen mit vielen jungen Spielern weiterzumachen", bekennt sich Fuchs zur Nachwuchsarbeit im Verein.