Als Fan des 1. FC Bocholt durfte man als Vizemeister der Regionalliga West durchaus von einer rosigen Zukunft im Profifußball träumen. Die sportliche Realität ist derzeit eine andere: Zum Jahresabschluss steht der Traditionsklub im unteren Tabellenmittelfeld mit exakt der halben Punkteausbeute wie Spitzenreiter MSV Duisburg. Zumindest rein infrastrukturell möchte der Verein sich nun für höhere Aufgaben besser aufstellen.
Der 9. Dezember markiert einen Meilenstein für das Stadion am Hünting: Am Montagmorgen erfolgte der symbolische erste Spatenstich der erhofften Umbauarbeiten, wie der Verein bekanntgab. Ursprünglich war der Start der Arbeiten bereits für Mitte Oktober vorgesehen (>>> wir berichteten hier), doch nun rollen endlich die Bagger.
Den Auftakt macht der Einbau einer neuen, leistungsstarken Flutlichtanlage. Vier moderne LED-Masten werden das Spielfeld künftig mit einer zehnmal höheren Lichtstärke ausleuchten. Dazu wird die LED-Anzeigetafel umgesetzt und soll vom Gästeblock F gut einsehbar sein.
Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der Fokus auf die Tribünenvergrößerung gelegt. Dort entsteht zuerst die neue überdachte Nordkurve ("Bahia-Kurve"), die zusätzliche 1.169 Sitzplätze bieten soll. Der zweite Bauabschnitt ist für 2025 geplant: Über dem Spielertunnel soll eine weitere Tribüne errichtet werden, um das Fassungsvermögen des Stadions auf insgesamt knapp 5.000 Zuschauer zu erhöhen.
Die Gesamtkosten des ambitionierten Projekts belaufen sich auf rund 6,5 Millionen Euro – eine Investition, wodurch sich der Verein einen zukünftigen Aufstieg in die 3.Liga zumindest theoretisch ermöglichen möchte. Mit dem Gang in die Drittklassigkeit geht nämlich auch eine weitere, notwendige Professionalisierung einher. So befolgt der FCB nicht nur die erhöhten Anforderungen in Sachen Flutlicht: "Neuanlagen müssen erhöhte Vorgaben erfüllen und darüber hinaus mit dem neuesten Energiestandard ausgestattet werden, um den Aspekten des Energieverbrauchs und des Klimaschutzes Rechnung zu tragen", wie es auf der Homepage des DFB heißt. Sondern auch das Zuschauerkontingent von 5.001 Plätzen darf demnach nicht unterschritten werden – vor der Saison 2022/23 lag dieses gar noch bei 10.001.
Der neue Anstrich des Hünting dürfte also aufhorchen lassen. Nun müssen die Schwatten in naher Zukunft 'nur' noch sportlich Folge leisten.